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(3) Qualifikationen

Berufliche Grundlegung
Das Bachelorstudium für das Lehramt Primarstufe an der PH NÖ beansprucht, praxiskonforme wie wissenschaftlich fundierte Voraussetzungen zu schaffen, die professionsorientiertes pädagogisches Handeln vorbereiten, ermöglichen und begleiten sowie die verantwortliche Freude daran zugrunde legen und darin bestärken.

Altersgemäßheit
Das Studium orientiert sich vorrangig, nicht aber ausschließlich an der Struktur der österreichischen Schulformen, jedenfalls aber am Lebensalter bis zur 4. Schulstufe der Zielgruppen als Kinder und Schüler/innen in variablen Formen ganztägiger Betreuung. Daraus resultieren unterschiedliche Fachlichkeitsansprüche für das berufliche Tätigsein als Klassen- und als Fachlehrperson. Denn zunehmend werden an Volksschulen nicht mehr nur ganzheitlich operierende, sondern vorrangig fächerorientiert unterrichtende Lehrpersonen benötigt. (Dieses Curriculum trägt diesem Umstand durch Schwerpunktbildungen Rechnung, aber es will auch die spezifischen fachlichen Qualifikationen der Studierenden selektiv stärken, sodass diese später an ihren Schulen auch und verstärkt fachspezifisch eingesetzt werden können.)

Polyvalenz
Professionalität der Primarstufenpädagogik braucht deshalb die Polyvalenz in variablen Formen der Kombination und Präferierung fachwissenschaftlich, fachdidaktisch, erziehungs- und bildungsverantwortlich ausgerichteter Studienanteile sowie deren finale Kombinierbarkeit. Der Bologna-Erklärung konform wird dabei bereits mit dem BA-Abschluss als Zwischenstufe zum Lehrersein auf die Berufsfähigkeit geachtet. Demgemäß bedeutet Polyvalenz ein abgestimmtes Maß an Kombinierbarkeit fachlicher mit pädagogischer Professionalität, das sich nach erfolgtem BA-Studium auf variable MA-Priorisierungen auswirkt. Diese sollen bewirken können, dass sich jede Primarstufen-Lehrperson nicht nur als Generalist/in versteht, sondern auch speziell für einen von ihr definierten und durch Studienleistungen belegten Fachbereich.

Employability
Sie ist Ziel und Inhalt der Primarstufenpädagogik: Das ordentliche Studium ist so variabel aufgebaut, dass bedarfsorientierte und deshalb möglichen Veränderungen unterworfene Beschäftigungsfähigkeit insofern garantiert wird, als die Absolventinnen und Absolventen in der Lage sind, ihre Bedürfnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen zu erkennen sowie ihre Leistungsfähigkeit und -bereitschaft kritisch auf die je aktuellen Beschäftigungsangebote auszurichten. Schwerpunktwahl im Studium erhöht Beschäftigungsfähigkeit und berufliche Flexibilität.

Gesellschaftliche Funktion
Dem § 2 SchOG folgend, haben Pädagoginnen und Pädagogen (nicht zuletzt auch in ihrer Vorbildfunktion) vielfältige Aufgaben in einer sich wandelnden Gesellschaft verantwortungsvoll zu erfüllen, um im Kontext schulischer Gemeinschaft kooperativ und innovativ tätig zu sein. Dafür bedarf es eines weiten Horizonts, um eine vertiefte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen (religiösen, ethischen, kulturellen, sozialen, politischen, historischen, ökonomischen, medialen, ökologischen) Herausforderungen führen und mit der Diversität des Umgangs innerhalb einer freiheitsbewussten Gesellschaft verantwortlich umgehen zu können.

Europäische Dimension
Die Europäische Gemeinschaft blickt als großes soziales Friedensprojekt auf mehr als ein halbes Jahrhundert friedlicher und prosperierender Jahre zurück. Dafür braucht die europäische Zivilgesellschaft Europäer/innen, die mit Wissen ausgestattet sind, um sich vor den Demagogen gegenüber der europäischen Integrationsaufgabe zu schützen und Europa als Setzung aktiv zu unterstützen. Das schulische Geschehen bietet eine wesentliche Basis, die weltweite Zusammenarbeit in Form eines friedlichen Interessenausgleichs zu erfahren, zu verstehen und zu erproben. Pädagoginnen und Pädagogen sind Beauftragte der Schule, um für europäisches Bewusstsein in allen Lernfeldern einen Beitrag zu leisten.

Zivilgesellschaftliches Engagement und Citizenship Education
Europapolitische Bildung als Civic Education ist als Lernen für Demokratie und Zivilgesellschaft zur unverzichtbaren Aufgabe der Schule geworden, um spezifisch neue gesellschaftliche Herausforderungen (Ethik, Gender-Mainstreaming, Immigrationsprobleme, Rassismus, Intoleranz, Egoismus, Globalisierung, Kulturverlust) bewältigen zu können. Gerade hier sorgen Vermittlung und Einübung von lernendem Handeln sowie Förderung von Selbstbestimmung für eine Abkehr von der bloßen Rezeption von Inhalten.

Inklusion
Die Wertschätzung und Anerkennung von Diversität in Bildung und Erziehung wird als explizites und implizites Qualifizierungsmerkmal eingefordert. Dieses darf sich nicht als ideologisches Modell verstehen, sondern muss die optimierende Lernentwicklung jedes einzelnen Menschen im Blickpunkt haben. Der Inklusiven Pädagogik wird im gesamten Bildungsweg eine prioritäre Bedeutung zugeschrieben.

Kompetenzorientierung
Lehr-Lern-Forschung geht davon aus, dass Kompetenzen nicht gelehrt werden können. Kompetenzen werden im Rahmen von kumulativen Lernprozessen von den Studierenden selbst erarbeitet, entwickelt und organisiert, wobei kognitive, motivationale, volitionale und soziale Fähigkeiten und Kreativität für die Prozesse der Lernenden eine zentrale Rolle spielen. Kompetenzorientiertes Studium unterstützt diese Aneignung und stärkt die Verantwortung von Lernenden für die eigenen Lernprozesse. Es will die Selbststeuerungsfähigkeit als Grundlage für lebenslanges Lernen verbessern. Die Auswahl von Lernangeboten, Lernmethoden und Lerninhalten eröffnet Lern- und Entwicklungsräume, welche die Verbindung von Wissen, Können, Wollen und Haltung ermöglichen. Lernprozesse werden persönlichkeitswirksam, wenn die Auseinandersetzung mit dem (Lern-)Gegenstand in individuellen und in kollaborativen Lernsettings stattfindet.

Professionsbewusstsein
Es fußt auf Kenntnissen und vernetztem Wissen sowie auf der Vielfalt von Fähigkeiten, die jungen Menschen bis zur 4. Schulstufe aktiv schützend und fördernd zu begleiten und die Eigenverantwortlichkeit altersgemäß anzuleiten. Daraus formen sich spezifische Aufgaben der Transitionsforschung im Kontext zur Übertrittspädagogik. Dafür gilt es, personales Vorbild zu sein, sokratische Neugierde zu befördern, Wissen zu vermitteln, Können auszuprägen, Wege des selbstständigen Wissenserwerbs aufzuzeigen und anzubahnen, Potenziale und Talente individuell zu fördern, individuelle Lernwege zu ermöglichen, kulturelle Identität zu vermitteln, Internationalität zu fördern, logisches Denken und Problemlösungsfähigkeit zu unterstützen, Bildungs- und Erziehungsverantwortung proaktiv zu übernehmen, sozialen Problemstellungen nicht auszuweichen, teamorientiert zu arbeiten, sich mit gesellschaftlichen Veränderungen auseinanderzusetzen und die Entwicklung der eigenen pädagogischen Tätigkeit als professionellen Auftrag zu begreifen.

Qualifikationsprofil Rechtsprofil Strukturprofil

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