Der Begriff "Ästhetik" wird in seiner ursprünglichen Bedeutung, nämlich "Wahrnehmung" und "Empfindung", multiperspektivisch bearbeitet. Die Studierenden erweitern ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz in den schulischen künstlerisch-ästhetischen Fachdisziplinen (Musik, Kunst und Gestaltung, Technik und Design) und festigen ein fachdidaktisches Fundament für ihre zukünftige schulische Profession.
Durch ästhetisches Forschen in Fachbereichen der Kunst (Bildende Kunst, Musik, Literatur, Design, Textiles Gestalten, Darstellende Kunst, Film, …) verändert sich der persönliche Kompetenzhorizont in unterschiedlichen künstlerischen Praxen, wobei die Studierenden die Möglichkeit wahrnehmen können, ihren persönlichen, individuellen Schwerpunkt im Resonanzverfahren in diesen Bereichen der Ästhetik zu vertiefen.
Der analytische Blick auf die Entwicklung des kindlichen ästhetischen Ausdrucks wird intensiv geschult und erfährt eine wissenschaftliche Fundierung. Vielfältige kunstdidaktische Modelle und Lehrmethoden werden in Theorie und Praxis für die Primardidaktik erfahrbar gemacht.
Das Modul "Ästhetik" umfasst insgesamt neun Lehrveranstaltungen, die in den ersten vier Studienjahren positioniert sind. Vier Lehrveranstaltungen sind im Schwerpunkt Kulturpädagogik verortet.
Kurztitel | ECTS-AP / Fach | SSemester | WWahlplichtfach | Orientierung | Überfachliche und Querschnittskompetenzen | Schwerpunkt | Kategorie | Studienjahr | Langtitel | Inhalt Aufbau | Lernergebnisse | Ziel |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kurztitel | ECTS-AP | S | W | Orientierung | Überfachliche und Querschnittskompetenzen | Schwerpunkt | Kategorie | Studienjahr | Langtitel | Inhalt Aufbau | Lernergebnisse | Ziel |
Kinder entwickeln ihre ästhetische Wahrnehmung | 2 Musikerziehung 1 Design und Technik / Werken 2 Bildnerische Erziehung |
2 | N | Ästhetik |
|
Fachwissenschaft / Fachdidaktik | 1 | Einführung in die Ästhetik |
|
Die Absolventinnen und Absolventen …
|
Die Studierenden setzen sich mit grundsätzlichen Fragen der Wahrnehmung und der Ästhetik auseinander. Die sinnliche Wahrnehmung in ihrer Vielgestaltigkeit, ihre Entwicklung und Förderung werden den Studierenden durch Werkrezeption und künstlerische Produktion veranschaulicht und bewusst gemacht. Ästhetische Konzepte werden analysiert und hinterfragt und auf die Zielgruppe der Primardidaktik überprüft. Der Fokus wird auf pädagogische und ästhetische Selbstkonzepte erweitert. Die kindliche Entwicklung des Selbst wird über selbstreflexive künstlerische Interventionen begriffen und dadurch auf eine pädagogische Arbeitsebene transponiert. Ausgehend von der allgemeinen Rolle von Selbstkonzepten in ästhetischen Fachbereichen (Musik, Bildende Kunst, Design, Textiles Gestalten, Literatur, Darstellende Kunst, Film u.a.) und den entsprechenden Fachdisziplinen (Musik, Kunst und Gestaltung, Technik und Design, Theatrale Bildung u.a.) werden die eigenen Fähigkeiten, Vorlieben, Überzeugungen und Absichten in diesen Bereichen erarbeitet. Ästhetische Parameter werden bewusst gemacht und dadurch wird das Wahrnehmungsspektrum erweitert. Künstlerische Techniken werden erprobt und angewandt und ästhetische Fragen diskutiert. Die Referenzrahmen, mit denen die Studierenden die eigenen Leistungen vergleichen, werden bewusst gemacht und bildungswissenschaftliche Überlegungen eingebracht. |
|
Kinder entdecken Gestaltungsräume – Musik | 5 Musikerziehung |
4 | N | Ästhetik |
|
Fachdidaktik | 2 | Musik – ästhetische Gestaltungsräume |
|
Die Absolventinnen und Absolventen …
|
Ausgehend von den drei zentralen musikalischen Handlungsfeldern/Kompetenzbereichen ("Singen und Musizieren", "Hören und Erfassen", "Tanzen, Bewegen und Darstellen") werden Grundkenntnisse zu musikästhetischen Prozessen als Empfindungs- und Gestaltungsvermögen vermittelt. Dabei stehen persönliche, künstlerische Eigenerfahrung sowie die Verknüpfung von Wissen und Können im Vordergrund. Diese Prozesse finden sowohl in subjektinternen als auch in subjektexternen Abläufen statt. Die damit verbundene Eigenerfahrung wird reflektiert und in den musikpädagogischen Kontext von Lernen und Lehren gestellt. Dadurch werden Resonanzen geschaffen, durch welche die Trennung zwischen Selbst und Welt relativiert und gleichsam in Beziehung verwandelt wird. |
|
Kinder entdecken Gestaltungsräume – Technik und Design | 5 Design und Technik / Werken |
4 | N | Ästhetik |
|
Fachdidaktik | 2 | Technik und Design – ästhetische Gestaltungsräume |
|
Die Absolventinnen und Absolventen …
|
Kompetenzorientierte Unterrichtskonzepte im Fach Technik und Design ermöglichen die Auseinandersetzung mit Materialien und Medien der Gegenwart und schaffen Bezüge zur Lebenswelt. Sie befähigen, den Technik- und Designunterricht lernorientiert und -ertragreich zu gestalten, um gestalterische Prozesse in Gang zu setzen und die Durchführung zu unterstützen. Soziokulturelle, wirtschaftliche und persönliche Entscheidungen und Handlungsprozesse in Hinblick auf Konsumverhalten, Einstellungen, Materialienwahl und Umgang mit Ressourcen sollen sichtbar gemacht und reflektiert werden. |
|
Kinder entdecken Gestaltungsräume – Kunst und Gestaltung | 5 Bildnerische Erziehung |
5 | N | Ästhetik |
|
Fachdidaktik | 3 | Art and design - aesthetic design spaces |
|
Die Absolventinnen und Absolventen …
|
Die Studierenden lernen ästhetisch-künstlerische Lernsituationen theoretisch und praktisch kennen und verorten sich in ihrer eigenen Lernbiografie. Durch forschendes Lernen im Kontext können sie selbst kreativ-gestaltende Lernfelder konzipieren. Über theoretische Inputs, die sie verarbeiten und präsentieren, können sie Eigenerfahrungen mit praktisch-kreativen Prozessen sammeln. Dadurch entwickeln sie eine didaktische Kompetenz, um Umsetzungen im Unterricht zu planen. Durch intensive Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Kinderzeichnung und dem Schrifterwerb sensibilisiert sich die Wahrnehmung für eine altersgemäße Bild- und Formensprache. Anhand von Beispielen der zeitgenössischen Kunst und der Alltagskultur erweitern die Studierenden ihre Kunstauffassung. |
|
Kinder forschen ästhetisch | 2 Bildnerische Erziehung 2 Musikerziehung 1 Design und Technik / Werken |
5 | J | Ästhetik |
|
Fachwissenschaft / Fachdidaktik | 3 | Ästhetische Forschung |
|
Die Absolventinnen und Absolventen …
|
In verschiedenen Sozialformen forschen die Studierenden im Resonanzverfahren ästhetisch-künstlerisch und können in der Folge alters- und entwicklungsadäquate ästhetische Erfahrungen eröffnen und kreative Prozesse anregen. Sie sind in der Lage, ästhetisch-künstlerische und bildungswissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln, zu formulieren und zu diskutieren. Bilddarstellungen, Bildproduktionen und Bildfunktionen lernen sie exemplarisch kennen. Technik- und Materialverständnis, handwerkliche Fertigkeiten sowie mehrperspektivische Werk- und Produktbetrachtung schaffen lösungsorientierte Bezugsnormen zur dinglichen Alltagswelt. Sie können elementare Material- und Musikkenntnisse und Verfahrensweisen – analog und digital – anwenden und vermitteln. Über experimentelle, konzeptionelle, spielerische und erforschende Methoden visueller, musikalischer und performativer Gestaltung verfügen sie. Mit Phänomenen der visuellen Kultur, der Alltagskultur und unterschiedlichen Narrativen mit ihren Bedingungen und Funktionen können sie sich kritisch auseinandersetzen. Die Studierenden zeigen Sensibilität für Diversität, haben Grundkenntnisse der pädagogischen Diagnostik und lernen Kunst- und Kulturinstitutionen kennen, mit denen sie kooperieren können. |
|
Kinder entdecken Werklernräume | 7 | N | Ästhetik |
|
Kulturpädagogik | Schwerpunkt | 4 | Werkstatt: Entwickeln – Herstellen – Reflektieren |
|
Die Absolventinnen und Absolventen …
|
Im Mittelpunkt der Werkstatt steht die tätige Auseinandersetzung mit Materialien, Werkstoffen, Techniken und Medien. Das entdeckende und problemlösende Lernen fördert dabei das Erfassen von Sinnzusammenhängen. Der Wert des praktischen Arbeitens soll erfahren werden. Die Produktgestaltung im Sinne von Entwickeln – Herstellen – Reflektieren baut auf prozessorientierte Überlegungen auf. Eine finale Werkbetrachtung ermöglicht eine elaborierte Reflexion der Prozesse und Ergebnisse und deren didaktische Umsetzung. |
|
Kinder entdecken musikalische Lernräume | 7 | N | Ästhetik |
|
Kulturpädagogik | Schwerpunkt | 4 | Musikästhetische Lernräume |
|
Die Absolventinnen und Absolventen …
|
Musikästhetische Lernräume erweitern das Feld von Bildung und Erziehung nachhaltig. Die damit verbundenen ästhetischen Prozesse als Empfindungs- und Gestaltungsvermögen sind nie eindimensional, sondern vielfältig und vielschichtig und finden in einem Spannungsfeld zwischen zwei scheinbar antinomisch wirkenden Brennpunkten statt, etwa zwischen Traditionellem und Innovativem, Vertrautem und Unbekanntem, Schönem und Irritierendem. Ihre Auseinandersetzung erfolgt in der Erfahrung eines kreativen Fließens im Hier und Jetzt, dem "Flow" als "Geheimnis des kreativen Glücks", das eine lernbezogene Imaginationskraft und Fantasie beflügelt und stärkt. Dies ermöglicht einen umfassenden Dialog mit den anderen Lernfeldern der Primarstufenpädagogik. |
|
Kinder entdecken bildnerische Lernräume | 7 | N | Ästhetik |
|
Kulturpädagogik | Schwerpunkt | 4 | Bildnerische Lernräume |
|
Die Absolventinnen und Absolventen …
|
Kunst und Kommunikation bilden die Basis für die bildnerischen Lernräume. Aus der Flut visueller Phänomene der Gegenwart und Vergangenheit werden Beispiele selektiert, in ihrer Bildqualität wahrgenommen und reflektiert. Der Bildbegriff wird dadurch erfahrbar und fassbar. In der Folge wird das Bild als individueller, bewusster/unbewusster Impulsgeber analysiert und dechiffriert. Die Studierenden setzen sich mit den alltäglichen Wechselwirkungen der Konsumwelt kritisch auseinander und entwickeln dadurch neue Erkenntnisräume. Die Studierenden finden über ihre persönliche ästhetische Resonanzerfahrung ihren individuellen Weg zu ästhetischen Begrifflichkeiten und künstlerischen Vorstellungen. In der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung werden ästhetische Aussagen formuliert, die ihren didaktischen Niederschlag in schulpraktischen Planungen finden. Somit besteht die Möglichkeit, einen eigenen bildnerischen Schwerpunkt zu entwickeln, da eine vertiefende künstlerische Auseinandersetzung ermöglicht wird. |
|
Kinder entdecken ästhetische Erkenntnisräume | 8 | N | Ästhetik |
|
Kulturpädagogik | Schwerpunkt | 4 | Kunstpädagogik als interdisziplinäre Kunstform |
|
Die Absolvent/inn/en …
|
Die Welt der Künste und Musik sollen in ihrer Vielfalt als Möglichkeits- und Gestaltungsräume erkannt und genutzt werden, um das Verhältnis Mensch und Welt in Wahrnehmung und Gestaltung zu erfahren. Durch die unterschiedliche ästhetische Praxis werden künstlerische und musikalische Talente entdeckt und gefördert. Die eigene Positionierung zur kulturellen Bildung wird manifest. Die Schule wird als ein Kulturort erkannt. Die Studierenden optimieren die professionellen Grundlagen, wie Wahrnehmung, Ausdruck, Darstellung und Gestaltung in ihren Projektplanungen und - umsetzungen. Die kulturelle ästhetische Bildung bezieht sich in ihrem Kern auf die künstlerischen Fächer Musik, Kunst und Gestaltung sowie Technik und Design und deren Praxen, was in Theorie und Praxis erfahrbar wird, da die Studierenden interdisziplinär, wissenschaftlich, künstlerisch, musikalisch, paritätisch und handlungsorientiert agieren und forschen. Durch diesen Erfahrungs- und Erkenntnisgewinn erkennen die Studierenden ihre besondere Verantwortung innerhalb des Bildungsauftrags als Vorbild und Bezugsperson. |