Springe direkt zu :

Menü schließen

Brotkrümelnavigation:

Hauptinhalt:

Lesson Study

Lesson Study ist eine Form der kollaborativen Unterrichtsforschung, deren Ursprung in japanischen Primarschulen zu finden ist, wo sie jugyō kenkyū genannt wird. Im Zentrum jeder Lesson Study steht das Lernen der Schüler/innen, welches durch die Zusammenarbeit eines Teams von Lehrkräften möglichst effektiv gefördert werden soll. 

Indem Lesson Study das Augenmerk auf das Lernen legt, wird sie zur Forschung für das Lernen und gleichzeitig zum natürlichen Bestandteil einer förderlichen Lernumgebung. Kein anderer Forschungsansatz ist so nahe am Unterrichtsgeschehen und so intensiv und direkt am Unterrichtsergebnis, dem Lernen der Schüler/innen, angelegt. 

Diese Seite bietet Unterlagen, Tipps und unterrichtspraktische Studien in Zusammenhang mit der Publikation:

Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (Pädagogik für Niederösterreich) 

Leaflet

pdf, 261 KB

Leseprobe

Lesson Study

pdf, 11 MB

Lesson Study Zyklus

Quelle: Mewald, C. (2019). Lesson Study – Definitionen und Grundlagen. In C. Mewald, & E. Rauscher (Hrsg.), Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (S. 24). Innsbruck: StudienVerlag.

Kollaboration zwischen Hochschule, Schulen, Lehrkräften und Schüler/innen

Ein Merkmal der Lesson Study, das es von anderen Formen des professionellen Lernens unterscheidet, ist die Fokussierung auf die Beobachtung des Lernens von Schülerinnen/Schülern während einer Unterrichtsstunde als Schlüssel zur pädagogischen Entwicklung und nicht auf die Leistung einer einzelnen Lehrkraft. Die Zusammenarbeit zum Verständnis und zur Bewältigung der Lernherausforderungen, mit denen Schüler/innen konfrontiert sind, wird als Schlüssel zur Entwicklung des Unterrichts angesehen. Der Schwerpunkt liegt auf dem professionellen Wachstumskapital, welches von Hargreaves & Fullan (2012) als „professional capital“ bezeichnet wird. Professionelles Kapital wird in die Entwicklung des Unterrichts und des Lernerfolgs (Stigler & Hiebert, 1999) und nicht nur in die Entwicklung einzelner Lehrkräfte investiert: ein Perspektivenwechsel, welcher in der lesson Study durch die Kollaboration aller am Entwicklungs- und Forschungsprozess beteiligter Personen ermöglicht wird. Die Partizipation der Lernenden ist hier von wesentlicher Bedeutung: sie ist Kapital.

 

 

Die Rollen von Wissenspartnern in der Lesson Study

Präsentation

Artikel

Mewald, C. (2020). Die Rollen von Wissenspartnern in der Lesson Study. In A. Habicher, T. Kosler, C. Lechner, C. Oberhauser, A. Oberrauch, M. Tursky-Philadelphy, F. Rauch, A. Schuster (Hrsg.), Tagungsband zur VII. CARN D.A.CH-Tagung (S. 281-295). Wien: Praesens.

Lernziele planen und modellieren

Die Planungsphase der Lesson Study beinhaltet eine detaillierte Betrachtung der gewählten Lernherausforderung, aus der eine Forschungsstunde entworfen werden sollte. Der Diskurs sollte sich auf den Versuch konzentrieren, die Art der Lernherausforderung zu verstehen. Was ist jener Aspekt, von dem das Lesson Study Team aufgrund früherer Erfahrungen, Beobachtungen und ihres Studiums der relevanten fachdidaktischen und -wissenschaftlichen Literatur glaubt, dass er dazu führt, dass Schüler/innen mit einem bestimmten Lernbereich zu kämpfen haben? Nach der Erörterung der Art der Herausforderung plant das Lesson Study Team dann die Forschungsstunde, die ihrer Meinung nach den Lernbedürfnissen der Schüler/innen entspricht, und zwar auf der Grundlage der Diskussion und der Dekonstruktion der antizipierten Herausforderung. Die Planung kann eine unterschiedliche Formen annehmen (kurz-, mittel- oder längerfristig), aber unabhängig von der Herangehensweise sollten die erwarteten Lernverhaltensweisen der Lernenden in jedem Schritt der Forschungsstunde explizit diskutiert und festgehalten werden. Mit anderen Worten: Wenn bestimmte Unterrichtsaktivitäten durchgeführt werden, wie sollte das beobachtbare Lernverhalten der Schüler/innen aussehen? Diese Vorausschau kann durch Microteaching, Simulation oder Diskurs innerhalb der Planungssitzung geschehen. Das Team beatwortet dabei die Frage: Wenn wir so unterrichten, welche Reaktion erwarten wir von Lernenden mir bestimmten Ausgangsvoraussetzungen? Die Beantwortung dieser Frage hilft dabei, Lernziele zu formulieren und zu modulieren.

ERASMUS+ Projekt LS4VET Projektbeschreibung

Analyzing Lesson Study Experiences Focusing on VET

Process Writing & Peer-Assessment

Mewald, C. (2016) Process writing and peer assessment in teacher education. In: Tsagari, D. (Ed.) Classroom-based Assessment in L2 Contexts. Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Press. Pp. 229-253.

Link zum Text

Scale & Organisation

 

Publikationen und Forschung zu Lesson Study an der PH NÖ

Mewald, C. (2023). Grenzgänge und Grenzüberschreitungen zwischen Theorie, Praxis und Forschung in der Lesson Study. In Schuster, A. et al. (Hrsg.), Aktionsforschung. Vergangenheit – Gegenwart – neue Zukunft. Praesens Verlag. S. 57 – 73.

Mewald, C. (2023). LS4VET Implementation — Focus on Process. In: LS4VET Course-E Book. Creative Commons, pp. 27-43. Available at: https://bit.ly/47g0qc3

Mewald, C. & Krebs, M. (Hrsg.) (2023). 
LS4VET Kurs-E Book. Creative Commons. Available at: https://bit.ly/3sEiyxa

Mewald, C. et al. (2021). Lesson Study in Vocational Education and Training. The status quo in four European countries. R&E-SOURCE, 16, 1-20
Available at: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/998/1002

In diesem Beitrag wird das ERASMUS+-Projekt LS4VET vorgestellt, welches das Ziel verfolgt, ein Lesson Study-Modell für den Berufsbildungssektor zu entwickeln und einen offenen Online-Kurse für Berufsbildner*innen zu entwickeln,  derInnovation  und Wandelin  der  Berufsbildung durch  Lesson  Study und  kollaborativen Professionalismus initiieren soll. Der Statusquo derLesson Study in den vier Partnerländern(Österreich, Ungarn, Malta, Niederlande) wird beschrieben und durch einenAusblick auf die Entwicklung eines Lesson StudyModells für die Berufsbildung ergänzt.

Klein, A., & Mewald, C. (2021). Erweiterte Lernumgebungen durch Plattformen. DUfU Deutschunterricht für Ungarn, Jahrgang 31, 53-73.
 

Smartphones, Tablets und andere mobile Endgeräte gehören heutzutage zu Alltagsgegenständen. Kinder können mit ihnen sehr gut umgehen, sie sind Teil ihres Lebens und werden zu vielen Zwecken verwendet: um soziale Kontakte aufrecht zu erhalten, Musik zu hören, aber auch um Informationen zu erhalten oder Kenntnisse zu vermehren. Mit den mobilen Geräten ist der Zugriff auf im Netz verbreitete Informationen schnell, einfach und jederzeit möglich. Dieser Umstand veränderte den Wissenserwerb radikal, denn Jugendliche generieren ihr Wissen im außerschulischen Bereich überwiegend über Suchmaschinen (Sparrow et al., 2011). Eine digital veränderte Lernwelt verlangt nicht nur privat, sondern auch in den Schulen alternative Lernwege — wodurch auch neue Herausforderungen für das Unterrichtssystem entstehen.
Dieser Beitrag beschäftigt sich daher mit erweiterten Lernumgebungen durch Plattformen.

Mewald, C., Mar W.Y., Győri, J., Erhard, F., & Tscherne, M. (2021). Analyzing Lesson Study Experiences Focusing on VET. IO1-A2 Final Report. Available at: https://www.ph-noe.ac.at/fileadmin/root_phnoe/MitarbeiterInnen/IO1_A2_LS4VET_Literature_review_country_partner_survey_04262021.pdf

Mewald, C. (2021). Über Ideen in anderen Hirnen und Spinnen die Löwen fesseln: Ko-Konstruktion von pädagogischem Inhaltswissen und kooperative Professionalitätsentwicklung durch Lesson Study. In B. Klopsch, & A. Sliwka (Eds.), Kooperative Professionalität (pp. 99-123). Weinheim: Beltz Juventa.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit Lernprozessen, die miteinander vernetzt sind wie ein Spinnennetz. Zum einen beleuchtet er das vernetzte, d.h. kollaborative Lernen von Lehrkräften in der professionellen Aus-, Fort- und Weiterbildung, zum anderen wird auch das Lernen ihrer Schüler*innen ins Blickfeld gerückt.

Mewald, C. (2021). Autonom und interaktiv: Lesson Study als Grundlage für die Entwicklung authentischer Lernmaterialien für den Spracherwerb. In R. Zanin, F. Rauch, A. Schuster, C. Lechner, U. Stadler-Altmann, & J. Drumbl (Eds.), Herausforderung Sprache in Kindergarten, Schule und Universität (S. 87-106). Wien: Praesens.

Dieser Beitrag beschreibt, wie eine interaktive Plattform in einem dreijährigen ERASMUS+ Projekt von sechs Universitäten und Einrichtungen der Lehrerbildung sowie zwölf Schulen entwickelt wurde: Lehramtsstudierende entwickelten in Zusammenarbeit mit Dozent*innen und erfahrenen Lehrkräften Lern- und Unterrichtsmaterialien für die Plattform mittels Lesson Studies. Ein mehrsprachiger Lernerkorpus, der aus den authentischen Texten für die Plattform erstellt wurde, bildete die Grundlage dafür. 

Mewald, C. (2020). Lesson Study und Mentoring im Berufseinstieg. In J. Dammerer, C. Wiesner, & E. Windl (Hrsg.), Mentoring im pädagogischen Kontext. Professionalisierung und Qualifizierung von Lehrpersonen. Wahrnehmen wie wir bilden. (S. 129-142). Innsbruck: StudienVerlag.

Dieser Beitrag beschreibt, wie offene Forschungsstunden im Rahmen von Lesson Studies dazu beitragen, Studierende oder beginnende Lehrpersonen von der kollegialen Kooperation an die Entwicklung einer kollaborativen Professionalität heranzuführen. Dazu werden personale, kooperative, und kollaborative Lernprozesse definiert, analysiert, beschrieben und mit den 10 Grundsätzen der kollaborativen Professionalität nach Hargreaves & O’Connor (2018) in Zusammenhang gebracht. Am Beilspiel mehrerer Forschungsstunden aus dem Fachbereich Englisch soll die theoretische Grundlegung der kollaborativen Professionalität in Verbindung mit den Praxisbeispielen diskutiert werden. Anhand dieser Triangulation soll aufgezeigt werden, welche hochschuldidaktischen Maßnahmen sinnvoll sind, um Lesson Study in existierende Formate der Berufseinstiegsphase einzubinden und welche zukünftigen Formate der offenen Forschungsstunde für Mentoringprozesse mit erfahrenen Lehrkräften zu deren kollaborativen Professionalität beitragen könnten.

Mewald, C. (2020) Über die Stimme der Lernenden – forschungsethische, pädagogische und didaktische Überlegungen zur Partizipation durch Lesson Study. R&E-SOURCE, Jahrestagung zur Forschung 2020, 1-14. Available at: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/968/957

Dieser Beitrag beschreibt den Einsatz von Lesson Study in einer Lehrveranstaltung im Fach Englisch in der Primarstufe und in einem Train the Trainer Lehrgang in der Weiterbildung für erfahrene Lehrkräfte. Beide Lesson Studies fokussieren das formative Feedback als Mittel der Lernförderung im Kontext von Lernszenarien im inhaltsintegrativen Englischunterricht der Primarstufe. Die kollaborative Ausrichtung der Lesson Study schließt die Lernenden in die Entwicklung von gelingenden Lernprozessen ein, was die Grundlage für deren Partizipation am Prozess darstellt.

Mewald, C., Mürwald-Scheifinger, E. & Punz E. (2020) Von der Fragestellung zur Entwicklung pädagogischer und didaktischer Lernprozesse durch Lesson Study. In: Kraker N.; Forstner-Ebhart, A.; Schwetz, H. (Hrsg.) Masterarbeiten in pädagogischen Berufsfeldern“. Band 2. Lehramt Primarstufe und Berufsbildung. Wien: facultas

In der Lesson Study stehen das erfolgreiche Lernen der Schüler/innen im Mittelpunkt von Forschungsvorhaben, die auf pädagogische und didaktische Entwicklungen abzielen. Lehrkräfte wählen diesen Ansatz der qualitativen Forschung daher häufig im Kontext fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Forschungsfragen, weniger häufig sind hingegen breitere Fragestellungen, die im pädagogischen, psychologischen oder sozialwissenschaftlichen Bereich zu positionieren wären. Dies könnte mit der akademischen Stellung der qualitativen Forschung im Allgemeinen und mit der Anerkennung der Praktikerforschung im Besonderen in Zusammenhang stehen. Dieser Beitrag beschreibt daher exemplarisch, wie konkrete fachdidaktischen Fragestellungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik in Lesson Studies entwickelt wurden und wie konkrete Forschungsprojekte diese Fragestellungen in einen größeren Kontext stellten. Dabei wird auf die Kompetenzentwicklung der beforschten Lernenden durch kollaborative Planung, gezieltes Unterrichten, Beobachtung und Interviews ebenso eingegangen wie auf den akademischen Lernzuwachs der forschenden Lehrkräfte. Die Beratungsimpulse von Wissenspartnern und Master-Betreuerinnen und Betreuern in der Zusammenarbeit mit Lehrkräften aus der Primarstufe stehen dabei im Mittelpunkt der Ausführungen, wodurch die Professionalisierung der Lehrkräfte in unterschiedlichen Aspekten beleuchtet wird. Abschließend wird erläutert, wie die abgeschlossenen Lesson Studies ein Feld für die Elaboration wissenschaftlicher Fragestellungen zur Erforschung didaktischer Phänomene in Masterarbeiten eröffnen.

Neumüller-Reuscher, M. (in Begutachtung) Parkouring - A Lesson Study on the Development on Coordinative Skills. Educational Action Research. Routledge.

Parkouring steht für die schnelle und effiziente Überwindung von Hindernissen in urbaner Umgebung. Der Begriff wurde von dem Franzosen David Belle geprägt, er gilt als Begründer dieser Trendsportart.  Parkouring ist eine Sportart, die vor allem Jugendliche in ihren Bann zieht, da sie mit wenig Aufwand in Stadt und Land betrieben werden kann und dabei sehr „cool“ aussieht. Dieser Hintergrund gibt den bekannten Turngeräten im Turnsaal neuen Sinn und den Schüler/innen Motivation für turnerische Bewegungshandlungen (Krick, 2014). Die Absicht der Lesson Study war es, Motivation und Lernerfolg der koordinativen Fähigkeiten der Schüler/innen mit Hilfe dieser Trendsportart zu fördern. Bei einem komplexen Stundenbild in Bewegung und Sport ist der Zeitfaktor ein Wesentlicher – daher wird auch ein Augenmerk auf Zeitmanagement gelegt. Das Stundenbild „Parkouring“ wird im Team, bestehend aus drei Studierenden und einer Mentorin, erstellt und im Bewegungs- und Sportunterricht im Rahmen der Schulpraktischen Studien von zwei Studierenden durchgeführt. Mentorin und ein Studierender beobachten die Schüler mit Hilfe eines Beobachtungsprotokolls in Bezug auf koordinative Fähigkeiten und Motivation der Schüler, um im Anschluss die Beobachtungen gemeinsam mit Studierenden und Schülern im Sinne der Lesson Study zu reflektieren. Die gewonnen Erkenntnisse hinsichtlich Zeitmanagement, Lernerfolg koordinativer Fähigkeiten und differenzierterer Bewegungsstationen werden in einer weiteren Forschungsstunde implementiert, um in einer Parallelklasse die Lernergebnisse bezüglich koordinativer Fähigkeiten und die Steigerung der Motivation erneut beobachten zu können. Um die Lernerfolge sichtbarer zu machen, wurde im Rahmen der zweiten Forschungsstunde ein Lehrvideo erstellt.

Biswanger, K. (2000). Formative Feedback in CLIL Primary Education: A Lesson Study. Unveröffentlichte Masterarbeit. Baden: Pädagogische Hochschule Niederösterreich.

Diese Lesson Study (LS) zeigt die Umsetzung des integrativen Lernens von Inhalten und Sprache (CLIL) auf. Das Sprachenlernen in der Primarstufe sollte dabei durch effektives Feedback unterstützt und beobachtet werden. Die Studie untersuchte den wissenschaftlichen Dialog von erfahrenen Lehrkräften in Mentoringprozessen. Basierend auf der Fachliteratur zu CLIL, LS und formativem Feedback wurde in Anlehnung an eine Reihe von Kompetenzdeskriptoren für den Englischunterricht in der Primarstufe, die GK2/GK4, ein Konzept entwickelt, welches den Kompetenzzuwachs in Richtung GK4 im Schreiben sichtbar machen hilft. Zusätzlicher Schwerpunkte dieser Arbeit waren das Feedback und die Beurteilungskompetenz der Lehrkräfte.

Mewald, C. (2000) Die Rollen von Wissenspartnern in der Lesson Study. In A. Habicher, T. Kosler, C. Lechner, C. Oberhauser, A. Oberrauch, M. Tursky-Philadelphy, F. Rauch, A. Schuster (Hrsg.) Tagungsband zur VII. CARN D.A.CH-Tagung an der Pädagogischen Hochschule Tirol, Wien: Praesens, S. 281-295.

Dieser Beitrag beschreibt die Rollen von Wissenspartnern in der Lesson Study und erklärt, wie Wissenspartner Lernende sowie Lehrende durch kollaboratives Planen, gezielte Beobachtung und gemeinsame Reflexion begleiten und deren Lernen effektiv unterstützen können. Lesson Study wird dabei sowohl als Mittel der Entwicklung von Professionalität diskutiert, als auch als Methode dargestellt, welche das Lernen aller am Lernprozess Beteiligten fördert. Dabei werden unterschiedliche Zielsetzungen als maßgebliche Voraussetzungen für die Steuerung kollaborativer Prozesse identifiziert und die Bedeutung der kollaborativen Praxisforschung für erfolgreiches Lernen aufgezeigt.

Biswanger, K., Lackenbauer, F., Müller R., Volek A. (2019) Using Lesson Study to produce assessment scales and professional teaching material for CLIL. R&E Source. Available at: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/682

Bevorstehende Innovationen im Curriculum der Primarstufe begründen den Bedarf an kompetenten Lehrkräften, die bereit sind, neue Herausforderungen zu meistern, die sich im Unterricht von mindestens 32 Unterrichtsstunden als Integration von inhaltlichem und fremdsprachlichem Lernen (CLIL) pro Jahr ergeben. Englisch wird in der 3. Und 4. Schulstufe zum Pflichtfach mit vermutlich verbaler Beurteilung. Lehrkräfte der Primarstufe werden also eine berufliche Fortbildung benötigen, um mit den geplanten Veränderungen zurechtzukommen. Ergebnisse aus einem postgradualen "Train the Trainer"-Programm, das darauf abzielte, qualifizierte Englischlehrkräfte auszubilden, um sie in die Lage zu versetzen, die notwendigen Fortbildungen anzubieten und die Schulentwicklung in ihren Bildungsregionen durch berufsbegleitende Fortbildungen und Lesson Study (LS) zu fördern, wird in diesem Poster dargestellt.

Eckert, K. & Prenner, M. (2019) Die Eye-Tracking Brille als Forschungsinstrument in einer Lesson Study. R&E Source. Available at: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/688

Lesson Studies bieten die Möglichkeit, den Beobachtungsfokus auf die Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern zu legen, wodurch diese besser erfasst werden können. Um diese sehr subjektiven Abläufe sichtbar zu machen, wird die Eye-Tracking Brille als innovatives Forschungsinstrument herangezogen. Die Aufzeichnungen sollen Aufschluss darüber geben, in welchen Bereichen des fachdidaktischen Kompetenzmodells für Mathematik Performanzen sichtbar gemacht werden können. Die Studie analysiert im Rahmen einer Masterthesis den 1. Zyklus einer Lesson Study zum Mathematikunterricht in der 4. Klasse Volksschule. Weiters soll festgestellt werden, ob der Einsatz einer Eye-Tracking Brille für diese Art des Forschungsdesigns geeignet erscheint.

Gruber, H. (2019) Lesson Study with music: a new way to expand the dialogic space of learning and teaching. In International Journal for Lesson and Learning Studies. Manuscript Type: Theorectical Resources for Lesson and Learning Studies. Vol. ahead-of-print No. ahead-of-print. doi.org/10.1108/IJLLS-03-2019-0019 (Publication date: 19 July 2019), URL: www.emerald.com/insight/content/doi/10.1108/IJLLS-03-2019-0019/full/pdf

Der Zweck dieses Papers ist es, zu zeigen, dass der Unterricht durch die Einbeziehung von Elementen aus Musik und Musikpädagogik den dialogischen Raum für das Lehren und Lernen an Hochschulen nachhaltig erweitern und verbessern kann.

Koschmieder, C. Höflich, S., Wistermayer, L. & Prieler, T. (2019) Focus Praxis. Ein längsschnittliches Konzept zur Erforschung der Schulpraxis. R&E Source. Available at: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/696

Das Schulpraxiskonzept ist ein zentraler Baustein des Lehramtsstudiums der Pädagogische Hochschule Niederösterreich (PH NÖ). Dabei schließt jenes an internationale Theorien und Modelle (u.a. Fraefel & Haunerger 2012), sowie an moderne Methoden (z.B. Lesson Studies, kollaborative Lerngemeinschaften zur Entwicklung professionellen Handelns an. Die wissenschaftliche Begleitung, sowie die Untersuchung der Auswirkungen dieses Konzeptes auf die professionsbezogenen Kompetenzen und den diskursiven Habitus der Studierenden ist Aufgabe des fünfjährigen Forschungsprojektes „Focus Praxis“. In diesem wird seit Herbst 2018 die Entwicklung der Studierenden von Beginn des Studiums längsschnittlich untersucht. Dabei sollen neben sechs Fragebogenerhebungen auch weitere qualitative Untersuchungen (teilnehmende Beobachtungen, Interviews) mit Mentor/innen, Praxisberater/innen und Schüler/innen durchgeführt werden, um einen multiperspektivischen Zugang zu ermöglichen. Die Auswertung der gesammelten Daten erfolgt dabei sowohl mittels quantitativen (Regressions- und Pfadmodellen) als auch qualitativen Analysen (Inhaltsanalysen). Im vorliegenden Artikel wird zunächst das Forschungskonzept der Studie präsentiert und danach Ergebnisse der empirischen Analysen zum Perspektivenwechsel im ersten Semester vorgestellt. Es zeigt sich, dass der Blick der Studierenden sich besonders im Bereich der Verantwortung und der Aufgaben von Lehrer/innen verändert. Einen starken Einfluss haben dabei der Wunsch mit Kindern zu arbeiten, die wahrgenommene Lehrbefähigung, sowie bisherige schulische Leistungen.

Kreiderits-Farkas, A. (2019) Improving Singing Through Lesson Study. Res. Proceedings IUC KRE, S. 1-26.

Um die Studierenden die Einstiegsqualifikation für Musikpädagogik an der Fachhochschule Niederösterreich zu ermöglichen wurde eine neue Fördermöglichkeit für jene Studierenden eröffnet, welche die standardisierten Aufnahmekriterien noch nicht erfüllen können. In diesem Beitrag soll berichtet werden, wie die Stimme durch intensive Stimmbildung verbessert werden kann, um zukünftige Pädagoginnen/Pädagogen mit dem notwendigen Rüstzeug für den Unterricht in der Grundschule auszustatten, damit sie Musik als pädagogisches Mittel erfolgreich einsetzen können.  Die folgende Forschungsfrage wurde gestellt: Wie kann man seine Stimme verbessern? Mit welchen Methoden kann man richtig singen lernen?

Mewald, C.; Mürwald-Scheifinger, E. (2019) Lesson Study in teacher development: A paradigm shift from a culture of receiving to a culture of acting and reflecting. In: European Journal of Education. Hoboken, N.J.: John Wiley & Sons, S. 218-232.

Dieser Beitrag beschreibt, wie Lesson Study einen Prozess des Lehrerlernens schafft und gleichzeitig das Lernen der Schülerinnen und Schüler durch kollaborative Planung, angeleitete Beobachtung und Reflexion fördert. Er stellt einen theoretischen Rahmen für die Durchführung von Lesson Study in einem Professionalisierungsprogramm für Lehrkräfte vor und untersucht die Rolle von Wissenspartnern (Knowledgebale Others) bei der Entwicklung von Eigenverantwortung für den Bildungswandel hin zu kompetenzorientiertem Lehren und Lernen. Darüber hinaus gibt der Beitrag einen Überblick über die organisatorischen Anforderungen und praktischen Auswirkungen bei der Implementierung professioneller Lerngemeinschaften, die zur Förderung des Lehrerlernens durch Lesson Study eingerichtet wurden. Dabei beleuchtet er unter anderem Ausbildungsstrategien und Materialentwicklung. Damit werden Erkenntnisse über einen Paradigmenwechsel in der Professionalisierung von Lehrkräften hin zu einem diskurs- und handlungsorientierten Lernen präsentiert.

Mewald, C. & Staud, A. (2019) Explicit vocabulary instruction in primary foreign language education. Towards a subject-specific inventory for CLIL. R&E Source. S14: WISSENSCHAFTLICHKEIT UND PROFESSIONSORIENTIERUNG IM VERBUND NORD-OST . Available at: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/676

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Rolle und Wirkung expliziter Wortschatzarbeit im Englischunterricht der Primarstufe. Anhand von authentischen und semi-authentischen Texten wird dargelegt, wie bei der Präsentation, Erarbeitung, Übung und Anwendung gezielter Lernaktivitäten zur Wortschatzerweiterung die kommunikative Kompetenz der Lernenden gefördert wird. Schriftliche und gesprochene Performanzen aus Lesson Studies der Primarstufe werden herangezogen, um kommunikative Kompetenzen beispielhaft darzustellen und in Hinblick auf daraus abzuleitende Unterrichtsszenarien zu begründen. Belege aus der kognitiven Linguistik, welche den Ansatz des kontextualisierten Vokabelunterrichts in größeren lexikalischen Einheiten begründen und in einen praktischen Kontext stellen, werden präsentiert. Dazu wird die Geschichte „Finn the Fox“ didaktisch aufbereitet und exemplarisch dargestellt. Ein Design zur Entwicklung fachspezifischer Wortschatzinventare, welche im inhaltsintegrativen Englischunterricht der Primarstufe zur Anwendung kommen können, wird vorgestellt.

Mewald, C. & Rauscher, E. (Hrsg.) (2019) Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (Pädagogik für Niederösterreich). Innsbruck: Studienverlag. 

Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung zur Lesson Study ist das erste Handbuch im deutschsprachigen Raum, das theoretisch sowie praktisch in die kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung einführt. Die Methode der Lesson Study stammt ursprünglich aus Japan, wo sie seit dem frühen 19. Jahrhundert erfolgreich in allen Bildungsbereichen praktiziert wird. Seit mehreren Jahrzehnten wird Lesson Study weltweit und auch in Europa zunehmend aktiv zur Gestaltung von Lernprozessen eingesetzt. Das Handbuch Lesson Study präsentiert handlungsorientierte und praktische Anleitungen zur Durchführung von Lesson Studies sowie eine Sammlung von beispielhaften Studien aus vielen Fach- und Bildungsbereichen. Somit stellt das Werk einen wertvollen Beitrag zur Verknüpfung von gelebter Theorie und professioneller Praxisforschung dar. Zielgruppe der Publikation sind Lehrkräfte, Forscher/innen und Studierende aus allen Bildungsbereichen.

Kurt, A. & Prenner, M. (2019) Lesson Study im Kontext unterschiedlicher didaktischer Modelle zum forschenden Lernen. In:  Mewald, C. & Rauscher, E. (Hrsg.) Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (Pädagogik für Niederösterreich). Innsbruck: Studienverlag, S. 113-122.

In den Seminaren zum forschenden Lernen im Bereich der schulpraktischen Studien werden oft Lerngemeinschaften gebildet, um den eigenen Unterricht zu erforschen. Es wird dabei eine Lernsequenz durchgeführt bzw. ein Lernarrangement eingesetzt, anschließend wird Feedback eingeholt, das interpretiert und ausgewertet wird, um darauf aufbauend neue Strategien zu entwickeln, die wieder umgesetzt werden und damit ein neuer Zyklus startet. Der Fokus dieser Reflexionen liegt auf der Entwicklung des praktischen Wissens sowie der Erprobung von geeigneten didaktischen Tools zur Gestaltung möglichst effektiven Unterrichts als Ergebnis des forschenden Lernens der Teilnehmer/innen. Im Beitrag werden verschiedene theoretische Zugänge exemplarisch zum forschenden Lernen dargestellt.

Hubert Gruber: Einsichten zu Lehren und Lernen durch Bachelorarbeiten mit Lesson Study. In:  Mewald, C. & Rauscher, E. (Hrsg.) Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (Pädagogik für Niederösterreich). Innsbruck: Studienverlag, S. 123-139.

Eine Lesson Study Gruppe, bei der die Abfassung von wissenschaftlichen Arbeiten im Mittelpunkt des Interesses steht, wird nie besonders groß sein. Dies hat vor allem mit den Besonderheiten der Vorgaben zu tun.  Einerseits sind eine Reihe von Aufgabenstellungen über Prozesse von Lesson Study gemeinsam zu bestreiten und gleichzeitig muss die Eigenständigkeit in der Abfassung der Arbeiten gewährleistet bleiben. Dieser Beitrag  beschreibt Prozesse und Formen einer differenzierten Einbindung und dynamischen Teilhabe in einer Lerngemeinschaft, bei der die Teilhabenden unterschiedlichste Positionierungen, „Degrees of Participation“ zur „Core Group“ einnehmen und diese auch im Fluss der Lernprozesse immer wieder ändern. Beschreibungen von Professionellen Lerngemeinschaften (PLG) sowie Communities of Practice (CoP) werden mit Bezügen zu Lesson Study verbunden.

Gruber, H. (2019) Lesson Study – innovative Wege dialogischer Praxisforschung in Fort- und Weiterbildung. In:  Mewald, C. & Rauscher, E. (Hrsg.) Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (Pädagogik für Niederösterreich). Innsbruck: Studienverlag, S. 195-212.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit Lesson Study als neue Form der Fort- und Weiterbildung. Der Ansatz beinhaltet eine Vielzahl an Chancen, welche innovative Zugänge in der Praxisforschung eröffnen. Darin zeigt sich, wie in Schulen die Förderung professioneller Lerngemeinschaften nachhaltig initiiert und vorangetrieben werden. Die Bedeutung dialogischer Prozesse stehen in diesem Beitrag ebenso im Blickfeld, wie das vielschichtige Wechselspiel zwischen der Beziehungs- und der Inhaltsebene in professionellen Lerngemeinschaften.

Gruber, H. (2019) Lesson Study im Schulpraxis-Modell des Studienschwerpunkts „Kulturpädagogik“ In:  Mewald, C. & Rauscher, E. (Hrsg.) Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (Pädagogik für Niederösterreich). Innsbruck: Studienverlag, S. 213-222.

Im Bachelorstudium Primarstufe haben Studierende der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich die Möglichkeit, sich im Schwerpunkt „Kulturpädagogik“ zu vertiefen. Dieser befähigt die Absolventen/innen Kunst und Kultur zu (er)leben und zu reflektieren und richtet sich vor allem an Studierende mit künstlerischen und ästhetischen Interessen und Kompetenzen. Er fokussiert Studierende, die gerne selbst und mit anderen künstlerisch arbeiten, um ihre individuellen Zugänge einzubringen und im Team kunstspartenübergreifende Projekte zu entwickeln. Im Laufe der Ausbildung lernen die Studierenden theoretische und praktische Grundlagen verschiedenster ästhetischer Bereiche kennen. Sie führen eigene und andere künstlerisch-kreative Zugänge zu gemeinsamen Projekten zusammen und sammeln Erfahrung darin, entsprechende dialogische Prozesse zu initiieren und zu begleiten. Auf dieser Grundlage erfolgt eine nachhaltige Auseinandersetzung mit künstlerisch-ästhetischen Inhalten und Methoden in Theorie und Praxis. Dadurch werden die Studierenden befähigt, später als Lehrer/innen an ihren jeweiligen Standorten für kulturelle Bildung und künstlerische Aktivitäten wirksam zu werden und Verantwortung zu übernehmen.

Neumüller-Reuscher, M. & Buchner, J. (2019) Parkouring im Bewegungs- und Sportunterricht der Sekundarstufe 1. In:  Mewald, C. & Rauscher, E. (Hrsg.) Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (Pädagogik für Niederösterreich). Innsbruck: Studienverlag, S. 161-174.

Parkouring steht für die schnelle und effiziente Überwindung von Hindernissen in urbaner Umgebung. Der Begriff wurde von dem Franzosen David Belle geprägt, er gilt als Begründer dieser Trendsportart.  Parkouring  ist eine Sportart, die vor allem Jugendliche in ihren Bann zieht, da sie mit wenig Aufwand in Stadt und Land betrieben werden kann und dabei sehr „cool“ aussieht. Dieser Hintergrund gibt den bekannten Turngeräten im Turnsaal neuen Sinn und den Schülern und Schülerinnen Motivation für turnerische Bewegungshandlungen (Krick & Walther, 2014). Die Absicht der Lesson Study ist es, Motivation und Lernerfolg der koordinativen Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen mit Hilfe dieser Trendsportart zu fördern. Bei einem komplexen Stundenbild in Bewegung und Sport ist der Zeitfaktor ein Wesentlicher – daher wird auch ein Augenmerk auf Zeitmanagement gelegt. Das Stundenbild „Parkouring“ wird im Team, bestehend aus drei Studierenden und einer Mentorin, erstellt und im Bewegungs- und Sportunterricht im Rahmen der Schulpraktischen Studien von zwei Studierenden durchgeführt. Mentorin und zwei Studierende beobachten die Schüler mit Hilfe eines Beobachtungsprotokolls in Bezug auf koordinative Fähigkeiten und Motivation der Schüler, um im Anschluss die Beobachtungen gemeinsam mit Studierenden und Schülern im Sinne der Lesson Study zu reflektieren. Die gewonnen Erkenntnisse hinsichtlich Zeitmanagement, Lernerfolg koordinativer Fähigkeiten und differenzierterer Bewegungsstationen werden in einer weiteren Forschungsstunde implementiert, um in einer Parallelklasse die Lernergebnisse bezüglich koordinativer Fähigkeiten und die Steigerung der Motivation erneut beobachten zu können. Um die Lernerfolge sichtbarer zu machen, wurde im Rahmen der zweiten Forschungsstunde ein Lehrvideo erstellt.

Mewald, C. (2019) Prozesshaftes Schreiben und Peer-Editing im akademischen Schreiben. In:  Mewald, C. & Rauscher, E. (Hrsg.) Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (Pädagogik für Niederösterreich). Innsbruck: Studienverlag, S. 223-231.

Diese Lesson Study befasste sich mit prozesshaftem Schreiben während der Ausbildung von Lehrkräften der Sekundarstufe in drei Kursen: Jugendliteratur, Sprachübung und Didaktik. Hauptziel der Studie war es, die Auswirkungen des Peer-Editing auf das Lernen im Bereich der fachlichen Inhalte, der Sprachkompetenz und des pädagogischen Inhaltswissens über formatives Feedback zu beschreiben. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass durch prozesshaftes Schreiben mit Peer-Editing bessere Texte entstehen, die Studierenden aber innerhalb eines Semesters nicht ausreichend stabile Kompetenzen entwickeln können, um formatives Feedback auf der Basis von kriterienorientierten Skalen geben zu können. Daher wird empfohlen, eine intensivere und häufigere Integration von inhaltlichen, sprachlichen und praktischen Studien in der Ausbildung von Lehrkräften zu verwirklichen, damit gefestigtes pädagogisches Inhaltswissen und die dazugehörige Anwendungskompetenz entwickelt werden können. 

Mewald, C. (2018) Framing a Methodology for Intercomprehension. R&E-SOURCE , INTERNATIONAL WEEK 2018 - ERASMUS+ PROJECT PALM /PALM Symposium. Available at: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/589

Dieser Beitrag präsentiert eine Reihe theoretischer Grundlagen, welche die Entwicklung einer Interkomprehensionsdidaktik für junge Lerner und Lernerinnen in mehrsprachigen Lernsettings mittels Lesson Study geleitet haben. Diese Arbeit ist im Rahmen eines ERASMUS+ Projekts PALM begründet, welches authentische Texte von 6-15-jährigen Autoren und Autorinnen in acht Sprachen präsentiert. Diese Texte stehen gemeinsam mit Lernmaterialien auf einer interaktiven Plattform zur Verfügung. Die Verwendung der Plattform soll zum Spracherwerb in einer authentischen, virtuellen Lernumgebung anregen.

Svoboda, S. (2019) PrimarWebQuests im Englischunterricht. In:  Mewald, C. & Rauscher, E. (Hrsg.) Lesson Study: Das Handbuch für kollaborative Unterrichtsentwicklung und Lernforschung (Pädagogik für Niederösterreich). Innsbruck: Studienverlag, S. 149-160.

Ziel der Lesson Study über PrimarWebQuests im Englischunterricht war es, die Lernerfolge von Schülern und Schülerinnen einer vierten Primarstufe im autonomen, kooperativen und kognitiven Lernen mit der computergestützten Methode „PrimarWebQuest“ sichtbar zu machen und zu fördern. Im Zuge der Lesson Study wurde der Unterricht kollaborativ geplant und von einer Lehrkraft implementiert. Zwei weitere Lehrkräfte beobachteten die gesamte Klasse und insbesondere sechs Fallschüler. Nach dem Unterricht wurden die Lernergebnisse reflektiert und die Forschungsstunden gemeinsam mit einer Wissenspartnerin (Knowledgeable Other) weiterentwickelt. In der zweiten Forschungsstunde wurde untersucht, wie sich durch die gezielten Veränderungen der ersten Forschungsstunde auch die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler veränderten. Mit Hilfe der Lesson Study konnten in diesem Forschungsprojekt autonome, kooperative und kognitive Lernergebnisse und kritische Elemente qualitativ identifiziert und beschrieben werden. Zusätzlich zur dynamischen Entwicklung der Lernergebnisse führten die Erkenntnisse aus den Gruppengesprächen und aus den Interviews mit den Schülern und Schülerinnen zu einer Veränderung des medial gelenkten Unterrichts aller Lehrkräfte, vor allem in Hinblick auf die erforderliche Förderung der Autonomie der Schüler und Schülerinnen.

Gruber, H., Huebner-Trieb, J., Popovic, A. (2017) Music, Mathematics and Lesson Study Groups. R&E Source. Available at: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/445

Der Beitrag diskutiert Herausforderungen und Chancen bei der Entwicklung von integrativen Lernkonzepten und Lernmaterialien mit Musik und Mathematik mit Hilfe der Lesson Study Methode.

Neumüller-Reuscher, M., & Guschal, E. (2017) Schulpraktische Studien – Evaluierung aus der Perspektive der Schülerinnen und Schüler. R&E Source. Baden: Pädagogische Hochschule NÖ. R&E Source. Available at: journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/342

Die Studierenden der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich haben in den Schulpraktischen Studien viele Teilziele in den einzelnen Semestern zu erreichen. Die Ansprüche an Heterogenität, Differenzierung, Teamarbeit und ständige Evaluierung des Unterrichts im Sinne der Lesson studies stellen im dritten und vierten Semester eine große Herausforderung in der Umsetzung für die Studierenden dar. Um den Evaluierungsprozess zu vertiefen, nahmen 116 Schüler/innen einer NMS in Niederösterreich an einer Aktionsforschung teil. Ziel der Untersuchung war es, festzustellen, ob der Unterricht der Studierenden im zweiten Studienjahr bereits den Prinzipien der Differenzierung entspricht und ob die Verschiedenheit der Schüler/innen angemessen berücksichtigt wird. Die Ergebnisse der Untersuchung attestieren den angehenden Lehrkräften die Gestaltung eines schülerzentrierten und freuderfüllten Unterrichts.

Csida, S. & Mewald, C. (2016),"PrimarWebQuest in foreign language education", International Journal for Lesson and Learning Studies, Vol. 5 Iss 1 pp. 45 – 59. Permanent link to this document: dx.doi.org/10.1108/IJLLS-09-2015-0029

Dieser Beitrag will den Lernfortschritt von Lehrkräften und Schülerinnen/Schülern durch die erstmalige Implementierung einer computerbasierten Methode namens PrimarWebQuest in der Primarstufe demonstrieren. Eine Lesson Study zielte darauf ab, kognitive und metakognitive Fähigkeiten zu identifizieren, die für eine erfolgreiche Arbeit mit digitalen Medien erforderlich sind. Zu diesem Zweck untersuchte diese Lesson Study den Strategieerwerb der Schülerinnen/Schüler und analysierte ihre Autonomie und ihren Wissenszuwachs mit Hilfe von Beobachtung, kollaborativer Reflexion, Fragebögen, Inhaltsanalyse und Triangulation. Zusätzlich wurde die Entwicklung der methodischen Fähigkeiten der Lehrkräfte bei der Anwendung der Strategie untersucht.

Mewald, C. (2016) Process writing and peer assessment in teacher education. In: Tsagari, D. (Hrsg.) Classroom-based Assessment in L2 Contexts. Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Press. S. 229-253.

Dieser Beitrag präsentiert eine Mixed-Method-Studie über die Implementierung von prozessorientiertem Schreiben und Peer Assessment im Kontext von drei Kursen in der Ausbildung von Lehrkräften: Jugendliteratur, Methodik-Didaktik und Sprachübung. Das primäre Ziel der Studie war es, die Auswirkungen des Ansatzes auf das sprachliche und inhaltliche Lernen sowie den Gewinn an pädagogisch-inhaltlichen Kenntnissen der Auszubildenden über die formative Beurteilung zu erfahren. Die Auszubildenden führten eine prozessorientierte Schreibaktivität auf der Grundlage von zwei Romanen durch, wobei das Ziel darin bestand, ihre Kompetenzen bei der literarischen Analyse zu nutzen. Darüber hinaus wurde von ihnen erwartet, dass sie ihre Schreibfähigkeiten entwickeln und korrekte und kohärente Texte produzieren. Außerdem lernten sie, eine Bewertungsskala zu implementieren und ihren Kolleginnen/Kollegen Feedback zu geben, indem sie standardisierte Deskriptoren und narratives Feedback verwendeten. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Implementierung von prozessorientiertem Schreiben und Peer-Assessment bessere Texte hervorbringt, aber nicht notwendigerweise junge Lehrkräfte befähigt, formative Beurteilung mit kriterienorientierten Skalen sachrichtig zu implementieren. Es wird daher der Vorschlag gemacht, die Verbindung von Inhaltswissen, Sprache und praktischen Studien stärker und häufiger in die Lehrerausbildung zu integrieren, damit ein solideres pädagogisches Inhaltswissen über die formative Beurteilung für das Sprachenlernen aufgebaut werden kann.

Elliott, J. (2016) The mentoring process and Lesson Study: are they compatible? R&E Source. Available at: https://journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/335

Dieser Beitrag untersucht die Auswirkungen von Deweys Labormodell des Lehren-Lernens für die Rolle der Mentoren, welche traditionell mit einem Lehrlingsmodell verbunden ist. Ist Mentoring überhaupt mit einem Labormodell vereinbar, in dem Schüler/innen und erfahrene Lehrkräfte ihre Praxis durch Experimente und Forschung im Unterricht gemeinsam verbessern? Ausgehend von der Arbeit von Lawrence Stenhouse und seiner Idee der „Lehrkräfte als Forscher" behauptet der Autor, dass es im Labormodell Platz für einen „Wissenspartner“ (knowledgeable other) gibt. Lehrplanexperten, die es den Lehrkräften ermöglichen, sowohl die Theorie in die Praxis zu übersetzen, und zwar auf eine Art und Weise, die nicht auf eine einfache Umsetzung hinausläuft, sondern die Theorie dabei testet und rekonstruier, setzen in der kollaborativen Lesson Study die Rolle der „Wissenspartner" bei der Durchführung von Kyouzai kenkyuu (Lehrplananalyse) mit Gruppen von Lehrkräften in Bezug auf ihre Unterrichtsplanung um. Der Beitrag schließt mit einer Fallstudie einer theoretisch informierten Lesson Study, in der Praxis und Theorie parallel zueinander entwickelt werden, und der Verortung einer Rolle des Mentors als „Wissenspartner“ in diesem Kontext zu dienen.

Allabauer, K., Lenauer, B., Neumüller-Reuscher, M., Prenner, M. (2014) Zur Dualität von Handeln und Struktur - ein Praxeologischer Erklärungsversuch der Neuen in den Schulpraktischen Studien. R&E Source. Available at: journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/19

An der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich werden in den Schulpraktischen Studien innovative Wege beschritten: Lesson Studies wurden als neue Organisationsform implementiert, um den Zugang zu schul- und unterrichtsspezifischen Situationen und zum eigenen proaktiven Handeln für die Studierenden zu erleichtern.

Mewald, C. (2014) Teaching as a team – more than just team teaching. R&E-Source. Open Online Journal for Research and Education. PH NOE: Baden. Iss 2. S. 6-20. Available at: journal.ph-noe.ac.at/index.php/resource/article/view/66

Dieser Artikel fokussiert die Entwicklung von Co-Teaching Fertigkeiten von Studierenden des Faches Englisch als Lebende Fremdsprache in der Sekundarstufe auf der Grundlage von Erkenntnissen aus einer qualitativen ethnographischen Studie während der Ausbildung. Er beschreibt die sozialen und psychologischen Grundlagen von kollaborativem Lehren und Lernen auf der Basis von Erkenntnissen aus der Sozialen Interdependenztheorie und präsentiert Modelle des Co-Teachings im Kontext der Lehrerbildung aus einer theoretischen Perspektive und in deren praktischer Anwendung im modernen Fremdsprachenunterricht.

 

BIFIE (Hrsg.) Bildungsstandards Englisch 8. Unterrichtsvideos und Begleitmaterialien. BIFIE: Salzburg

Diese Sammlung von Forschungsstunden zur Implementierung der Bildungsstandards für das Fach Englisch in der Sekundarstufe 1 wurde mittels Lesson Study entwickelt und beforscht. Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich war mit der Projektleitung betraut. Neben den videografierten Forschungsstunden, die gemeinsam mit Unterrichtsmaterialien als Grundlage für Fortbildungsveranstaltungen dienen sollen, werden lerntheoretische und fachdidaktische Texte für die Gestaltung von Professionalisierungsmaßnahmen angeboten.

Mewald, C. (2014) Competency based foreign language education. In: BIFIE (Hrsg.) Bildungsstandards Englisch 8. Unterrichtsvideos und Begleitmaterialien. BIFIE: Salzburg

Mewald, C. (2014) Planning competency based foreign language lessons. In: BIFIE (Hrsg.) Bildungsstandards Englisch 8. Unterrichtsvideos und Begleitmaterialien. BIFIE: Salzburg

Mewald, C. (2014) Word power. In: BIFIE (Hrsg.) Bildungsstandards Englisch 8. Unterrichtsvideos und Begleitmaterialien. BIFIE: Salzburg

Mewald, C. (2014) Collaborative teaching. In: BIFIE (Hrsg.) Bildungsstandards Englisch 8. Unterrichtsvideos und Begleitmaterialien. BIFIE: Salzburg

Mewald, C. (2014) Standards and differentiation – an impossible match? In: BIFIE (Hrsg.) Bildungsstandards Englisch 8. Unterrichtsvideos und Begleitmaterialien. BIFIE: Salzburg

Mewald, C. (2014) Assessment. In: BIFIE (Hrsg.) Bildungsstandards Englisch 8. Unterrichtsvideos und Begleitmaterialien. BIFIE: Salzburg