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Intro

Wir erleben gegenwärtig und als Folge der Corona-Pandemie eine neue Form von Digitalität in einer sich neu orientierenden Gesellschaft: mehr Staat bei gleichzeitigem Rückzug ins Private, mehr lokale Orientierung bei gleichzeitiger globaler Vernetzung, mehr Sicherheitsdenken bei gleichzeitig erhöhter Solidarität sind Gegensätze, die einander bedingen. 

Welche Folgen hat das für unsere Kinder und Schüler/innen, die Schule insgesamt, den Stellenwert von Bildung und die Entwicklung von Persönlichkeit? Was können, was wollen wir daraus lernen? Wie viel Wiederherstellung, wie viel Neuorientierung brauchen wir? Was wirkt wie auf unsere Ziele, unser Angebot?

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Dieses Curriculum hat die Berufsfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen als Ziel, es dient als Medium des Diskurses, nicht als Selbstzweck zur Organisation von Lehren und Lernen. So versucht es auch, Antworten zu geben für die Neuorientierung der Gesellschaft und macht ein Angebot, diese Wege im Dialog zu gehen: Im Dialog mit der hochschulinternen Scientific Community und mit Stakeholdern entwickelt, folgt es den Wünschen und Perspektiven der Menschen in den Rollen von Studierenden, Lehrenden und Forschenden, berücksichtigt in seinen Orientierungen die Megatrends gesellschaftlicher Wirklichkeit, präsentiert sie in vernetzter Klarheit und ist bewusst leserfreundlich gestaltet – seine Paradigmen sind:

⁘ Verflechtung von Tradition und Innovation

Das bisherige, hoch akzeptierte Curriculum wird in seinen Kernbotschaften und Zielsetzungen übernommen; gleichzeitig fokussiert es auf die neuen Lehrpläne der Primarstufe, wie sie gegenwärtig vom zuständigen Bundesministerium angeboten und diskutiert werden.

⁘ Lesbarkeitsoptimierung durch verzweigte Netzwerkstruktur

Das Curriclum ist anhand eines Navigators vernetzt aufgebaut und erhöht die Lesefreundlichkeit durch unterschiedliche Zugänge – nach Orientierungen, nach Fächern/Bildungswissenschaften, nach Schwerpunkten, nach Studienjahren. Darüber hinaus sind selbsterklärende Suchroutinen eingebaut, welche die Information erleichtern. Klare Botschaften erhalten Signalwirkung, verzweigte Erklärungen erhöhen die Verständlichkeit für Querlesende. Seine Botschaften sind mit Querverweisen illustriert und mit Rückfragemöglichkeiten hinterlegt.

⁘ Orientierungen als Angebot für gesellschaftliche Transformation

Seine Orientierungen – Anthropozän; Ästhetik; Bewegung, Sport und Gesundheit; Digitalität; Diversität; Haltung; Kulturtechniken; Sozialer Friede – widerspiegeln aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen der juristischen, fachlichen und sozialen curricularen Zielsetzungen. Die Bildungsbereiche (Fächer) und die bildungswissenschaftlichen Grundlagen sind mit ihrer unterschiedlichen Gewichtung in allen diesen Orientierungen verankert. Sie werden ergänzt durch die Studieneingangs- und Orientierungsphase und die Pädagogisch-praktischen Studien.

⁘ Personelle Assoziationsbrücken des Studienfortschritts

Erstrebt wird ein Mittelweg zwischen universitätsnah freier Wahl der Reihenfolge von Lehrveranstaltungen und fachhochschulkonform semesterweise festen Zuordnungen durch begrifflich orientierende Leitziele, hinter denen die Idee steht, nicht Personen den Disziplinen, sondern umgekehrt die pädagogischen Disziplinen sie repräsentierenden Menschen quasi als Role models zuzuordnen:

(1) Im ersten Studienjahr sollen grundlegende Zuordnungen stehen: Einführung in wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben; wie wird eine Forschungsfrage formuliert?; wie liest, exzerpiert und paraphrasiert man Fachliteratur? usw. Daraus ergeben sich vier Felder, denen die Lehrveranstaltungen zugeordnet werden können: Wissenschaft kennenlernen; Forschen lernen; Studierfähigkeit erkennen; Theorie und Praxis als Sowohl-als-auch verstehen.

(2) Im zweiten Studienjahr soll die lernseitige Orientierung im Vordergrund stehen. Die vier zuordenbaren Felder lauten: Mathetik über Didaktik; Lernseitigkeit; was ist eine gute Schule?; Professionswissen; Haltung.

(3) Im dritten Studienjahr sollen Vielfalt und Fachlichkeit nicht als Gegensätze, sondern einander zugehörig erlebbar und erlernbar gemacht werden. Die vier zuordenbaren Felder lauten: Vielfalt, Partizipation und Inklusion; Fächer, Fächerverbindung und Transdisziplinarität; Anfangsunterricht.

(4) Im vierten Studienjahr sollen neue Anforderungen für unsere Gesellschaft und Zukunft im Fokus stehen. Die vier zuordenbaren Felder lauten: Mensch-Natur-Beziehung als Zukunftsaufgabe; Solidarität nach Corona; Digitalität statt bloßer Digitalisierung; Klimaschutz in die Schulgemeinschaft; Unswelt als Wirwelt.

(5) Im fünften Studienjahr soll der Übergang zum eigenständigen Unterrichten sichtbar werden, als deutliche Kennzeichnung eines professionsorientierten, selbstverantworteten Masterstudiums. Die vier zuordenbaren Felder lauten: Bildung für alle und als hohes Gut; Lebenslanges Lernen; Lehren lernen, Lernen lehren.

Diesen fünf Studienjahren werden Personennamen zugeordnet, sie typisierend und leicht verständlich ihrer Zielsetzung entsprechend. Sie sind das Ergebnis eines langen und streng abwägenden Planungsprozesses an der PH NÖ, der eine Vielzahl von Aspekten berücksichtigt: Verflechtung von Person und Botschaft; Vorbildwirkung für das Lehrersein heute; Geschlechtergerechtigkeit; Kontaktnahme mit Personen zur Nutzung ihrer Expertise:

(1) Gebrüder-Humboldt-Jahr: Forschung, Lehre, Wissenschaft, Humanismus, Digitale Bildung

(2) Michael-Schratz-Jahr: Lernseitigkeit, Schülernähe, Schulpädagogik

(3) Annedore-Prengel-Jahr: Vielfalt, Mehrsprachigkeit, Inklusion, Kulturtechniken

(4) Reinhold-Leinfelder-Jahr: Anthropozän

(5) Malala-Yousafzai-Jahr: Bildung als höchstes Gut, Bildung für alle

⁘ Gleichwertigkeit und Eindeutigkeit der Lehrveranstaltungen

Einer Vielzahl von Gesprächen mit Studierenden, Lehrenden und Stakeholdern folgend, werden fast alle Lehrveranstaltungen in symmetrischer Form und vergleichbarer äußerer Struktur angeboten: dreistündig und mit fünf ECTS-AP versehen. Ziel ist eine Qualitätsorientierung, die LV-Planung stärker auf die einzelnen Lehrenden und ihre Priorisierungen an Inhalten, Methoden, sozialen Gestaltungsformen auszurichten. Formale Vereinbarungspflichten (zeitliche Abfolge, Leistungsanforderungen, Prüfungsgestaltung, Feedbackkultur usw.) werden dadurch gegenüber einer Vielzahl ein- und zweistündiger Lehrveranstaltungen deutlich reduziert. Blockungen werden vielgestaltiger, leichter den Inhalten, Methoden, zeitlichen und räumlichen Bedingungen anpassbar und dadurch insgesamt ungleich flexibler ermöglicht. Die fachliche Qualifikation der Lehrenden wird besser erkennbar, Personalentwicklung wird implizit gefördert.

⁘ Interaktive Online-Präsentation

Heute stellt die Homepage einer Pädagogischen Hochschule ihr zentrales Aushängeschild dar. Studieninteressierte holen sich dort ihre ersten Informationen und orientieren sich daran während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn, erst als Studierende, später als Lehrer/innen. Und Lernen hat maßgebliche soziale Faktoren, es braucht Menschen im Gespräch. Kennenlernen von Studienrichtungen vollzieht sich nicht nur durch Nachlesen im Curriculum, sondern auch durch Gespräche mit Peers, Vorbildern und auskunftsgebenden Menschen. Deshalb finden sich auf fast allen Subseiten Symbole, die beim Anklicken ein Fenster öffnen, in welchem eine Kontaktnahme mit inhaltlich antwortbefähigten Verantwortlichen der Hochschule eröffnet wird, um offene Fragen unkompliziert, direkt und kundenorientiert zu klären.

⁘ Digitale und personale Verschränkung

Jede Lehrveranstaltung beinhaltet einen zeitorientierten Paradigmenwechsel durch die Verpflichtung einer von der Lehrveranstaltungsleitung frei wählbaren Zusammenfügung sowohl online als auch in physischer Präsenz angebotener Zeitfelder. Die Lehrveranstaltungsverantwortlichen vereinbaren zu Beginn die diesbzgl. Rahmenbedingungen für Online- wie auch Präsenzanteile.

⁘ Typisierende Benennung der Lehrveranstaltungen

Last not least sei auf die Betitelung aller Lehrveranstaltungen hingewiesen, deren Kernbotschaft einer Orientierung an Kindern als Schüler/innen der Primarstufe sich im bewusst kindgemäß einfach formulierten Titel ausdrückt, dem jeweils ein präzisierend erklärender Untertitel beigefügt wird. 

 

Jänner 2021 // Erwin Rauscher, Rektor der PH NÖ  -   Primarstufe 2021 / Version 1.0

Beschluss des Hochschulkollegiums / Genehmigung Rektorat:  14.01.2021

Qualifikationsprofil Rechtsprofil Strukturprofil

Gesamtübersicht über alle Lehrveranstaltungen

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