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Sparkling-Science-Projekt

„Es wird einmal …“: Wertstoffgeschichten erzählen für Zukünfte im Anthropozän

  • ­Die sieben Zwerge bauen Erz ab, Rumpelstilzchen spinnt Stroh zu Gold, die Königstochter aber weiß, dass Salz letztlich wertvoller als Gold und Edelsteine ist. Doch die Verbrennung von Kohle setzt CO2 frei, was den Treibhauseffekt und die Erderwärmung verstärkt. Um Nutztiere mit Soja statt Stroh zu füttern, wird der Regenwald abgeholzt. Gold wird heute an der Börse als krisensichere Wertanlage gehandelt, Salz dagegen nicht mehr als wertvoller Stoff erachtet.
  • Märchen in ihren materialen Kontexten stellen einen Ausgangspunkt dar, um mit Schüler*innen der Primarstufe Stoffkreisläufe und Nutzungszusammenhänge zu erforschen und dabei das Potenzial von Storytelling für Zukünftebildung zu nutzen. Der Boden ist ein Schatz, der nicht nur (als Ressource) zu heben, sondern nachhaltig (als Wertstoff) zu pflegen ist. Kunststoffprodukte vermehren nicht den Plastikmüll, sondern werden als Wertstoffe wiederverwendet. Welche neuen Erzählungen erzeugt ein Denken in Kreisläufen, das die Biosphäre als Modell für die Technosphäre sieht? Welche Bilder helfen dabei, aus dieser neuen Sichtweise der Kreislaufgesellschaft die Lebens(kreis)läufe von regionalen Rohstoffen als nachhaltige Wertstoffgeschichten zu erzählen? Wie bewähren sie sich als neue Form der Wissenschaftskommunikation?
  • Im kokreativen Prozess der Zukunftswerkstatt erforschen Volksschüler*innen aus Niederösterreich als Citizen Scientists die materialen Ressourcen in Märchen aus aller Welt und gestalten multimodale Wertstoffgeschichten. Dabei entstehen Zukunftserzählungen, deren Auswertung Aufschlüsse über Futures Literacy als Zukünftegestaltungskompetenz ermöglicht. Die UNESCO will mit diesem Bildungsprogramm alle Menschen dazu befähigen, Strategien zur Bewältigung einer unsicheren Zukunft im Zeichen des Klimawandels zu entwickeln. Das Anthropozän-Konzept unterstützt diese Blickrichtung: In der Verschränkung von Natur und Kultur versteht es den Menschen nicht nur als geologischen Faktor, sondern vor allem als Teilnehmer an interdependenten Netzwerken.
  • Natürliche und technische Stoffkreisläufe werden aus Sicht der Lebenswirklichkeit von Kindern erforscht. Im Fokus stehen dabei der Perspektivenwechsel hin zur Kreislaufgesellschaft und die Integrierung in Lehr-Lernprozesse. Das Potenzial von Circular Narratives für Wissenschaftskommunikation wird am Beispiel der Wertstoffgeschichten erforscht. Es werden Möglichkeitsräume für Zukünftebildung in partizipativen Prozessen im Kontext Schule erkundet. Die Zukunftserzählungen der Kinder ermöglichen Rückschlüsse auf die Definitionskriterien der Futures Literacy, wie Vorstellungsbildung, Antizipation, Kreativität, Werthaltung, Umgang mit Komplexitäten, Innovationsfreude. Ihre Wertstoffgeschichten erzählen mögliche Zukünfte im Anthropozän.

Lehr-/Lernmaterialien für die Primarstufe

Leitfaden für den Werkstattzyklus

Der Leitfaden für die Citizen-Science-Forschung an den Volksschulen beschreibt das Projekt und das stufenweise Vorgehen: in der Märchenwerkstatt, der Kreislaufwerkstatt, der Zukunftswerkstatt. Am Beispiel des Märchens "Rotkäppchen" werden Vorschläge für einen Stationenbetrieb in jeder Werkstatt gemacht. So lässt sich der Forschungszyklus der Schüler*innen als Citizen Scientists in den Unterricht der Primarstufe integrieren.

Sippl, Carmen (Hrsg.) (2023). „Es wird einmal …“ Wertstoffgeschichten erzählen für Zukünfte im Anthropozän. Leitfaden für die Citizen-Science-Forschung an den Volksschulen. Pädagogische Hochschule Niederösterreich (Teilrechtsfähigkeit). DOI: https://doi.org/10.53349/oa.2022.a1.120

Wertvolles Wissen über Rohstoffe als Wertstoffe

Univ. Prof. Dr. Frank Melcher, Professor für Geologie und Lagerstättenlehre an der Montanuniversität Leoben, gibt Auskunft im Interview

  • womit sich ein Geologe beschäftigt und was Lagerstättenlehre ist
  • warum unser jetziges Erdzeitalter Anthropozän, das ‚Erdzeitalter des Menschen‘, genannt wird
  • in welchem Zusammenhang Anthropozän und Rohstoffe stehen
  • auf welche Rohstoffe wir angewiesen sind, wofür wir sie brauchen und wo es sie gibt
  • welche Rohstoffe es in Österreich gibt, und welche speziell in Niederösterreich
  • wie das Wissen um das Anthropozän in der Schule vermittelt werden kann u.v.m.

Steckbriefe & Arbeitsblätter für den Werkstattzyklus

In der Kreislaufwerkstatt beschäftigen sich Lernende mit einem Rohstoff aus dem lokalen bzw. regionalen Umfeld ihrer Schule und erkunden ihn. Die Erkenntnisse über den Lebenszyklus des Rohstoffs als Wertstoff werden dann multimedial dokumentiert.

  • Ein solcher Rohstoff ist Kies, da dieser in der Nähe der Partnerschule VS Bad Fischau-Brunn vorkommt. Im zugehörigen Werkstattzyklus wird er genauer unter die Lupe genommen.
  • Ein weiterer Rohstoff ist Grafit, welcher bei der VS Drosendorf-Zissersdorf abgebaut wird. Sein Lebenszyklus wird auch genauer untersucht.
  • Steinkohle wurde früher in der Nähe von der VS Grünbach am Schneeberg abgebaut und wurde deshalb genauer betrachtet.
  • Im Naturpark nahe der VS Hohe Wand – Stollhof wurde früher Holzkohle hergestellt. Im Werkstattzyklus wird dieser Prozess analysiert.
  • In der VS Sankt Valentin – Hauptplatz wurde der Rohstoff Kunststoff behandelt. Auch der Lebenszyklus des Kunststoffes wurde erforscht.
  • Die VS Weikersdorf am Steinfelde erforschte letztendlich den Rohstoff Marmor und seinen Lebenszyklus.

Das Projektteam

Pressemeldung zum Kick-off am 24.10.2022

Projektleitung: PH NOE

Pädagogische Hochschule Niederösterreich  (TRF)

vertreten durch ihren Rektor, Univ.-Prof. HR MMag. DDr. Erwin Rauscher , erwin.rauscher(at)ph-noe.ac.at 

Die wissenschaftlichen Kooperationspartner

Institute of Design Research Vienna

Dr. phil. habil. Mag. art. Harald Gründl, hg(at)idrv.org
Ronja Grossar MA, rg(at)idrv.org 
Sophia Guggenberger BA MA, sg(at)idrv.org

Montanuniversität Leoben

Univ.-Prof. Mag.rer.nat. Dr.mont. Frank Melcher
Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre , frank.melcher(at)unileoben.ac.at
Mag. Julia Mayerhofer-Lillie
Öffentlichkeitsarbeit / Public Relations, julia.mayerhofer-lillie(at)unileoben.ac.at  

Die Forschungs-Partnerschulen

VS Bad Fischau-Brunn
Leitung: VD Susanne Dutter 
(Wertstoff-Fokus: Kiesabbau)

VS Drosendorf-Zissersdorf 
Leitung: VD Beatrix Hengstberger
(Wertstoff-Fokus: Grafitabbau)

VS Grünbach am Schneeberg
Leitung: VD Petra Hauser-Luef
(Wertstoff-Fokus: Historischer Steinkohlenabbau)

VS Hohe Wand – Stollhof
Leitung: VD Elisabeth Ecker
(Wertstoff-Fokus: Historische Holzkohle im Naturpark)

VS Sankt Valentin – Hauptplatz
Leitung: VD Rita Aichholzer
(Wertstoff-Fokus: Kunststoff)

VS Weikersdorf am Steinfelde
Leitung: VD Elisabeth Ecker
(Wertstoff-Fokus: Marmor)

Forschungsergebnisse für den Theorie-Praxis-Transfer

Die Forschungsergebnisse aus dem Sparkling-Science-Projekt "Es wird einmal …" und die Beiträge vom gleichnamigen Symposium erscheinen für den reflektierten Theorie-Praxis-Transfer in einem Sammelband der Reihe "Pädagogik für Niederösterreich", der innovative Konzepte für Wissenschafts- als Zukünftebildung vorstellt:

Carmen Sippl, Ioana Capatu & Rita Elisabeth Krebs (Hrsg.):
"Es wird einmal …" Wissen schaffen – Zukünfte erzählen
Studienverlag [erscheint 2025]. (Pädagogik für Niederösterreich, 17)

Symposium: "Es wird einmal": Wissen schaffen – Zukünfte erzählen

  • WANN: 26. + 27. September 2024
  • WO: Pädagogische Hochschule Niederösterreich, Campus Baden, HOG 218 CONCORDIA
  • Aktuelle Infos auf dem PADLET – PROGRAMM
  • Das Symposium findet statt in Kooperation des Sparkling-Science-Projekts „Es wird einmal …“ mit dem Interdisziplinären Netzwerk für Wissenschaftsbildung Niederösterreich (https://science-education.at/).
  • Zum Bericht auf "Bildung im Dialog"
  • Zum Bericht von Patricia McAllister-Käfer in DIE PRESSE

  • PRAXIS: Im Werkstattzyklus (Märchen-, Kreislauf-, Zukunftswerkstatt) wird über einen regionalen Rohstoff als Wertstoff geforscht. Ausgangspunkt ist ein Märchen oder eine Sage – das dann zum Zukunftsmärchen wird. Hands-on-Stationen zwischen Experimentieren und Gestalten fördern Kreativität und Wissenschaftsbildung in der Primarstufe.
  • INFO: Der Werkstattzyklus wurde an NÖ Volksschulen getestet. In dieser Fortbildung wird er in komprimierter Form einmal gemeinsam durchlaufen.
  • EXTRA: Eine didaktische Handreichung zum Abschluss gibt Ideen und Tipps für die Umsetzung in der Schule.
  • WANN: auf Anfrage 
  • WO: Campus Baden der PH NÖ, Mühlgasse 67, 2500 Baden
  • Rückfragen gerne an babette.lughammer(at)ph-noe.ac.at bzw. robert.kamper(at)ph-noe.ac.at
  • Alle Infos hier im INFOBLATT

Futures Literacy für die Primarstufe

Wie kann Futures Literacy als Bildungskonzept in der Primarstufe wirksam werden? Im Sparkling-Science-Projekt "'Es wird einmal …': Wertstoffgeschichten erzählen für Zukünfte im Anthropozän" wird u.a. das Potenzial von Zukunftsmärchen für Zukünftebildung erforscht. Im Symposium „Märchen erzählen Zukünfte: Futures Literacy für die Primarstufe“ wurden beim 4. Grazer Grundschulkongress erste Ergebnisse und didaktische Konzepte präsentiert, aus medien- (Karin Tengler) und dramapädagogischer (Ioana Capatu) sowie literaturdidaktischer (Carmen Sippl) Perspektive. Zum Bericht auf "Bildung im Dialog"

Vom Rohstoff zum Wertstoff – ein Zukunftsmärchen?

Das diesjährige Forschungsfest Niederösterreich fand am 22. September 2023 im Palais NÖ mitten in Wien statt. Bei freiem Eintritt zeigten Forschungsstationen aktuelle Projekte und Interessantes aus der Wissenschaft und Forschung in Niederösterreich. Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich war in diesem Jahr mit ihrem Sparkling-Science-Projekt „,Es wird einmal …‘ Wertstoffgeschichten erzählen für Zukünfte im Anthropozän“ vertreten. Unter dem Titel „Vom Rohstoff zum Wertstoff – ein Zukunftsmärchen?“ luden die Stationen zum Hands-on-Mikroskopieren verschiedenster Materialien und Oberflächen ein (Babette Lughammer, Z4), zum Erkunden der niederösterreichischen Rohstoffe, die im Rahmen des Sparkling-Science-Projekts an sechs NÖ Volksschulen erforscht werden (Robert Kamper, D1), und zum kreativen Gestalten eines eigenen Zukunftswappens, mit Symbolen aus der Natur (Ioana Capatu & Carmen Sippl, Z4). Die Kinder zeichneten Tiere und Pflanzen, die ihnen für die Zukunft besonders wichtig sind, und formulierten ihren Wunsch für die Natur der Zukunft. Auf diese Weise konnten sie das interdisziplinäre Zusammenspiel einer Bildung für kulturelle Nachhaltigkeit erleben und Wissenschaft kennenlernen.

Jungforscher*innenkonferenz am 13. Juni 2023

Am 13. Juni 2023 hat an der PH NÖ, Campus Baden, die Jungforscher*innenk­onfe­renz stattgefunden: Die Schüler*innen der Partnervolksschulen im Sparkling-Science-Projekt „Es wird einmal …“ präsentierten ihre Forschungsergebnisse aus der Märchen-, der Kreislauf- und der Zukunftswerkstatt zu einem lokalen Rohstoff als Wertstoff: als Marktplatz der Zukünfteforschung in Aequalitas, der Aula und Seminarräumen im Erdgeschoß. Begrüßt vom Rektor der PH NÖ, Erwin Rauscher, von Bildungsdirektor Karl Fritthum und Stadtrat Michael Capek, diskutierten die Schüler*innen mit Lehrenden und Studierenden der PH NÖ die Gelingensbedingungen der Circular Society.
Detailprogramm
Pressebericht
Blogbeitrag

„Care for the Planet“ als kulturelle Aufgabe der Schule

Der Beitrag von Carmen Sippl empfiehlt das Sparkling-Science-Projekt „Es wird einmal …“ als Schulentwicklungsprojekt. Das Besondere dabei: Hier erforschen Schüler*innen, Lehrer*innen und die Schulpartner gemeinsam als Citizen Scientists, wie Rohstoffe als Wertstoffe wahrgenommen werden können. Ein Best-Practice-Beispiel für Wissenschaftskommunikation durch Stoffgeschichten. 

Sippl, Carmen (2022): Natur und Kultur VIII. Care for the Planet als kulturelle Aufgabe der Schule im Anthropozän. In: #schuleverantworten 2022_4, 190–200. DOI: https://doi.org/10.53349/sv.2022.i4.a283

Projektpräsentation auf der österreichischen Tagung für Wissenschaftskommunikation "Brennpunkt WissKomm" in Graz

Das Zentrum für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation – „die 7. fakultät“ – lud am 24. September 2022 Forscher*innen diverser Wissenschaftsdisziplinen und Kommunikationsexpert*innen ein, Einblicke in ihre Trickkiste für unterhaltende und informative Wissenschaftsvermittlung zu geben.

Vertrauen in die Wissenschaft, die Stärkung der Demokratie und die Wissenschaftsvermittlung hängen zusammen. Dies zeigte Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, in seiner Eröffnungsrede auf. Wie Wissenschaftskommunikation dazu beitragen kann, erklärte Hildrun Walter, Forscherin der 7. fakultät.

Die über hundert Tagungsgäste konnten während der Postersession auch unser Projekt "Es wird einmal …" kennenlernen, das von Babette Lughammer vorgestellt wurde.

Ein Sparkling-Science-Projekt gefördert von