Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich (PH NÖ) definiert digitale Lehre im weitestgehenden Sinne als sämtliche Lehr- und Lernaktivitäten, bei denen Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz kommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Aktivitäten im Kontext von Präsenzveranstaltungen, im Fernunterricht oder in einer Kombination aus beidem stattfinden. Digitale Lehre kann folglich in unterschiedlichsten Lehr- und Lernsettings vorkommen. Folgende Typologie für Lehrveranstaltungen soll bei einer Kategorisierung behilflich sein:
Blended Learning ist eine Lehr- und Lernform, bei der Präsenz- und Onlinelehre kombiniert werden. Bei Blended Learning Szenarien werden die genannten vier Typen so miteinander verzahnt, dass ein durchgängiges, in sich stimmiges Konzept entsteht. Die Veranstaltungstypen werden zeitlich aneinandergereiht.
Hybride Lehre bedeutet, dass Typ 1 und Typ 2 gleichzeitig stattfindet, d.h. dass ein Teil der Studierenden im Hörsaal anwesend ist und ein weiterer Teil per Webkonferenzsoftware virtuell an der Lehrveranstaltung teilnimmt. Hybride Settings sind technisch und didaktisch anspruchsvoll.
Typ 1 - Ort und Zeit sind festgelegt:
Digitale Medien in der Präsenzlehre: Digitale Medien werden gezielt zur Unterstützung und Aktivierung im Seminarraum eingesetzt. Interaktivität, Visualisierung, Kollaboration können dadurch gefördert werden.
Expertenzuschaltung via Videokonferenz: Externe Expert*innen werden live in die Lehrveranstaltung eingebunden. Das ermöglicht internationale Perspektiven und flexible Expertise.
Kollaboratives Arbeiten mit digitalen Geräten: Studierende nutzen Tablets, Laptops oder Smartphones zur Gruppenarbeit. Beispiele: Gemeinsames Erstellen von Mindmaps, Präsentationen oder Dokumentationen.
Live-Diskussionen zwischen Hochschulen: Zwei Gruppen aus unterschiedlichen Institutionen tauschen sich per Webkonferenz aus. Mögliche Ziele: Vernetzung und interkulturelle Kommunikation.
Einsatz von KI-Applikationen und Cloud-Diensten: Studierende arbeiten im Seminarraum an E-Portfolios oder Projekten mit Unterstützung von generativer KI (z. B. Textanalyse, Feedback). Die Inhalte werden in der Cloud gespeichert und geteilt.
Typ 2 - Zeit ist festgelegt, Ort variabel:
Typ 3 - Ort ist festgelegt, Zeit variabel:
Geocaching & Actionbound: Lerninhalte werden in Form von digitalen Schnitzeljagden aufbereitet.
Eine Kombination von Entdeckung, selbstgesteuertem Lernen und Bewegung.
Typ 4 - Ort und Zeit sind variabel:
Entsprechend dieser Typologie ist es Aufgabe der Lehrenden, ein für die jeweilige Lehrveranstaltung passendes Arrangement an Lehr- und Lernsettings zusammenzustellen.