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INS TUN KOMMEN

Reflexion

Methaper-Assoziation

  • Die Lehrpersonen sollen durch den Satzanfang zur themenzentrierten Reflexion und zum Formulieren angeregt werden.
  • Impulssatz: Unterrichtsplanung ist für mich, wie …
  • Nach einer kurzen Nachdenkphase formuliert jeder seine Assoziationen in ganzen Sätzen auf ein Kärtchen.
  • Diese Assoziationen sind Ausgangspunkt für weitere Arbeiten am Thema.

„teaching philosophy“

Eine Erklärung zur „teaching philosophy“ ist eine Erzählung, die Folgendes beinhaltet: Ihre Vorstellung von Lehren und Lernen, eine Beschreibung, wie Sie unterrichten und einer Begründung, warum Sie so unterrichten.

  • Was sind meine leitenden Prinzipien?
  • Bildung als Bezugsmarke – Geht es mir um Qualifizierung, Sozialisierung und/oder Subjektwerdung?

  • Welchen Bildungsauftrag hat mein Fach?

  • Wie schaut meine Untrrichtsplanung aus?

  • ...

Arbeitsschritte zum Erstellen einer Jahresplanung

Auseinandersetzung mit dem Lehrplan 
Die Lehrpläne für die einzelnen Unterrichtsgegenstände (=Fachlehrpläne) sind einheitlich aufgebaut und beinhalten die jeweilige Bildungs- und Lehraufgabe, die didaktischen Grundsätze, fachspezifische Kompetenzmodelle und die dazugehörenden Kompetenzbereiche, zentrale fachliche Konzepte sowie Kompetenzbeschreibungen und Anwendungsbereiche und Lehrstoff.
Das Herausarbeiten der relevanten Bereiche für den eigenen Unterrichtsgegenstand aus dem Lehrplan und das übersichtliche Zusammenfassen sind essentiell und dienen als Grundlage für die Planung.

Ermittlung der Schulwochen bzw. der zur Verfügung stehenden Unterrichtsstunden 
Dabei sind die Wochenstundenanzahl des Unterrichtsfachs und, soweit bereits bekannt, unterrichtsfreie Zeit (gesetzliche Feiertage, Ferien, schulautonome freie Tage, Konferenzen), Schularbeiten, Projekte, Exkursionen, schulstufenübergreifende Planungen, Projektwochen, Schulfeste, … zu berücksichtigen.

Verteilung des Lehrstoffes mit Bezug zum Lehrplan

Der Plan ist als die gröbste Form der Unterrichtsplanung zu verstehen und dient als Basis für die mittelfristigen Planungen. Die Jahresplanung verteilt die zu behandelnden Unterrichtsthemen und Kompetenzen der jeweiligen Schulstufe immer bezugnehmend auf den Lehrplan auf die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit. 

Jahresplanung M5           2023/24

Woche

vom

bis

Bemerkungen

Lernstoff

Lehrplanbezug/Kompetenzbereich

1

04.09.2023

 

08.09.2023

 

 

Organisation: Einführung, Regeln, Material, …

 

2

11.09.2023

 

15.09.2023

 

 

WH aus der VS: Grundrechnungsarten, Textaufgaben, …

Zahlen und Maße

● Rechenoperationen mit natürlichen Zahlen durchführen und deuten

● Größen ein- und mehrnamig anschreiben

 

3

18.09.2023

 

22.09.2023

 

 

Nat. Zahlen

Stellenwerttafel, Zahlenstrahl

Runden, Ordnen,

Grundrechnungsarten

Zahlen und Maße

● natürliche Zahlen interpretieren, darstellen und vergleichen,

● Rechenoperationen mit natürlichen Zahlen durchführen und deuten; Überschlagsrechnungen durchführen,

 

4

25.09.2023

 

29.09.2023

 

 

5

02.10.2023

 

06.10.2023

 

Kennenlerntage

6

09.10.2023

 

13.10.2023

 

 

7

16.10.2023

 

20.10.2023

 

 

Strecke, Strahl, Gerade

Figuren und Körper

● Kennen der geometrischen Objekte Punkt, Strecke, Strahl, Gerade; Beschreiben zugehöriger Lagebeziehungen

● Lösen von Konstruktionsaufgaben mit parallelen bzw. normalen Geraden, Strahlen und Strecken

● Beschreiben des Abstands zweier Punkte, des Abstands eines Punktes von einer Geraden, des Abstands paralleler Geraden; Ermitteln solcher Abstände

 

8

23.10.2023

 

27.10.2023

 

Do, Fr frei

9

30.10.2023

 

03.11.2023

 

Herbstferien

 

 

10

06.11.2023

 

10.11.2023

 

SA-Stoff

Üben für die Schularbeit

 

Beispiele für Jahresplanungen

Arbeitsschritte zum Erstellen eines rückwärtigen Lerndesigns/einer mittelfristigen Planung anhand eines Beispiels (Physik 6.Schulstufe)

Langfristiges Ziel

Erklärung: Bei der Formulierung des langfristigen Zieles steht die Überlegung, was die Schüler*innen noch nach 5, 10, … Jahren von diesen Unterrichtsinhalten nachhaltig zur Verfügung haben sollen im Vordergrund. Was mache ich in meinem Unterricht, damit meine Schüler*innen langfristig eigenständig handlungsfähig sein werden? Was ist der Wert dieses Themas/dieser Sache für die Schüler*innen in Zukunft? Lehr- und Lernprozesse werden somit rückwärts von diesem großen Ziel gestaltet.

Konkret: Die Schüler*innen werden Vorgänge und Phänomene zu Licht und Schatten beschreiben und benennen, damit sie auf lange Sicht in der Lage sind physikalisches Fachwissen zu nutzen, um Phänomene zu erklären und kompetent zu handeln.

Kernideen

Erklärung: Kernideen bringen in einem Satz auf den Punkt, was es für diesen Themenbereich zu verstehen gilt. Kernideen beschreiben die großen Ideen und Konzepte die unverzichtbar sind zu einem Thema. Kernideen sind langfristige Verständnisse, die der fachlichen Kompetenz zugrunde liegen. Kernideen beschreiben das „große Ziel“ und geben Orientierung dafür, was verstanden werden soll, um kompetent handeln zu können.

Konkret: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Licht besteht aus Teilchen und Wellen. Nichts ist schneller als Licht. Es gibt natürliche und künstliche Lichtquellen. Licht breitet sich immer gerade aus.

Kernfragen

Erklärung: Kernfragen sind offen und wiederkehrend und damit sinnstiftend und zum Kompetenzziel hinleitend. Kernfragen können nicht in einem einzigen Satz beantwortet werden, sondern regen in ihrer Funktion als „Türöffner“ zum Verstehen eines Sachverhalts, zum Nachdenken, Forschen und zur tieferen Auseinandersetzung mit einem (Lern-)Thema oder einer Idee an.

Konkret: Wie wirkt sich das aus? Welches Muster erkenne ich? Wie funktioniert das? Was sind die Gefahren? Wie zeigt sich das?

Multidimensionale Lernziele

Erklärung: Lernziele werden in einem Lerndesign in den Dimensionen Wissen – Verstehen – Tun können – verfasst und beschreiben somit eine gewünschte Kompetenz.

WISSEN

Erklärung: Die Lernenden werden als Wissen zur Verfügung haben: Aufzählungen von: Zahlen, Formeln, Fakten, Begriffe, Wissen um Kriterien (für Textsorten u. ä.), Textsorten, Vokabel/Phrasen, Grammatikpunkte

Konkret: Lichtquellen, zentrale fachliche Konzepte (Teilchen, Welle, Energie, Wechselwirkung), Lichtgeschwindigkeit, Schatten, Mondfinsternis, Sonnenfinsternis, Sonnenbrille

VERSTEHEN

Erklärung: Die Lernenden werden verstehen, dass:

  • Verstehen ist ein Kontinuum (=es wächst mit der Zeit) und ist lebenslang relevant.
  • Antworten auf Verstehensziele können nicht aufgezählt werden (Wie-Fragen)
  • und können nicht in richtig oder falsch kategorisiert werden.

Konkret: Die Lernenden werden verstehen, dass:

  • ein Lichtstrahl ein Lichtbündel ist, das keinen Durchmesser hat, und sich geradlinig und unbegrenzt ausbreitet.
  • Licht sich mit sehr hoher Geschwindigkeit ausbreitet.
  • Mond- bzw. Sonnenfinsternis durch die Stellung Sonne, Mond und Erde entstehen und manchmal beobachtbar sind.
  • Licht nützlich, aber auch gefährlich ist und man sich vor Licht schützen kann und muss.

TUN KÖNNEN

Erklärung: Die Lernenden werden können:

  • Tun können ist sichtbar & demonstrierbar, meist fachspezifisch
  • Tun können baut auf erwartete, eigenständige, (langfristige) Fähigkeiten (keine Aktivitäten, keine Methoden).
  • „Tun können“ ist die Übersetzung aus dem englischen Original für „be able to“. Besser verständlich wird dies, wenn man als Übersetzung „handlungsfähig sein“ denkt.

Konkret: Die Lernenden werden können:

  • Im Internet recherchieren.
  • Vorstellungen formulieren.
  • Entscheidungskriterien für das eigene Handeln entwickeln.
  • Verantwortungsbewusst mit Lichtquellen umgehen.
  • Die Entstehung von Beleuchtungsverhältnissen in unserem Sonnensystem darstellen und erläutern.

Respektvolle Aufgaben

Erklärung: Um Kompetenz zu beurteilen, braucht es Aufgaben, die das volle Spektrum an Transfer (Eigenständigkeit, Anwendung von Wissen & Können auf neuartige Aufgaben) sichtbar machen.
Die Festlegung einer geeigneten Leistungsaufgabe zusammen mit geeigneten Kriterien und einem Beurteilungsraster erfolgt VOR der konkreten Arbeit im Unterricht und bezieht sich auf die zuvor festgelegten Ziele.

Konkret:

  1. Erstelle ein Plakat, das kurz und bündig das Phänomen Sonnenfinsternis darstellt und erklärt. Nutze für deine Recherche das Internet (wikipedia und youtube).
  2. Die nächste partielle Mondfinsternis in Österreich findet am 18. September 2024 statt. Erstelle dazu ein Plakat, das wir in der Gemeinde aufstellen können. Dies soll einerseits auf das Phänomen hinweisen und andererseits dieses einfach darstellen und beschreiben.
  3. Im Sommer verwenden viele Menschen eine Sonnenbrille. Begründe deren Verwendung aus physikalischer Sicht.
  4. Beim Kauf einer Sonnenbrille sollten man auf die Zeichen CE, UV400 und polarisiert achten. Was bedeutet das? Erstelle eine Checkliste für den nächsten Kauf.

Beurteilungskriterien

Erklärung: Zur Beurteilung von Kompetenz braucht es Kriterien, die für die Beurteilung der Qualität des Ergebnisses der Handlung herangezogen werden. Festgelegte Kriterien belgen ("messen") ob die Kompetenz erfüllt wurde.

Konkret:

Kompetenz ist erfüllt, wenn ...

Kriterium - Nachvollziehbarkeit
Das Thema wurde so recherchiert, erläutert und analysiert, dass es für jedermann (auch ohne Vorwissen) klar und deutlich verständlich ist (kurz und prägnant).
Kriterium - Fachsprache
Vorgänge und Phänomene wurden benannt und beschrieben. Fachwissen wurde angewandt.
Kriterium - Begründungen
Es wurde naturwissenschaftlich argumentiert. Entscheidungskriterien für das eigene Handeln wurden entwickelt.

 

 

Beispiel für eine mittelfristige Planung

Mehr Beispiele für Lerndesigns ...

... finden Sie auf www.lerndesigns.at .

Ausblick

Jahresplanung und mittelfristige Planungen (Lerndesigns) geben klare Zielstellungen für den Unterricht vor. Danach erst erfolgt die Planung und Gestaltung der eigentlichen Unterrichtsstunde (das WIE) auf Basis der mittelfristigen Planung:

  • Differenzierungsmaßnahmen überlegen
  • Lernprozess begleiten und beobachten
  • Kompetenzen überprüfen
  • Rückmeldung geben

Mehr dazu erfahren Sie im Themenraum Unterrichtsgestaltung.