Workshop 1 „Diklusive Kompetenzen und Haltung von Lehrkräften“

Eigene Überzeugungen, Sachverhalte, die für ‚wahr‘ gehalten werden, beschreiben die persönliche Haltung von Lehrkräften. Sowohl im Bereich der Inklusion als auch im Bereich der digitalen Medien sind die persönlichen Einstellungen und Haltungen von den persönlichen Erfahrungen einerseits, und dem Grad der eigenen Selbstreflexion andererseits, abhängig. Individuelle Erfahrungen mit Menschen mit Beeinträchtigungen prägen das eigene Bild (beispielsweise wird das Kind im Rollstuhl als Prototyp für die Inklusion in der Schule gewählt), sie bilden jedoch den umfänglichen Kontext der Inklusion und Diversität im Klassenraum nicht hinreichend ab. Gleichzeitig werden Medienerfahrungen von Schüler*innen als Prototypen für die ‚Gefahr im Internet‘ oder die ‚Computersucht‘ angesehen, die teils von prominenten Wissenschaftler*innen gestützt werden. Die Chancen, die durch digitale Medien für die Teilhabe an Bildung entstehen, werden aus dieser Perspektive heraus häufig nicht betrachtet. Aus diesem Grund ist es notwendig, insbesondere in der Ausbildung von Lehrkräften, eigene Haltungen, Werte und Erfahrungen zu reflektieren, die unser Bewusstsein maximal beeinflussen und unser Handeln steuern. Die systematische Kopplung von Inklusion und digitalen Medien (Diklusion) birgt eine Chance, alle Schüler*innen an Bildung teilhaben zu lassen. Zur Verknüpfung von Theorie und Praxis bedarf es hier häufig einen Blick auf den eigenen Lebensweg.

Vortragende:

Lea Schulz ist Sonderpädagogin und Studienrätin am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). Zudem ist sie Dozentin der Europa-Universität Flensburg und ist damit in allen drei Phasen der Lehrer*innenbildung für den Themenbereich Inklusion tätig. Der Schwerpunkt ihrer Forschung und Praxis in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften ist das Thema Diklusion (digitale Medien und Inklusion). Vorher arbeitete sie als Medienpädagogin und hat unter anderem die Lernplattform für Mathematik, bettermarks, mit aufgebaut. 

Lebenslauf:

• Studium der Sonderpädagogik in Flensburg (Abschluss 2008)
• selbstständige Medienpädagogin in Berlin, Beratung verschiedener Firmen zum digitalen Lernen, Aufbau der Lernplattform bettermarks für Mathematik (2008-2013)
• Referendariat in Flensburg (2014)
• Arbeit als Sonderschullehrerin (seit 2014)
• Studienleiterin für Sonderpädagogik (Sprache, Lernen und Diklusion), sowie Schulentwicklerin und Fortbildnerin (Diklusion) seit 2014
• Dozentin an der Universität Flensburg sowie an der FH in Kiel seit 2018
• parallel dazu Bloggerin, Autorin, Referentin und Beraterin für digital-inklusives Lernen

Research Gate: researchgate.net/profile/Lea-Schulz, E-Mail: kontakt(at)leaschulz.com, Webseite: www.leaschulz.com