Die Initiative "Bildungsinnovation braucht Bildungsforschung B3" wurde vom Bundesministerium für Bildung (BMB) und dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung (BMFWF) ins Leben gerufen, um die Bildungsforschung nachhaltig zu stärken. Der Fokus liegt auf dem Aufbau kooperativer Doktoratsprogramme, die Universitäten und Pädagogische Hochschulen in gemeinsamen Forschungsprojekten vernetzen.
Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich ist Teil des Doktoratsprogramms dig!doc.
Digitale Technologien haben einen fundamentalen Einfluss auf die Gesellschaft, indem sie die Kommunikation, die Arbeitswelt und den Bildungssektor maßgeblich verändern. Kinder und Jugendliche durchlaufen heutzutage in einer von der Digitalisierung geprägten Welt ihre Kindheit und Jugend. Dies geht einher mit neuen Anforderungen an die schulische Bildung. Der Fokus liegt nicht ausschließlich auf dem Erwerb technischer Kompetenzen, sondern insbesondere auf der Fähigkeit, digitale Entwicklungen kritisch zu reflektieren und diese aktiv sowie verantwortungsvoll mitzugestalten. Die Digitalisierung eröffnet vielfältige Chancen, ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Dies führt zu einem Spannungsfeld, das das Bildungssystem zunehmend vor komplexe Aufgaben stellt.
Das Doktoratsprogramm dig!doc widmet sich der Erforschung gelingender Bedingungen für eine zeitgemäße digitale Bildung – insbesondere in der Grundbildung. Der Fokus liegt auf einem interdisziplinären, kooperativen Ansatz, der die Bereiche Digitalisierung, Schulentwicklung und Kompetenzorientierung miteinander verbindet. Weitere Informationen zu dem Forschungsprojekt finden Sie auf der Projekthomepage.
Das Doktoratskonsortium dig!doc setzt sich aus Koordinator*innen und Dissertant*innen der Universität Wien, der Pädagogischen Hochschule Wien sowie der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich und der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Niederösterreich zusammen.
Die Koordinator*innen:
Die Doktorand*innen:
Digitale Kompetenzen von Schüler*innen in der Sekundarstufe 1 – Analyse des nachhaltigen Erwerbs digitaler Kompetenzen und dessen Förderung im Spannungsfeld zwischen dem Pflichtgegenstand Digitale Grundbildung und der Integration in andere Gegenstände in Österreich
Digitalisierung als zentrale Reform hat in österreichischen Schulen eine lange Tradition. Mit dem Masterplan für die Digitalisierung im Bildungswesen im Jahr 2018 wurde ein Konzept für die stufenweise und flächendeckende Einführung von Veränderungsmaßnahmen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung vorgelegt. Zwei zentrale Säulen der Förderung digitaler Kompetenzen in der Sek 1 wurden im Schuljahr 2022/23 mit der Einführung des Pflichtgegenstandes Digitale Grundbildung und der Formulierung von übergreifenden Themen im Lehrplan geschaffen.
Das Forschungsprojekt untersucht, wie der seit dem Schuljahr 2022/23 verpflichtende Unterrichtsgegenstand Digitale Grundbildung gemeinsam mit fächerübergreifenden Themen in der Sekundarstufe I wirkt. Gestützt auf den DigComp‑Rahmen und das Frankfurt‑Dreieck werden Lehrplan, Unterrichtspraxis sowie die subjektiven Wahrnehmungen von Lehrkräften und Schülerinnen durch triangulative, qualitative Interviews analysiert. Die Studie identifiziert Bedingungen und wirksame Unterrichtsarrangements, um ein evidenzbasiertes Modell für eine chancengerechte, nachhaltige digitale Bildung zu entwickeln. Die Ergebnisse liefern konkrete Empfehlungen für Politik, Schulleitung und Lehrerinnenfortbildung und tragen dazu bei, digitale Kompetenzen zukunftsorientiert und praxisnah in Österreichs Schulen zu verankern
Ziel der Forschungsarbeit ist es, die gängige Unterrichtspraxis mit den lehrplanmäßigen Forderungen sowie dem geltenden Grundsatzerlass abzugleichen und auf dieser Grundlage Handlungsempfehlungen für eine koordinierte Förderung des Kompetenzerwerbs in der Sek 1 abzuleiten.