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Wie kommuniziert man Wissenschaft?

Der „Innovation Corner“ im Technischen Museum Wien gibt innovativen Ideen aus Niederösterreich eine Bühne. Die Keynote von Carmen Sippl und Melanie Laibl bei der Eröffnung wurde als launige Doppelconférence gehalten.

Technische Museen sind eine Art Leistungsschau menschlichen Erfindergeists. Der Blick zurück in die Vergangenheit hilft dabei, den Technologiestandard unserer Gegenwart besser verstehen zu können. Der Blick in die Zukunft ist mindestens genauso wichtig, denn unser Erfindergeist beruht auf Vorstellungsvermögen: Was wir uns als wünschenswerte Errungenschaft der Zukunft vorstellen können, ist ein erster Schritt zur Realisierung.

Das Technische Museum Wien stellt dafür den „Innovation Corner“ zur Verfügung, der nun ein Jahr lang von Start-ups und innovativen Unternehmen aus Niederösterreich bespielt wird. Vierteljährlich wird sich das Thema ändern. Den Auftakt macht das Themenfeld „Agrifood“ mit spannenden Projekten aus der Landwirtschaft und dem Ernährungssektor. Eröffnet wurde der „Innovation Corner“ am 2. Oktober 2023 von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und drei jungen Wissenschaftlerinnen aus Niederösterreich, die von ihrer Begeisterung für die Forschung berichteten. Alice Senarclens de Grancy, Leiterin des Ressorts „Wissen & Innovation“ bei der Tageszeitung „Die Presse“, moderierte die Veranstaltung. Wissenschaftskommunikation ist ein zentrales Anliegen des Technischen Museums, um insbesondere die Begeisterung für den MINT-Bereich bei Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Wissenschaft und Kunst im Fokus der PH NÖ-Keynote

Wissenschaftskommunikation ist auch ein Anliegen der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (PH NÖ), im Sinne der BMBWF-Initiative TruSD zur Wissenschafts- und Demokratievermittlung. Im „Netzwerk für Wissenschaftsbildung Niederösterreich“, einem GFF-geförderten Pilotprojekt unter Führung des WasserCluster Lunz und unter Beteiligung der PH NÖ/Zentrum Zukünfte⋅Bildung, werden innovative Formen der Wissenschaftskommunikation erprobt, die das Interesse an Wissenschaft steigern wollen.

Der Fokus des Zentrums Zukünfte⋅Bildung der PH NÖ liegt dabei auf der kulturellen Dimension der Wissenschaftsvermittlung. Für ihre Keynote lud Zentrumsleiterin Carmen Sippl daher die preisgekrönte Kinderbuchautorin Melanie Laibl auf die Bühne: In einer Doppelconférence lenkten sie den Blick auf den Konnex zwischen Wissenschaftskommunikation und Kunst und wie man mit innovativen Bilderbüchern All-Age-Zielgruppen erreichen kann.

Wissenschaft erzählen

Wie kommt das Wissen in die Welt? In Formeln oder in Geschichten? Und was ist überhaupt Wissenschaft? Wenn Expert*innen Fakten präsentieren oder wenn Neugierige Fragen stellen? Die bedeutsame Rolle vom Erzählen, Spüren, Visualisieren in partizipativ gelebter Wissenschaftsvermittlung und emotionales In-Beziehung-Treten in kreativen Räumen stand im Zentrum des Dialogs zwischen der Geistes- und der Kommunikationswissenschaftlerin. Untermalt wurden ihre Thesen von Illustrationen aus Melanie Laibls erzählenden Sachbilderbüchern, u.a. WErde wieder wunderbar (2022) zum Anthropozän, das in Zusammenarbeit mit der PH NÖ entstanden ist, sowie dem Nachfolgewerk Unsere wunderbare Werkstatt der Zukünfte (2023). Ihr Fazit: Die Kunst der Wissenschaftskommunikation steckt in jedem Menschen – denn wir sind geborene Geschichtenerzähler*innen.

4. Oktober 2023 | Forschung