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Storytelling mit den Alten Meistern

Im zweiteiligen Fortbildungsseminar „Storytelling mit den Alten Meistern“, das am 8. und 10. März für Kunstlehrende aller Schularten stattfand, zeigte sich einmal mehr, dass die Geschichten, von denen jahrhundertealte Gemälde erzählen, auch heute noch von Bedeutung sein können. Wir erfahren von Glück und wie fragil es sein kann, von naiven Fehlern, die drastische Konsequenzen haben, von Grausamkeit und Läuterung, von Liebe und Hass. Wir bekommen Widersprüche, Missstände, Ungerechtigkeiten und Absurditäten – im wahrsten Sinne des Wortes – vor Augen geführt. Wir sehen, wozu Menschen fähig sind, im Kleinen wie im Großen, im Guten wie im Bösen.

Kunst will uns immer etwas zeigen und dabei nicht selten imponieren, gelegentlich auch irritieren und in jedem Fall mit uns interagieren. Kunst ist Reaktion und Reflexion – im doppelten Sinne: Künstler*innen reagieren und reflektieren in ihren Arbeiten auf und über das, was sie beschäftigt. Und wir reagieren und reflektieren auf und über ihre Werke. Diese Auseinandersetzung ist zugleich auch immer eine mit uns selbst, unseren Lebenswelten, unseren Einstellungen, Wünschen, Hoffnungen und Ängsten. Wir lassen uns auf Medien ein und sind zugleich immer auch Medium, weil nicht nur Kunstwerke, sondern auch wir selbst Spiegel unserer Zeit sind.

Dieses komplexe Ineinander von Zeiten und Geschichten, von Zeitgeist und Zeitgeschichte zeigte sich in der Beschäftigung mit ausgewählten Gemälden im Kunsthistorischen Museum Wien. Die Wucht der Bilder, ihre physische Präsenz war beeindruckend und Dank des Referenten Klaus Speidel, Kunsthistoriker, Kurator und Bildtheoretiker, war es möglich, noch tiefer in die Bilder und ihre Themen, Inhalte, Motive und Skripte vorzudringen. Das ist mithilfe eines methodischen Rüstzeugs gelungen, das die Teilnehmenden vor dem Museumsbesuch beim Online Teil des Seminars erhalten haben.

Die Kombination von virtuellen und physischen Impulsen hat sich bewährt und findet in den kommenden Wochen ihre Fortsetzung in Seminaren über zeitgenössische Kunst, zu denen die PH NÖ Lehrenden Ingrid Krottendorfer und Christina Schweiger herzlich einladen – es sind noch Plätze vorhanden:

Annäherungen an zeitgenössische Kunst“ (LV-Nr. 331F2SKI10) am 15. März (virtuell) und 17. März (in Wien) jeweils ab 15:00, Referent: Klaus Speidel

„Ist der Kaiser nackt? Zeitgenössische Kunst für Skeptiker*innen“ (LV-Nr. 331F2SKI11) am 22. März (virtuell) und 24. März (in Wien) jeweils ab 15:00, Referent: Klaus Speidel

Bei Interesse bitte eine Mail an ingrid.krottendorfer(at)ph-noe.ac.at

Klaus Speidel auf YouTube:
„Stories on Storytelling in Visual Art“(Vortrag bei der Kaunas Biennale, Litauen)“
„Is the Emperor naked?“ (Webserie für die Kunsthalle Wien)

 

11. März 2022 | PH NÖ