Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich hat heute den Eröffnungstag der Fachmesse „Interpädagogica“ zum Thema Asyl und Migration wesentlich mitgestaltet. Rektor Erwin Rauscher: „Die interkulturelle Schule erlebt und lebt unsere veränderte Gesellschaft in ihrer Vielfalt als Normalfall, nicht als Störung. Sie schafft und sucht Identität durch Vielfalt.“
Das Themenfeld Integration-Asyl-Bildung steht dieses Jahr im Mittelpunkt der dreitägigen Fachmesse „Interpädagogica“ im Messezentrum Wien. Aufgrund des umfangreichen Engagements der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich in diesem Bereich waren Lehrende der Hochschule eingeladen, den Eröffnungstag der Messe mitzugestalten.
In seinem Impulsreferat zur Eröffnung analysierte Rektor Erwin die Funktion einer interkulturellen Schule. Sie „erlebt und lebt unsere veränderte Gesellschaft in ihrer Vielfalt als Normalfall, nicht als Störung. Sie schafft und sucht Identität durch Vielfalt.“ Vielfalt wahrnehmen heißt, Einfalt nicht hinnehmen, so Rauscher, „denn Vielfalt deckt auf, Einfalt deckt bloß zu. Verschiedenheit wahrnehmen ist, die gleiche Würde zu achten.“
Politische Bildung in der Schule sieht Rauscher als Inter-Pädagogik, als Übungsfeld der Schule für Menschlichkeit: „Auf dass die Schule ein verschwenderischer Ort von Freiheit und Würde ist und wird und bleibt.“ Im Sinne politischer Bildung sei Lernen ein Akt, sich auszusetzen der Welt, um sie zu begreifen und daraus befähigt zu sein, sie zu verbessern.
Migrationspädagogik sieht der Rektor nicht als bloße MigrantInnenpädagogik, um die MigrantInnen anpassend an unsere Kultur zu verändern. Migrationspädagogik sei Interkultur von Schule, die Entängstigung braucht.
Dank spricht der Rektor der Hochschule dem Bildungsministerium aus, „das mit einer Vielfalt an Materialien und an Impulsen mithilft, diesseits der medialen Unkenrufe ein Bildungssystem zu öffnen und zu garantieren, das Migrantenkindern Chancengerechtigkeit bringt.“
Der amtsführende Landesschulratspräsident von Niederösterreich Mag. Johann Heuras zollte in der anschließenden Diskussion mit seinem burgenländischen Amtskollegen Josef Zitz den Pädagoginnen und Pädagogen im Land großen Respekt für die „Unaufgeregtheit“, mit der sie neu angekommenen Kindern aus Flüchtlings- und Migrantenfamilien im letzten Schuljahr begegnet sind.
Bildungsministerin Dr. Sonja Hammerschmied würdigte in ihren Eröffnungsworten ebenfalls das Engagement der Pädagoginnen und Pädagogen. „Selbst, wenn die Bedingungen nicht immer die einfachsten sind, hat man den Eindruck: Das österreichische Schulsystem schafft das, unsere Pädagoginnen und Pädagogen schaffen das.“ Gleichzeitig müsse es gelingen, Kinder mit Migrationshintergrund noch stärker ins Bildungssystem zu integrieren: „Wir dürfen keine Talente verlieren.“
Am Nachmittag präsentierten Lehrende und Studierende das vielfältige Angebot der Hochschule zum Themenbereich Asyl und Migration: