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Neue Wege für die Didaktik

Die Konferenz „Inverted Classroom and beyond“ widmete sich diese Woche an der Fachhochschule St. Pölten dem Einsatz neuer (digitaler) Lehrmethoden und hierbei vor allem dem Konzept des Inverted Classroom Modells (ICM), das forschende, selbstorganisierte sowie individualisierte Lehr- und Lernarrangements unterstützt. Die Fachtagung bot Lehrenden von Schulen und Hochschulen einen Überblick über aktuelle Entwicklungen zu innovativen Lehrmethoden und stellte Erfahrungen aus der Praxis vor.

Rund 140 Teilnehmer/innen tauschten sich diese Woche zwei Tage lang an der FH St. Pölten zu innovativen Lehremethoden aus. In Workshops und Vorträgen präsentierten Pädagoginnen und Pädagogen Beispiele aus der Praxis und aus anderen Ländern. Im Konzept des Inverted Classroom bekommen Lernende vielfältige Materialien und Vorbereitungsaufgaben zur Verfügung gestellt. In Präsenzphasen steht dann die Vertiefung, die Diskussion, die Anwendung im Vordergrund – ein wesentliches Element sind dabei möglichst vielfältige Methoden. Lernende werden unterstützt, noch stärker Verantwortung für Lernprozesse zu übernehmen und diese mitzugestalten. Internationale Studien zeigen, dass sich diese Herangehensweisen in Schule und Hochschule in allen Fächern bewährt.

Probieren und Erforschen steht im Fokus

„Inverted bzw. Flipped Classroom ist mehr als ein Konzept oder eine Methode, es ist eine Einstellung: Nämlich Lernen als etwas Aktives anzuerkennen und den Lernenden Möglichkeiten zu bieten, zu üben, auszuprobieren und Inhalte zu erforschen. Die Lernenden rücken in den Mittelpunkt und Lehrkräfte begleiten den personalisierten Lernprozess“, sagt Josef Buchner von der Pädagogischen Hochschule  Niederösterreich und Mitorganisator der Konferenz.

„Die Konferenz ist inzwischen ein nicht wegzudenkender Impulsgeber für die Weiterentwicklung des Inverted-Classroom-Modells sowie von innovativer Hochschuldidaktik im deutschen Sprachraum und darüber hinaus“, so Christian Freisleben-Teutscher, Mitorganisator der Konferenz und Fachverantwortlicher für Inverted Classroom am Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives Lehren und Lernen (SKILL) der FH St. Pölten.

Internationale Erfahrungen

Vorträge und Workshops brachten wertvolle Inputs für LehrerInnen und Lehrende an Hochschulen und stellten Techniken für innovative Lehrmethoden vor. Die Keynotes am ersten Tag hielten Sigrún Svafa Ólafsdóttir und Hjalmar Arnason von der isländischen Keilir Academy. Sie berichteten über ihre Erfahrungen mit der Methode des Flipped Classroom. Workshops widmeten sich den Themen Software für Flipped Classroom, Gestaltung von Präsenzphasen, Einsatz von Augmented Reality, Lernen mit Videos, dem Einsatz der Inverted-Classroom-Methode in Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik, Sing- und Musizierpraxis sowie dem Mehrwert eines E-Learning-Models im Fachbereich Bewegung und Sport. Ein Kamingespräch und ein Workshop zu Improvisationsmethoden beschlossen das Programm des ersten Tages.

Vielfältige Einsatzgebiete für neue Lehrmethoden

Ellen Roemer von der Hochschule Ruhr West zeigte in ihrem Vortrag auf, wie sich das Inverted-Classroom-Modell in der Hochschulpraxis umsetzen lässt und welche organisatorischen Maßnahmen wie etwa Weiterbildung und Unterstützung von Lehrenden wichtig sind. Laut Roemer müsse der Einsatz des ICM-Modell langfristig betrachtet werden: So würde sich ein anfangs höherer Aufwand für die Lehrenden längerfristig amortisieren. Die Workshops am zweiten Tag beschäftigten sich u. a. mit dem Umgang mit großen Datenmengen und mit Datenvisualisierung, dem Einsatz des Inverted Classrooms in der beruflichen Bildungspraxis am Beispiel zweier Logopädie-Ausbildungsstätten, dem musikalischen Gestalten und Interpretieren von Kindergeschichten mit Inverted-Classroom-Videos und mit Online-Kursen in akademischem Schreiben als Vorbereitung für Bachelor- und Masterarbeiten. Zudem wurden Erfahrungen mit dem ICM aus 75 Besuchen an deutschsprachigen Lehrinstitutionen vorgestellt.

Die Konferenz „Inverted Classroom an beyond“ fand heuer zum siebten Mal statt und wird gemeinsam von der FH St. Pölten und der PH Niederösterreich in Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg organisiert. Die Veranstaltung findet jährlich abwechselnd in Marburg und in St. Pölten statt.

Weitere Infos:

23. Februar 2018, Erstellt von Markus Mandic | PH NÖ | Forschung | International | Fortbildung