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Lernen mit virtuellen Museen

Die Tore der Museen waren in Zeiten der Corona Krise vielfach verschlossen, doch das bedeutet nicht, dass sie ihrem Publikum ihre Sammlungen vorenthalten. Im Gegenteil, sie kommen virtuell mit ihren Exponaten und zahlreichen faszinierenden Zusatzinformationen zu allen Interessierten nach Hause. Diese Angebote bieten ein reichhaltiges Repertoire an Möglichkeiten für das Lernen von Zuhause oder das offene Lernen im Unterricht.

PH-NÖ Lehrende Margarethe Kainig-Huber entwickelte mit 15 Studierenden im Sommersemester 2020 im Wahlpflichtmodell „Lernräume“ 2020 fünf außergewöhnliche primarpädagogische Lernarrangements der Museumspädagogik für das Lernen von Zuhause. Die virtuellen Museumsbesuche vermitteln Wissen, Spaß und kreative Abenteuer.

Leben und Werke von Beethoven

Zum Thema Beethoven wurde ein Padlet entwickelt. Ausgehend von einer digitalen Pinnwand mit fünf Posts besuchen die Schülerinnen und Schüler das Beethoven-Haus in Bonn und lernen Beethoven und seine geschichtlichen Hintergründe kennen. Weiters können sie sich in der Stadt Baden auf eine Rätselrallye begeben, die sie zu fünf realen Lernorten führt. Im Zuge eines Stationenbetriebes verfassen sie einen Steckbrief über Beethoven, hören und beschäftigen sich mit der Melodie der Europahymne, bringen Beethovens Alltagsaktivitäten in die richtige Reihenfolge, hören Vogelstimmen und lernen den letzten Satz aus Beethovens Pastorale sowie die Ode an die Freude kennen. Für Rechenkünstler gibt es lustige Aufgaben zu Beethovens Leben. Alle Stationen fließen in ein Lapbook ein, für das eine Bastelanleitung angeboten wird. Diese Station wurde von Anais Dittrich, Elke Lechner, Anna Schütz und Marina Wöhrer entwickelt.

Das Wunderkind Mozart

„Auf den Spuren Mozarts“ stellt die Kinder vor vier Aufgaben. Zunächst besuchen sie die Onlineausstellung der österreichischen Mediathek und erfahren spannende Informationen über das Wunderkind Mozart. Ihr neues Wissen überprüfen sie mit drei Learning Apps. Zunächst erwarten sie spannende Fragen im Multiple Choice Format. In einer weiteren Learning App betrachten sie ein Video, das während des Abspielens ein paar Mal automatisch stoppt und Fragen einblendet. Die Kinder sind aufgefordert, das Video konzentriert zu verfolgen, um die Fragen zu beantworten und die kurzen Lösungen auf einem Blatt zu notieren. Ein Lösungsblatt zur Kontrolle steht zur Verfügung. Die letzte Übung ist im Millionenshow-Format konzipiert, die dann endet, wenn alle sechs Fragen richtig beantwortet wurden. Kinder, die alle Aufträge erfüllt haben, können sich eine Urkunde ausdrucken, die sie zum Mozart-Profi kürt. Mitwirkende dieser Station: Laura Biesenbender, Stephanie Dopler und Larissa Hois.

Abenteuer Naturhistorisches Museum

Der digitale Besuch des Naturhistorischen Museums in Wien ist als fünftägige Abenteuerexpedition konzipiert, während der die Schülerinnen und Schüler ein Forschertagebuch anlegen und zudem ein Fenstervogeltagebuch führen, für das ein Einführungsvideo zur Verfügung steht. Zunächst werden die jungen Reisenden eingeladen, sich eine Vielzahl von Ausstellungsstücken anzusehen und dann zu vermerken, was ihnen besonders gut gefallen hat. Am nächsten Tag konzentrieren sie sich auf eine Auswahl von 100 der 30 Millionen Sammlungsobjekten des Museums. Für das Exponat, das ihnen am besten gefällt, erstellen sie einen Steckbrief, für den eine originell ausgeschmückte Vorlage zur Verfügung gestellt wird. Der dritte Tag führt die Kinder auf eine Zeitreise durch die Evolution der Minerale. Videos und Texte dazu helfen den Kindern in der Folge spannende Fragen zu beantworten. Am letzten Tag beschäftigen sie sich mit dem Onlinespieleangebot des Museums, basteln Papiervögel, erraten Tiere und zeichnen nach einer Videoanleitung selbst lustige Kreaturen. Diese Station haben die Studierenden Hannah Griesmayer, und Tanja Heuraf entwickelt.

Unterwegs im Kunsthistorischen Museum

Der virtuelle Museumsbesuch im Kunsthistorischen Museum Wien ist ein Lernarrangement, das die Museums App als Portal benutzt. Für die Schülerinnen und Schüler wurden für die drei virtuellen Rundgänge „Monsterforschen leicht gemacht – Auf der Suche nach Drache, Einhorn und Co,“, „Superpower – Heldinnen und Helden der Antike“ sowie „Zeitreise – Besuch aus dem All“ Zusatzaufträge erstellt. Im Anschluss an die erste Tour, die viele interessante Aufgaben beinhaltet, werden sie eingeladen, ein Geschöpf zu zeichnen, das ihnen beim Rundgang besonders gefiel. Mit Hilfe einer Learning App finden sie Monster in einem Buchstabensalat. Sie suchen Symbole auf den Gemälden. Sie beschreiben ein dargestelltes Monster und zeichnen ein eigenes, über das sie auch einen Text verfassen.
Nachdem sie den Rundgang „Superpower“ absolviert haben, kreieren sie ein Mosaik, durchqueren zwei Labyrinthe, generieren eine Aufgabe für einen Superhelden, berichten darüber, wer für sie eine Heldin oder ein Held ist und analysieren ein Gemälde.
Nach der Zeitreisetour dürfen sie darüber berichten, was sie allein zu Hause Verrücktes machen würden. Sie versuchen sich als Römer zu verkleiden, lösen eine Knobelaufgabe mit Hilfe eines Gemäldes und denken, ausgehend von einer auf der Tour betrachteten Puppe, darüber nach, welches Spielzeug sie besitzen, das sich ohne oder mit wenig Hilfe selbst bewegen oder Geräusche machen kann. Mitwirkende: Valentina Cristofaro, Sophie M. Schuster und Tamara Wolf.

Frühling im Museum

Passend zur Jahreszeit können die Schülerinnern und Schüler die digitale Sammlung Frühling des Städel Museums in Frankfurt besuchen. Sie erfahren zunächst, dass die blühende Jahreszeit viele Künstlerinnen und Künstler inspiriert hat und dass sie nun eingeladen sind, die Vorfreude auf die warmen Monate durch einen Museumsrundgang zu fühlen. In einer Kreativmappe werden alle Aufträge gesammelt und persönliche Eindrücke zu den kennengelernten Bildern festgehalten. Auf ihrem Frühlingsspaziergang treffen sie u.a. auf eine junge Näherin am Fenster. Sie überlegen sich, welche Gedanken diese junge Frau haben könnte und zeichnen dann selbst einen Ausblick, den sie gerne durch ein Fenster hätten. Danach inspiriert sie ein unter einem blühenden Baum liegender Mann zu einem eigenen Bild mittels Tupftechnik. Ausgehend von einem lesenden Mädchen gestalten sie selbst ein Bild, in dessen Mittelpunkt ein Buch steht. Weiters beschäftigen sie sich damit, ein Bild fotografisch nachzustellen und moderne Kunstwerke zu interpretieren. Sie werden angeleitet, Details in einem Bild zu erkennen, eine Collage mit Häusern im Frühling zu erstellen und ein Stillleben zu kreieren. Auch eine Geschichte zu einem Bild kann geschrieben und ein Lückentext ergänzt werden. Zum Schluss werden noch Fragen und Spiele für die Beschäftigung in der Freizeit angeboten. Studierende, die diese Station entwickelt haben: Sebastian Fleischmann, Christine Langer und Viktoria Rosner.

Für die Lernorte Schule, Zuhause und Museum stellen alle entwickelten primarschulpädagogischen Konzepte eine vielfältige Bereicherung dar. Gerne stellt das Team die von ihnen entwickelten Formate allen Interessierten zur Verfügung.

Folgende Museen und Institutionen wurden museumspädagogisch für die Primarstufe aufbereitet:
Das Beethoven-Haus in Bonn
Die Onlineausstellung Mozart der Österreichischen Mediathek
Das Naturhistorische Museum Wien
Das Kunsthistorische Museum Wien
Das Städelmuseum in Frankfurt

12. Mai 2020 | Ausbildung | PH NÖ