Im Vordergrund standen innovative und praxisnahe Zugänge; die heurigen Schwerpunkte waren: Security, Künstliche Intelligenz und Fachdidaktik Informatik. Die Teilnehmer*innen der praxisnahen Workshops im Rahmen des Informatiktags am 24. Oktober 2024 setzten sich u.a. mit KI, ChatGPT, Computational Thinking, Machine Learning Unplugged, Gamification, ED Druck auseinander und wie diese Themen im Schulunterricht vermittelt werden können.
Der Informatiktag 2024 fand im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) als gemeinsame Veranstaltung der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (PH NÖ), der Pädagogischen Hochschule Wien (PH Wien), der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (KPH Wien/Krems), der Universität Wien, der Technischen Universität Wien (TU Wien) und der Österreichischen Computergesellschaft (OCG) statt.
Die Veranstaltung wurde von Walter Wegscheider (Departmentleiter des Departments für Medienpädagogik, PH NÖ) und Oliver Kastner-Hauler (Informatiker, Medienpädagoge und IT-System Experte) eröffnet.
Kastner-Hauler leitete auch einen Workshop zur Einführung in KI und Maschinelles Lernen (ML): Mithilfe von Scratch und MachineLearningForKids haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, eine einfache KI-Anwendung zu programmieren und zu trainieren: Lehrende konnten die Chancen und Risiken dieser zukunftsweisenden Technologie erkunden.
Keynote-Speaker war Edgar Weippl (Universität Wien) zur Thematik IT-Security.
Kerstin Strecker (Universität Göttingen) sprach über Fachdidaktik (virtueller Vortrag).
Zu den Forschungsschwerpunkten von Martin Kandlhofer (OCG) zählen unter anderem Educational Awareness im Bereich Künstliche Intelligenz sowie Educational Robotics: In seinem Workshop stellte er den Teilnehmenden u.a. das neue Modul ICDL Robotik vor; die Lehrkräfte konnten unter seiner fachkundigen Anleitung selbst Roboter mithilfe eines freien, browserbasierten Simulators programmieren.
Lukas Lehner (TU Wien) präsentierte in seinem Workshop „Machine Learning Unplugged im Schulunterricht“ u.a. „unplugged“ Lehrmaterial zu Machiner Learning mit der Methode „Decision Tree Learning:“ Lernende pflanzen einen Entscheidungsbaum und retten mit ihm die Welt vor einer drohenden Alien-Invasion. Er zeigte auf, wie das ML-Modell funktioniert und erläuterte dessen Gefahren und Nutzen.
Im Workshop von Erich Neuwirth (Universität Wien) ging es um Wählerstromanalyse und Wahlhochrechnungen mit Tabellenkalkulation. Die Teilnehmenden seines Workshops erfuhren unter anderem, wo es maschinverarbeitbare Wahlergebnisse gibt; was es bei der Datenverarbeitung zu beachten gilt und mit welchen mathematisch-statistischen Modellen Hochrechnung und Analyse arbeiten.
Im Zentrum des Workshops von Hubert Mayer (Universität Wien) standen Funktionsweise und Anwendungsbereiche im 3D Druck: Er erläuterte die Einsatzmöglichkeiten in der Schule, beantwortete in diesem Zusammenhang auch Fragen zu Sicherheit und Recht und stellte die Druckpraxis mit OrcaSlicer vor.
Martina Spitaler (PH NÖ) gab in ihrem Workshop mit dem Titel „Schreibst du noch oder promptest du schon?“ Einblick, wie komplexe Prompts genutzt werden können, um einem KI-Tool sinnvolle Ergebnisse zu entlocken: Dabei wurden v.a. Copilot, ChatGPT und Claude.ai verwendet.
Martin Weissenböck (TU Wien) rückte in seinem Workshop „Smart-Home als didaktisches Konzept“ Aufgaben aus dem Bereich der Hausautomatisierung in den Fokus und erklärte, was das Konzept besonders motivierend für Schüler*innen mache: Er hob u.a. den Bezug zum persönlichen Umfeld durch den Einsatz von alltäglichen Baugruppen wie z.B. Schaltern, Tastern, Lampen hervor und stellte die Vernetzung zu anderen Wissensgebieten – Physik, Elektrotechnik, Astronomie, Religion – in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.
Wilfried Baumann (OCG) behandelte in seinem Workshop „KI und ChatGPT“ v.a. das Thema Deep Learning und das neu überarbeitete ICDL-Modul OCG zum Thema Künstliche Intelligenz. Darüber hinaus konnten die Teilnehmenden in diesem Workshop den sinnvollen Einsatz von ChatGPT in der Schule anhand praktischer Beispiele kennenlernen.
René Röpke (TU Wien) stellte in seinem Workshop spielerische Zugänge mittels Serious Games und Gamification vor – mit dem Ziel, die Potenziale von Spielen über den reinen Unterhaltungswert hinaus zu erkunden. Die Teilnehmenden erfuhren, wie sie spielerische Elemente in den Unterricht aufnehmen können, um das Lernen motivierender und effektiver zu gestalten.
Karin Tengler (PH NÖ) befasste sich in ihrem Workshop „Von CT bis KI in der Primarstufe - a Walkthrough“ u.a. mit Märchenhafter Informatik: Storytelling mit Robotern - vom Rotkäppchen zum Zukunftsmärchen, Digi.case sowie dem KI-Einsatz in der Primarstufe.
Matthias Schoiswohl-Szwajor (PH NÖ) setzte sich in seinem Workshop mit dem Titel „Hands On: Mit Making-Methoden individuelle Hilfs- und Lehrmittel entwerfen und herstellen“ mit 3D Druck in der Schule auseinander. Die Teilnehmer*innen lernten diesem Zusammenhang u.a. Programme und Werkzeuge kennen, um Konstruktionen zu erstellen oder abzuändern sowie Maschinen anzusteuern und durchliefen – aufbauend auf einem grundlegenden Verständnis eines Slicers – den gesamten 3D-Druckprozess.
Im Rahmen des Workshops von Hermann Morgenbesser (PH Wien) lernten die Teilnehmenden KI Tools in Hinblick auf deren Nutzung für die Unterrichtsvorbereitung kennen. In diesem Workshop wurden u.a. mit Diffit.me, colossyan.io und elevenlabs.io KI Tools zur Unterrichtsvorbereitung vorgestellt.