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Garten macht Schule: Eltern und Kinder gestalten gemeinsam

Gummistiefel an, Handschuhe übergestreift und losgegraben! In der Praxisvolksschule Baden (PVS Baden) wurde der Schulgarten zum Schauplatz einer außergewöhnlichen Teamleistung: Es galt, aus Erde, Ideen und Gemeinschaft ein grünes Lernparadies wachsen zu lassen. Mit Schaufel, Samen und jeder Menge Herzblut wurde nicht nur geackert, sondern auch Zukünfte gesät. Bei schönstem Frühlingswetter entstand ein Ort, an dem Bildung aufblüht.

Planung mit Weitblick

Bereits seit Beginn des Schuljahres planen Katharina Bauer (ÖKOLOG-Beauftragte der Praxisvolksschule) und Babette Lughammer (ÖKOLOG-Beauftragte der Pädagogischen Hochschule) im Rahmen der unverbindlichen Übung „Forschungswerkstatt“ den neuen Schulgarten und viele weitere Projekte. Das Leitthema des Schuljahres – Boden – fand in unterschiedlichsten Herangehensweisen Einklang in den Unterricht. Über Monate hinweg führten sie Gespräche mit der Schulleitung, Frau Claudia Pinkl, mit Sponsoren und Expert*innen, etwa im Zuge eines Beratungstermins mit „Natur im Garten“. Auch der Elternverein wurde von Anfang an in die Planung miteinbezogen. Durch diesen transparenten Austausch konnten zahlreiche neue Gartengerätschaften angeschafft werden.
Bei der Umwelt.Wissen-Tagung 2024 stellte Katharina Bauer den Kontakt zu MyPilz her. Das Unternehmen verfolgt mit dem Service „Finde deinen Nützling“ das Ziel, landwirtschaftliche Flächen mit natürlich vorkommenden Bodenpilzen wieder nährstoffreich zu machen. Gründer Wolfgang Hinterdobler sagte sofort seine Unterstützung zu. Bodenproben aus dem Schulgarten wurden analysiert, geeignete Pilze isoliert, vermehrt und schließlich auf dem gesamten Gartenareal ausgebracht. Sie fördern das Pflanzenwachstum, schützen vor Schädlingen und ermöglichen nachhaltiges Gärtnern – ganz ohne Chemie.

Pilze, Pyramiden und Paletten

Zwei Hochbeete aus Paletten wurden von Lehrerin Katharina Bauer und Studierendem Ben Cerncic errichtet. Darin wachsen alte Bohnensorten im Rahmen eines Citizen-Science-Projekts. Die Kinder übernehmen dabei regelmäßig wissenschaftliche Beobachtungsaufgaben. Pünktlich zum neuen Schuljahr werden die Samen geerntet und verarbeitet. So erleben die Schüler*innen hautnah den ökologischen Wert alter Sorten. Auch eine Erdäpfelpyramide wurde gemeinsam gebaut – dort können die Kinder nun das Wachstum ihrer eigenen Kartoffeln verfolgen. Die Ernte im Herbst wird mit Sicherheit nicht nur schmackhaft, sondern auch lehrreich sein.

Mehr als ein Schulgarten

Am Dienstag, dem 13. Mai 2025, wurde es dann konkret: Die Gärtnerei Starkl lieferte regionale Pflanzen, das Unternehmen Erdtrans A. Fischer stellte Erde bereit. Pünktlich zur Lieferung hieß es: ran an den Garten! Es wurde gegraben, gepflanzt und gestaltet – mit viel Einsatz und Freude.
Im Fokus stand das Pflanzen neuer, regionaler Gewächse mit besonderem Augenmerk auf die heimische Artenvielfalt. Invasive Pflanzen wie der Götterbaum oder der Schmetterlingsflieder wurden entfernt, alte Hecken ersetzt. Die fleißigen Helferinnen und Helfer entdeckten dabei mehrere Bienen- und Hummelnester – ein Zeichen für die wachsende Biodiversität.
Der Schulgarten entwickelt sich nun Stück für Stück zu einem Ort des nachhaltigen Lernens: ein regionaler Nutzgarten, ein grüner Rückzugsort und eine kreative Spielfläche in einem. Die Umbuddel-Aktion war nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch Ausdruck gelebten Gemeinschaftssinns. Ein inspirierendes Beispiel, wie Schule, Hochschule, Eltern, Kinder und Unterstützer*innen gemeinsam Verantwortung übernehmen.

27. Mai 2025 | PH NÖ