Die Konferenz World Association of Lesson Studies (WALS) fand vom 10.–12. November in Hiroshima statt (80 Jahre nach dem Atombombenabwurf). Es waren rund 800 Teilnehmer*innen aus allen Teilen der Welt anwesend. Die Präsentationen erfolgten auf Englisch und Japanisch. PH NÖ-Lehrende Sabine Apfler war mit zwei wissenschaftlichen Beiträgen vertreten.
Der erste Beitrag trug den Titel „More than just a lesson – Lesson Study as a pathway to successful master’s thesis“. In dieser Interviewstudie untersuchte Sabine Apfler, wie das kollaborative Arbeiten im Rahmen einer Lesson Study Studierende in ihrem Forschungsprozess für die Masterarbeiten unterstützen kann. Diese Ergebnisse präsentierte sie in Hiroshima. Zitat einer Interviewteilnehmerin: „Ich würde es auf jeden Fall empfehlen. Weil diese intensive Auseinandersetzung mit der Thematik und mit den Beteiligten einfach wirklich total viel wert ist – nämlich für die eigene Entwicklung. Gerade Junglehrer*innen würde ich es empfehlen. Man lernt so viel über Zusammenarbeit, Austausch, Reflexion. Ich bin immer ein Fan davon, wenn Theorie in der Praxis wirksam wird.“ Die Ergebnisse zeigten, dass Lesson Study als Forschungsmethode für Masterarbeiten sehr geeignet ist und Studierende in ihrem Forschungsprozess unterstützen kann.
Der zweite Beitrag behandelte eine Lesson Study, die Sabine Apfler im letzten Semester in einer Mathematik-Lehrveranstaltung des neuen Curriculums gemeinsam mit Lukas Prenner und Sabine Sperk zum Thema „Forschendes Lernen im Mathematikunterricht mit Alltagsgegenständen“ durchgeführt hatte. Der Fokus lag auf der Weiterentwicklung der eigenen Lehre. Während der Einheiten verfolgte das Team das Lernen ausgewählter Studierender, führte anschließend Interviews und ergänzte die Daten durch eine digitale Umfrage unter allen Studierenden. Die Einheit zeigte, dass Studierende solche Unterrichtserfahrungen im Studium benötigen, um eine klare Vorstellung davon zu entwickeln, wie sie forschendes Lernen – beispielsweise mit Alltagsgegenständen – später im Mathematikunterricht der Volksschule umsetzen können. Im Rahmen der Tagung besuchte Sabine Apfler außerdem eine öffentliche Lesson Study, hörte einen Vortrag einer Überlebenden des Atombombenabwurfs und hatte am letzten Tag (13. November) die Möglichkeit, Schulen zu besuchen. Sie nahm an einem Besuch einer Elementarschule in Hiroshima teil und verfolgte dort eine Kunst-Unterrichtsstunde. Zusätzlich ergaben sich zahlreiche Möglichkeiten zur internationalen Vernetzung und zum Austausch mit Lesson-Study-Expert*innen und Forschenden aus aller Welt.
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