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Fachdialog: Miteinander denken, voneinander lernen, gemeinsam gestalten

Der Fachdialog zur Elementarpädagogik stand im Zeichen des gemeinsamen Anspruchs, Kinder in ihrer Einzigartigkeit zu stärken und zugleich die pädagogische Praxis weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt des Austauschs lagen Fragen nach der Qualität der Bildungsarbeit in Kindergärten und der Stärkung des Berufsbildes der Elementarpädagog*innen.

Die Relevanz des Dialogs wurde eindrucksvoll hervorgehoben: „Das ist wirklich eine tolle Möglichkeit für Sie und für uns, dieses Wissen auszutauschen, aber auch die praktischen Erfahrungen zusammenzubringen“, betonte Alina Kissner-Schmidt, Gruppenleiterin im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Ihr Dank galt dem offenen Miteinander, das die Vielfalt an Perspektiven sichtbar machte und wertvolle Impulse für die weitere Arbeit in der Elementarpädagogik setzte.

Simone Breit, Departmentleiterin für Elementarpädagogik, führte durch die Veranstaltung: Ein besonderer Programmpunkt war der moderierte Posterrundgang, der spannende Perspektiven auf die Elementarpädagogik eröffnete. Fachbeiträge gaben wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung frühkindlicher Bildung.

Caring als Haltung

Erwin Rauscher, Rektor der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (PH NÖ), kam in seiner Eröffnungsrede auf Rainer Maria Rilkes Bild des Kindes, das Blumen als Geschenke des Weges annimmt, zu sprechen und prägte damit das Sinnbild des Fachdialogs: Elementarpädagogik wurde darin als gemeinsames Denken, Lernen und Gestalten beschrieben.

Kindergärten wurden als „Caring Communities“ sichtbar – Räume, in denen Achtsamkeit, Empathie und Geduld lebendig werden. „Unsere Kindergärten: Caring Communities zur Ausdrucksform von Caritas in einer Caring Society“, so Rauscher. Das Bild des Gartens zog sich wie ein roter Faden durch die Rede: Pädagoginnen erschienen als Gärtnerinnen, die pflegten und begleiteten, ohne zu besitzen. Kinder wurden als Wunder gesehen – Eltern sahen Wunderkinder, Pädagog*innen vertrauten in die Wunder des Kindseins selbst.

Der abschließende Wunsch lautete, dass auch Pädagog*innen im Alltag viele unterstützende Hände finden mögen, um ihre Aufgabe im elementaren Bereich noch wirksamer gestalten zu können.

Wie Qualifizierung Zukünfte formt

Barbara Benoist-Kosler von der Pädagogischen Hochschule Tirol (PH Tirol) zeichnete in ihrem Plenarvortrag ein Bild der Elementarpädagogik im Spannungsfeld globaler Krisen, technologischer Umbrüche und eines akuten Fachkräftemangels. Sie zeigte, dass höhere Qualifizierung nicht nur die Qualität der Einrichtungen und die Entwicklungschancen der Kinder stärkt, sondern auch das berufliche Selbstverständnis und die gesellschaftliche Anerkennung der Pädagog*innen hebt.

Eine eigene Studie belegte, dass Elementarpädagoginnen vor allem aus innerem Antrieb studieren: aus Interesse, aus dem Wunsch nach Professionalisierung und aus der Motivation, Veränderungen in die Praxis zu tragen. In prägnanten Worten unterstrich sie: „Die Qualifizierung des Personals beeinflusst ganz massiv die Qualität der Kinderbildungseinrichtungen und die Entwicklungschancen der Kinder.“ Sie schilderte, dass sie sich in den letzten Jahren gefragt habe, warum Pädagoginnen überhaupt ein Studium aufnehmen. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass eine hohe intrinsische Motivation leitend ist, getragen von Freude am Lernen, inhaltlichem Interesse und dem Wunsch nach Professionalität. Extrinsische Anreize wie Geld oder Ansehen spielten kaum eine Rolle, vielmehr sei der Gedanke an berufliche Weiterentwicklung und an neue Karrieremöglichkeiten ausschlaggebend. Dahinter stehe ein professionelles Selbstverständnis, das Pädagoginnen befähige, reflektiert und kompetent zu handeln. Besonders erfreulich sei außerdem, dass die Motivation auch nach Abschluss des Studiums hoch bleibe und sich in dem starken Willen zeige, neues Wissen in die Praxis einzubringen und an Kolleginnen weiterzugeben.

Der Fachdialog hat gezeigt: Elementarpädagogik ist mehr als ein Fundament – sie ist ein Zukunftsgarten, in dem Kinder ihre Möglichkeiten entfalten. Elementarpädagogik formt Zukünfte – und lässt Räume entstehen, in denen Wissen und Praxis gemeinsam Zukünfte erschließen.

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18. September 2025 | PH NÖ