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Das Anthropozän lernen und lehren

„Wir nehmen uns Zeit für die Menschenzeit“ – so begrüßte Rektor Erwin Rauscher zu einem Austausch über das Anthropozän als Denkrahmen für Bildungsprozesse. Zum ersten Treffen des Arbeitskreises Wissensvermittlung Anthropozän waren Teilnehmer/innen der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich, der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP), der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), des WasserClusters Lunz (WCL) und der Stiftsbibliothek Klosterneuburg versammelt.

Carmen Sippl (PH NÖ) und Martin Scheuch (HAUP) stellten ihr interdisziplinäres Projekt vor, mit dem sie das Anthropozän als „Brückenkonzept und Querschnittsaufgabe“ in die Schule bringen wollen. Der geologische Fachbegriff für unser aktuelles Erdzeitalter dient gleichzeitig als kulturelles Konzept für Beschreibung und Gestaltung der Mensch-Natur-Beziehung.

Schwerpunkt Wasser

Um im Schulunterricht eine fächerverbindende Auseinandersetzung im Kontext der Dimensionen Zeit und Raum zu ermöglichen, konzentrieren sie sich in einem ersten Schritt exemplarisch auf das Thema Wasser im Raum Niederösterreich. Dafür wird eine Handreichung mit grundlegenden Informationen über das Anthropozän erarbeitet. Sie soll eine Vielzahl an Fragestellungen enthalten, die mit Lernenden an regionalen Primärerfahrungsorten – wie ihn der WasserCluster in Lunz am See bietet – genutzt werden können. Martin Haltrich wies darauf hin, dass ein Ort tradierten Wissens wie die Stiftsbibliothek Klosterneuburg etwa mittels der digitalen Erschließung seiner Objekte spannende Perspektivenwechsel möglich macht.

„Wir möchten, dass unsere Studierenden durch das unmittelbare Erleben zu Botschafter/innen für nachhaltiges Gestalten der Zukunft werden“, meinte Christine Schörg, die das Anthropozän-Konzept als neuen und zentralen Bildungsauftrag an der PH NÖ implementieren wird.

Vernetzung: Sprache, Kultur & Naturwissenschaft

Wichtige Impulse erhofft sich Landesschulinspektorin Ingrid Heihs insbesondere für den Sachunterricht an den niederösterreichischen Volksschulen. Das Anthropozän kann als Reflexionsbegriff genutzt werden, um sprachliche und kulturelle Bildung in der Primarstufe mit naturwissenschaftlichem Wissen zu vernetzen. Die Schule braucht kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch von Natur, Kultur und Technik – als Rahmen für wissensbasierte, lösungsorientierte Bildungskonzepte in einem nachhaltigen Anthropozän.

28. November 2018 | MA-News | Ausbildung | PH NÖ | Weiterbildung