Am Mittwoch, den 12.11.2025, besuchten rund 20 Studierende der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (PH NÖ) mit Paul Tarmann die Mittelschule für Wirtschaft und Technik Wiener Neustadt, um dort gemeinsam mit den Schüler*innen der 3. und 4. Klassen das Projekt „Bildung und Demokratie“ zu beginnen. Für dieses Projekt wurde diese Schule von der Bildungsdirektion NÖ sowie der PH NÖ als Pilotschule ausgewählt.
Die Schüler*innen der Mittelschule brachten sich eifrig ein und hatten viel Freude an der Zusammenarbeit mit den Studierenden. Sowohl die Direktorin als auch die Lehrkräfte der Schule unterstützten das Projekt tatkräftig und interessiert, wofür wir unseren aufrichtigen Dank aussprechen möchten.
Dass so ein Projekt nicht nur Lernende, sondern auch angehende Lehrkräfte nachhaltig prägt und inspiriert, sollen die folgenden Wortmeldungen deutlich machen. Erfahrungsberichte von einigen der Studierenden der PH NÖ, die bei diesem Projekttag mitgewirkt haben:
„Der heutige Praxistag an der Mittelschule für Wirtschaft und Technik in Wiener Neustadt war für mich eine sehr prägende Erfahrung. Zu Beginn habe ich die SchülerInnen als eher zurückhaltend erlebt, doch im Laufe des Tages konnte ich beobachten, wie sie durch wertschätzende Begegnungen zunehmend offener und neugieriger wurden. Der Praxistag hat mir gezeigt, wie schnell Vertrauen entstehen kann, wenn man den Kindern aufmerksam zuhört und ihnen mit echter Offenheit begegnet.“
„Neben vielen positiven Eindrücken habe ich auch gemerkt, wie sensibel Kinder auf die Haltung von Erwachsenen reagieren und wie stark die Atmosphäre in einer Klasse davon beeinflusst wird. Diese Beobachtung hat mich darin bestärkt, in meiner zukünftigen Arbeit als Lehrperson auf eine klare, respektvolle und zugewandte Haltung zu achten, damit Kinder sich sicher fühlen und sich frei entwickeln können.“
„Der Tag in der Mittelschule hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Kindern Möglichkeiten zur Mitbestimmung zu geben und sie aktiv in Entscheidungen einzubeziehen, damit sie Verantwortung übernehmen können. Ich habe erlebt, dass altersgerechte Methoden und motivierende Zugänge entscheidend sind, um demokratisches Lernen zu fördern – diese Erkenntnis bestärkt mich darin, im Volksschullehramt zu arbeiten, wo ich solche Prozesse aktiv gestalten möchte.“
„Es war spannend zu sehen, wie die Kinder am Anfang noch trotzig waren und im Laufe der drei Stunden immer mehr auftauten. Besonders schön war, dass sie am Ende richtig gut im Team zusammengearbeitet haben. Ich nehme mit, dass Kinder durch eigene Erlebnisse und gemeinsames Tun viel mehr verstehen und mitnehmen als durch reine Theorie.“
„In der 4. Klasse der Mittelschule sammelte ich vielfältige Eindrücke. Obwohl die Kinder grundsätzlich freundlich und höflich waren, fehlte es überwiegend an Respekt. […] Im Großen und Ganzen haben Sie es geschafft, die Klasse mit Humor in Ihren Bann zu ziehen, das war für uns Studierende sehr beeindruckend. Danke für die lehrreiche Situation.“
„Die Erfahrung, in einer 4. Klasse der Mittelschule zum Thema Demokratie zu unterrichten, war für mich besonders wertvoll. Ich habe gelernt, dass demokratisches Lernen dann gelingt, wenn man den Kindern auf Augenhöhe begegnet. Wenn man sich wirklich für ihre Meinungen interessiert, ihnen zuhört, an ihre Fähigkeiten glaubt und ihnen Verantwortung zutraut, entsteht ein Unterrichtsklima, in dem Mitbestimmung, Respekt und gemeinsames Entscheiden lebendig erfahrbar werden. Diese Begegnungen haben mir gezeigt, dass Demokratie im Klassenzimmer nicht nur ein Thema ist – sie ist eine Haltung.“
„Am Schluss baten wir die Schüler*innen noch um ein kurzes Feedback (Daumen hoch/runter). Das Ergebnis fiel sehr positiv aus. Ich fühlte mich sehr wohl und freue mich, Erfahrungen in einer Mittelschule gesammelt zu haben. Das Thema Demokratie und Bildung wurde spielerisch und passend für die Mittelschule vermittelt.“
Dieser Projekttag machte auf eindrucksvolle Weise sichtbar, welches Potenzial entsteht, wenn Schüler*innen und Studierende ein gemeinsames Lernfeld teilen. In der direkten Zusammenarbeit wurden demokratische Prinzipien konkret erfahrbar: zuhören, mitgestalten, Verantwortung übernehmen. Die Begegnungen eröffneten Raum für neue Einsichten und ein respektvolles Miteinander. Der Tag zeigte, dass demokratische Bildung dann am stärksten wirkt, wenn sie gemeinsam erlebt wird – wirksam und praxisnah.