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Medienlandschaften erkunden - Teil 1

Martin Biasi, Absolvent der Graphischen in Wien und der Fachhochschule St. Pölten Studienrichtung Medientechnik, ist seit über 20 Jahren bei der Firma Mediaprint beschäftigt. Am 17. Oktober 2024 führte er Master-Studierende des Unterrichtsfaches Geschichte und Politische Bildung durch das Unternehmen in der Richard Strauß Straße im 23. Bezirk, das viele nur „von oben“ kennen, wenn sie die A2 passieren. 

Biasi erklärte den Studierenden anschaulich − zunächst am Modell und dann in den Produktionshallen − die Drucktechnik und beinahe nebenbei gab er Einblicke in die Geschichte des Unternehmens; die Bandbreite an Produkten und die Logistik, die erforderlich ist, damit die Leser*innen jeden Morgen ihre Zeitungen zur Verfügung haben. Biasi ließ die Studierenden wissen, dass die Arbeit in Druckereien bis in die 1990er Jahre sehr gut bezahlt war und man auch heute noch gut verdiene, die meiste Arbeit jedoch in der zweiten Schicht zwischen 17.00 und 02.00 Uhr geleistet würde; was natürlich Auswirkungen auf das soziale Leben der Menschen, die hier beschäftigt sind, hätte. 
Auf unserem Weg durch die vier Stockwerke des Unternehmens begegneten wir neben Menschen auch immer wieder autonomen mobilen Robotern, die beispielsweise die schweren Papierrollen transportieren, auf denen sich 15 – 18 km Papier befinden. Biasi erklärte, dass die Papier- wie auch die Energiepreise sprunghaft angestiegen seien. Er nahm sich Zeit für die Fragen der Studierenden: Er wies auch darauf hin, dass es immer sehr erholsam sei, wenn einmal zwei Tage keine Zeitung produziert würde und man sich ausschlafen könne − wie z. B. am Wochenende bzw. an Feiertagen wie bald rund um den 26. Oktober.

Bleibt die Zeitung in Papierform?


Der versierte Techniker beschrieb, dass die Zukunft der Tageszeitungen nicht rosig sei, da die meisten Abonnent*innen 50+ seien; viele Menschen würden ausschließlich die Gratiszeitungen konsumieren. Es sei derzeit nicht davon auszugehen, dass der Trend zum Zeitungslesen in Papierform zunehmen würde. Darüber hinaus berichtete er vom kürzlichen Kontakt mit einem Zukunftsforscher: Demzufolge wären Radiowellen und Recyclingpapier auch in Zukunft verfügbar. Möglicherweise würden neue Formen von Zeitungen entstehen und das Rascheln des Papiers beim Umschlagen der Zeitung in vielen Haushalten auch weiterhin zu einem entspannten Sonntagsfrühstück gehören. 

In der Übung „Digitale Medien in Geschichte und Politischer Bildung“ begleitet Margarethe Kainig-Huber die Studierenden im Wintersemester zu außerschulischen Lernorten, in denen sie einzigartige Einblicke in Medien, Kommunikation und Bildung gewinnen. 

17. Oktober 2024 | Ausbildung | PH NÖ