Am Welttag der Reanimation präsentierte die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) im Beisein von Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister die Initiative „Fit4Reanimation – Schüler:innen in Niederösterreich lernen Leben retten“. Die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) startet gemeinsam mit zentralen Partner*innen aus Bildung, Medizin und Humanitärer Hilfe ein Trainingsprogramm für Reanimation und Erste Hilfe.
Bereits im Kindesalter sind die essenziellen Schritte der Wiederbelebung erlernbar – in den Schulen: Das Reanimationsprogramm ist das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit von zentralen Partnerinnen und Partnern aus Bildung, Medizin und Humanitärer Hilfe: Neben dem Universitätsklinikum Krems, Lehr- und Forschungsstandort der KL Krems sowie emerKREMSy, dem studentischen Verband für Notfallmedizin an der KL Krems engagieren sich von Beginn an das Österreichische Jugendrotkreuz, die Pädagogische Hochschule Niederösterreich sowie die Bildungsdirektion Niederösterreich für das einzigartige Projekt.
Die Besonderheit im Vergleich zu ähnlichen Angeboten in Österreich: Die jungen Menschen werden direkt in den Schulen von den Pädagog*innen trainiert.
Mit „Fit4Reanimation“ werden Schülerinnen und Schüler ab der Primarstufe (3. Schulstufe) und später der Sekundarstufe I (6. Schulstufe) in NÖ im Umfang von zwei Schulstunden in lebensrettenden Reanimationsmaßnahmen ausgebildet. Pädagog*innen der Primar- und Sekundarstufen erhalten eine unentgeltliche Fortbildung, um das Training eigenständig in den Schulen weiterzuführen. Theorie und Praxis vermitteln Lehrende und Studierende der KL Krems, die ihre Expertise und Erfahrung ehrenamtlich einbringen.
Die Anmeldung zur Fortbildung erfolgt über die Online-Plattform der Pädagogischen Hochschule NÖ.
Erwin Rauscher, Rektor der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich, zitierte im Rahmen des Pressetermins auch Verszeilen von Erich Kästner, dessen Geburtstag sich heuer zum 125. Mal jährt, beginnend mit den Worten: „Herz, sprich lauter!“. „Moderne gesundheitliche Vorsorge und Fürsorge mit den technologischen Fähigkeiten der Medizin, brauchen ihre Einbindung in den fachbezogenen Unterricht. Also „Fit4Reanimation“ – nie anstatt Unterricht, jederzeit als Unterricht“, so Rauscher.
Der plötzliche Herztod gilt als die häufigste Todesursache in Österreich – mehr als 10.000 Menschen sind jährlich betroffen; nur eine von zehn Personen überlebt. Durch das rechtzeitige Eingreifen von Laien, die mit der Wiederbelebung beginnen, kann die Überlebenschance um das Vierfache erhöht werden. Im Rahmen des Pressetermins wurden von Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister die Reanimationspackages an die Bezirksbildungsbeauftragten des Jugendrotkreuzes übergeben.
„Die wertvolle Sensibilisierung durch das Projekt ‚Fit4Reanimation‘ kann bereits in der Schule beginnen, um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können“, sagte Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.
Manfred Wieser, Vizerektor für Lehre an der KL Krems, und treibende Kraft in der Umsetzung dieses Programms, über die Vorreiterrolle dieses einzigartigen Projekts in Österreich: „Fit4Reanimation wird dank der Zusammenarbeit aller relevanten Institutionen auch im Flächenbundesland Niederösterreich junge Menschen fit und bereit zum beherzten Eingreifen im Notfall machen.“
David Weidenauer, Oberarzt an der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 1 (Universitätsklinikum Krems) erklärte: „Auf Basis von einfach und verständlich aufbereitetem Schulungsmaterial und in kompakten Übungseinheiten machen wir die Pädagog*innen fit für die Vermittlung der zentralen Erste Hilfe-Maßnahmen.“
Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich (PH NÖ) ist für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der NÖ Pädagoginnen und Pädagogen verantwortlich. „Lebensbegleitende Angebote wie „Fit4Reanimation“ brauchen authentische Lernorte und fachlich fundierte Vermittlung an unseren NÖ Schulen. Dafür leisten wir als Hochschule für NÖ gerne unseren Beitrag und unterstützen die Lehrpersonen in fachlichen, sozialen und ethischen Herausforderungen“, so Erwin Rauscher, Rektor der PH NÖ.
Partnerin der ersten Stunde ist das Jugendrotkreuz Niederösterreich: „Unser Ziel ist es, dass Erste Hilfe eine Grundkompetenz an den Schulen in Niederösterreich wird, so wie Lesen, Schreiben und Rechnen“, erläuterten HRin Maria Handl-Stelzhammer, MA, Landesleiterin NÖ des Österreichischen Jugendrotkreuz und Präsident Hans Ebner, Rotes Kreuz Niederösterreich.
Lukas Feurhuber – Medizinstudierender an der KL Krems und Gründer von emerKREMSy, dem studentischen Verband für Notfallmedizin an der KL Krems – setzt mit seinem Team das praktische Training der Pädagoginnen und Pädagogen um. „Es ist uns daher eine besondere Ehre, Teil der Initiative `Fit4Reanimation´zu sein und unseren Beitrag zu leisten, die Bevölkerung in diesen Kompetenzen zu schulen“, betonte Feurhuber.
Als Sprachrohr zu den Schulen nimmt die Bildungsdirektion NÖ eine tragende Rolle im Projekt ein. „Es ist uns ein zentrales Anliegen, den Mut zur Erste Hilfe-Leistung bei den Kindern und Jugendlichen möglichst früh zu verankern“, erklärte Karl Fritthum, Bildungsdirektor der Bildungsdirektion NÖ.