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Zeitgenössische Kunst für Skeptiker*innen

Nach den Alten Meistern im Belvedere am 20. April ging es am 27. April in einem Fortbildungsseminar mit dem promovierten Kunstphilosoph, Bildtheoretiker und Kurator Klaus Speidel um zeitgenössische Kunst.

Kunstlehrende aller Schularten erprobten Methoden, wie eine Annäherung an zeitgenössische Kunst gelingen kann, die oft als sperrig und unverständlich gilt. Mitunter legt sie es sogar darauf an, weil Künstler*innen schon immer vom Gedanken beseelt waren, Kunst zu erschaffen, die nicht im Handumdrehen erschlossen werden kann. Kunst soll schließlich zum Nachdenken anregen über Zustände und Entwicklungen, über uns selbst und andere, über das große Ganze und seine einzelnen Bestandteile.

Genau darum ging es beim Besuch von Galerien und einem Museum in Wien, der beim ehrwürdigen Schillerdenkmal im ersten Bezirk seinen Ausgang nahm (Abb. 1). Bei Alt(-bekannt-)em anzusetzen, ist unerlässlich, will man das Neue verstehen. Regeln und Traditionen müssen einem vertraut sein, um sie brechen zu können. Das wusste schon Schiller und das wissen auch die heutigen Künstler*innen. Und so wurden unter den spannenden und hilfreichen Ausführungen von Klaus Speidel Hintergründe, Wirkung und Aussage einer Installation erkundet (Abb. 2), die Tradition hinter monochromen Bildern erläutert (Abb. 3) oder neue Formen der Kunstbegegnung erkundet (Abb. 4): So sind die Besucher*innen der der Kunsthalle eingeladen, auf einem riesigen Luftkissen zu gehen, sitzen oder liegen, während sie von Kunstwerken (z. B. einem Picasso) umgeben sind. Doch wurde das Gemälde des vielleicht berühmtesten Künstlers des 20. Jahrhunderts nicht wie gewohnt in Augenhöhe gehängt, sondern so hoch, dass es nicht aus der Nähe betrachtet werden kann (Abb. 5).

Erlernte Muster der Kunstbegegnung werden auf spielerische Weise ausgehebelt und das Publikum vor neue Herausforderungen gestellt. Friedrich Schiller, dem großen Dichterrebellen und Erneuerer, hätte dieses Aufbrechen herkömmlicher Zugänge und Sichtweisen gefallen.

Organisation: Ingrid Krottendorfer und Christina Schweiger vom Zentrum Schule • Kultur

Ausblick

Wer Lust auf Museum in Verbindung mit fachkundigen Ausführungen von Klaus Speidel bekommen hat, dem sei ein Seminar im November 2023 ans Herz gelegt: Tête à tête mit dem Tod im Dom Museum Wien: Ausstellen und Schreiben. Vom Museum in die Schule

Wer selbst künstlerisch aktiv sein möchte, kann das beim Bundesseminar Hands on bildende Kunst im August 2023 in Spital am Pyhrn.

Anmeldung noch bis 2. Mai via PH-Online, danach via Mail an ingrid.krottendorfer(at)ph-noe.ac.at oder christina.schweiger(at)ph-noe.ac.at.

 

 

29. April 2023 | Fortbildung | PH NÖ