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Wissensdurst gestillt

Woher stammt das Vöslauer Mineralwasser? Wie kommt es in die Flaschen und in die Regale der Supermärkte? Und wie kann diese spannende Geschichte für Kinder der Primarstufe mitreißend aufbereitet werden? Das fanden drei Gruppen der Lehrveranstaltung „Kinder erforschen Raum und Zeit“ mit Margarethe Kainig-Huber in Bad Vöslau heraus.

Jennifer Hillek begrüßte die Gruppen motiviert am Eingang in das Werksgelände in der Bad Vöslauer Quellenstraße und führt sie in den Besucherbereich. Die Werksführung startete mit einem informativen Video, das für Kinder, die den Betrieb besuchen, spannend gestaltet ist. In diesem Video erwachen die Tiere, die sich auf den Junior-Flaschen befinden, zum Leben: Die Zuseher*innen unternehmen eine virtuelle Reise ins Schneeberg-Rax-Gebiet, aus dem das Mineralwasser kommt. Die Ursprungsquelle im Thermalbad wird ebenso gezeigt wie ein Überblick über das Werk. 

Anschließend ging es − ausgestattet mit Kopfhörern, Schutzwesten und Haarnetzen − in das Werk, in dem Sicherheit und Hygiene großgeschrieben werden. Auch Kostproben der Produktpalette konnten als Wegzehrung mitgenommen werden. Die Studierenden konnten miterleben, wie aus Preformen PET-Flaschen entstehen. Dazu werden die Rohlinge erhitzt, gestreckt und mit Druckluft wie Luftballons in Formen aufgeblasen. In den vier Maschinen können pro Stunde bis zu 100.000 Flaschen erzeugt werde; vor allem im Sommer sind alle vier Maschinen im Einsatz. Die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in drei Schichten im Werk. Dann ging es vorbei an Paletten, die auch Getränke der Schwesternbetriebe umfassen, zu einer weiteren Videovorführung mitten der Lagerhalle. Hier war es ganz schön laut! Gut, dass wir mit Kopfhörern ausgestattet worden waren und so den Ausführungen von Jennifer bestens folgen konnten.

Besonderes Highlight: Brückenwaage im Außengelände

Das Video zeigte das moderne Hochregallager, in dem fahrerlose Transportsysteme den ankommenden LKWs die Ware bereitstellen. 20.000 Palletten an Getränken finden in diesem Lager Platz. Das Unternehmen hat keine eigenen LKWs. Die abnehmenden Lebensmittelkonzerne holen die Waren mit ihren Fahrzeugen oder durch Speditionen ab. In Österreich hat Vöslauer einen Marktanteil von 40 % im Bereich Mineralwasser. Das Hauptexportland ist Deutschland, es werden jedoch auch andere Länder beliefert und die Geschmacksvorlieben dieser Länder bei speziellen Abfüllungen berücksichtigt. Ein neuer Trend ist das Hinzufügen von Benefits, beispielsweise in Form von Eisen oder Vitaminen. Nach diesem informativen Video machten wir im Außengelände Halt auf der Brückenwaage. Jennifer erzählte uns, dass diese für die Kinder immer ein besonderes Highlight darstelle. Auch wir fanden es spannend zu erfahren, wie schwer wir als Gruppe sind und wie die Waage nach oben schnellt, als wir alle gemeinsam auf ein Kommando von Jennifer in die Höhe sprangen und wieder auf der Waage landeten.

Kostbares Nass

Jennifer erwähnte am Weg zum Brunnenhaus, dass das Vöslauer Mineralwasser ein Schatz unserer Vergangenheit sei und eine der beiden Quellen einschließe, die sich am Werksgelände befinden. Auf seiner 15.000 Jahre langen Reise sickert das Wasser durch viele verschiedene Gesteinsschichten, die ihm nicht nur den ausgewogenen Geschmack verleihen, sondern es auch vor Umwelteinflüssen schützen. Mineralwasser muss immer direkt an der Quelle abgefüllt werden, um als solches zu gelten. Die Vöslauer Quellen liegen in Bad Vöslau in 660 Metern Tiefe und das Mineralwasser entspringt artesisch, „mit eigener Kraft“. Seit rund 80 Jahren wird es direkt am Quellstandort in Flaschen abgefüllt. Die Vöslauer Ursprungsquelle liegt nicht am Werksgelände, sondern im Thermalbad Vöslau. Sie wurde von Beethovens Leibarzt Dr. Malfatti von Monteregio 1825 gefasst. Heute kann man in Bad Vöslau noch in reinem Mineralquellwasser schwimmen. 

Wissenswertes zu Produktion und Nachhaltigkeit

Danach machten wir im Sirupraum Halt. Hier stehen Container mit den geheimen Zutaten einer berühmten Kräuterlimonade. In einer 6.000 m² großen Halle angekommen ging es hinauf auf eine Plattform, von der wir überblicken können, wie Flaschen gefüllt werden. Wir sahen vier Anlagen für PET und eine für Glasflaschen. Mit der bisher einzigen PET-Mehrwegflasche in Österreich machte Vöslauer einen weiteren großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Seit 2020 sind die Vöslauer-Einweg-Flaschen zu 100% aus rePET. Die gereinigten und geprüften Flaschen werden befüllt, verschlossen und etikettiert. Alles läuft hier automatisiert ab. Wir konnten Techniker*innen dabei zusehen, wie sie diverse Kontrollen durchführten. Während Jennifer uns die Abläufe im Detail erläuterte, sausten unter uns tausende Flaschen vorbei. Am Weg zurück bekamen wir detaillierte Informationen über das Pfandsystem, das 2025 eingeführt wird; Jennifer verwies in diesem Zusammenhang auf die damit verbundenen Auswirkungen auf die Produktion. Sie beschrieb, wie durch Recycling ein Granulat entsteht, aus dem wiederum die Rohlinge, die man auch Preformen nennt, erzeugt werden. Wir erfuhren, dass Glasflaschen maximal 17-mal verwendet werden können. Abschließend wurden Fragen beantwortet und die Besucher*innen konnten sich noch eine Preform, ein gekühltes Getränk und Informationsmaterial für Kinder und Erwachsene mitnehmen. Ausgestattet mit Wissenswertem zur Produktion und Geschichte des Vöslauer Mineralwassers, hat diese spannende Exkursion nicht nur unseren Wissensdurst gestillt.

20. Dezember 2024 | Ausbildung | PH NÖ