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Von Graphic Novel bis Krimi

Ökologische Themen werden in der Kinder- und Jugendliteratur durch Perspektivenwechsel vermittelt, sodass sich Kinder und Jugendliche in Situationen einfühlen, Emotionen nachvollziehen und ökologische Zusammenhänge verstehen können. Zugleich verändert sich der Diskurs über Natur-, Umwelt- und Klimaschutz, insbesondere in Bezug auf die Rolle der jungen Umweltschützer*innen, was auch die Wahrnehmung des Themas verändert.

Wie ökologische Themen in der Kinder- und Jugendliteratur verhandelt und vermittelt werden, klärt ein neuer Sammelband: Welche Rolle kann die Kinder- und Jugendliteratur im Kontext einer nachhaltigen, ökologischen Bildung spielen? Eine ökologische Kinder- und Jugendliteratur ist seit den 1970er Jahren eng verzahnt mit gesellschaftlichen Debatten. Sie kann sowohl als zeitdiagnostisches Medium als auch als Gestaltungsmedium im Kontext der Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung hinzugezogen werden. Kinderliterarische Texte vermitteln nicht nur Kindheits-, sondern auch Zukunftsbilder und Vorstellungswelten von Natur und Umwelt. Ökologische Aspekte können in literarischen Texten dem kindlichen Lesepublikum mittels Perspektivenübernahme vermittelt werden. Langsam lösen sich auch kinderliterarische Texte von einem eurozentrierten Blick und verdeutlichen die globale Komplexität. 

Die Beiträge im soeben erschienenen Sammelband „Ökologische Kinder- und Jugendliteratur“, herausgegeben von Jana Mikota (Universität Siegen) und Carmen Sippl (PH NÖ) zeichnen die Entwicklung der ökologischen Kinder- und Jugendliteratur von einer Literatur der Aufklärung und Belehrung zu einer Literatur der literarästhetischen Sensibilisierung nach. Der Schwerpunkt liegt auf der erzählenden Literatur vom Bilderbuch bis zum Jugendroman, auf Lyrik und Drama nach 1970. Neben theoretischen Grundlagen zu kultureller Nachhaltigkeit/CultureNature Literacy, kulturökologischer Literaturdidaktik, Environmental Humanities stehen ökologische Narrative und Themen in literaturdidaktisch informierten Analysen im Fokus. 

Bei der Online-Buchpräsentation am 5./6.12.2024 stellten die Autor*innen in Kurzbeiträgen sowohl Textbeispiele als auch didaktische Impulse für die pädagogische Praxis vor. Jana Mikota gab einen Überblick zum Forschungsstand, um zu klären, was unter ökologischer Kinder- und Jugendliteratur in Vergangenheit und Gegenwart verstanden wird und wo Desiderata für die weitere Erforschung liegen. Berbeli Wanning, der als Begründerin der kulturökologischen Literaturdidaktik der Band gewidmet ist, stellte in ihrem Impulsvortrag Beispiele aus der KJL vor, die den Blick auf Pflanzen richten. Literarische Texte von Melanie Laibl, die im Kontext des Erasmus+-Projekts entstanden sind, veranschaulichen den Perspektivenwechsel. Die preisgekrönte Autorin gewährte in einem Werkstattgespräch einen Einblick in ihr kinderliterarisches Werk und die vermittelten Inhalte sowie Botschaften.

• Buch: Mikota, Jana & Sippl, Carmen (Hrsg.) (2024): Ökologische Kinder- und Jugendliteratur. Grundlagen – Themen – Didaktik. Mit Texten von Melanie Laibl. Studienverlag. (Pädagogik für Niederösterreich, 15)
• Erasmus+-Projekt CultureNature Literacy

6. Dezember 2024 | PH NÖ