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Studie zeigt: Lehrpersonen brauchen bessere Unterstützung

2018 führten Bildungsforscherinnen und -forscher der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich und der Universität Wien eine Studie zum Thema Lehrerbelastungen durch. Befragt wurden dabei über 4500 Lehrkräfte aus Niederösterreich und Wien. Die nun vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass aufgrund enormer Berufsbelastungen in Sachen Unterstützungssysteme dringender Handlungsbedarf besteht.

Insgesamt empfinden die Befragten den Lehrerberuf äußerst belastend und fühlen sich überdurchschnittlich gestresst. Vor allem in den Bereichen Stimme, Hörorgan, Nervensystem und Bewegungsapparat gibt es zum Teil enorme physische Beeinträchtigungen. Die Befragten klagen etwa häufig über Kopfschmerzen, Müdigkeit, Stress und Erschöpfung. Da immerhin zwölf Prozent angeben, unter Burnout zu leiden, seien diese Befunde als durchaus alarmierend zu betrachten, so die Studienautorinnen und -autoren.

Stressfaktoren: Zu viel Bürokratie und "Reformitis"

Stressoren sind vor allem viele bürokratische und organisatorisch-administrative Aufgaben, mangelnde Rahmenbedingungen wie etwa zu kleine Konferenzzimmer, unzureichende Arbeitsplatzausstattung, fehlendes - vor allem psychosoziales - Unterstützungs- bzw. Supportpersonal. Weiters sind verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler, mangelnde Unterstützung durch Eltern, unzureichende Sanktionsmöglichkeiten, ständige Reformen und das mangelnde Prestige in der Öffentlichkeit häufig genannte Belastungen.

Zeitliche Überlastung

Die zeitliche Beanspruchung wird - trotz diverser Vorurteile - als überproportional hoch angesehen: Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt bei über 41 Stunden, manchmal sogar bei bis zu 80 Stunden pro Woche. Weibliche Lehrkräfte fühlen sich mehr belastet als männliche, ebenso (dienst-)ältere als jüngere. Je mehr Einwohnerinnen und Einwohner der Schulstandort hat und je mehr Schülerinnen und Schüler die Schule besuchen, desto größer ist das Belastungsempfinden.

Die Befunde seien im Interesse der Lehrergesundheit dermaßen beunruhigend, dass es seitens der Verantwortlichen, speziell in der Bildungspolitik, höchst prioritär wäre, hier schnell und effektiv entsprechende Maßnahmen zu setzen, betonen die Autor/innen in den der Studie beigefügten Handlungsempfehlungen.

Den vollständigen Forschungsbericht finden Sie hier.

2. Mai 2019 | Forschung | PH NÖ