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Mehrsprachigkeit ist in Südtirol mehr als ein 21st Century Skill

Anfang Februar besuchten Claudia Mewald und Sabine Wallner die dreisprachige Grundschule St. Ulrich, wo deren Direktorin Dr. Maria Kostner gemeinsam mit Genoveffa Ploner von der Freien Universität Bozen die Mitglieder des Erasmus+ Projekts PALM über den mehrsprachigen Unterricht an den Ladinischen Schulen Südtirols  informierten.

Im Zeitalter der Globalisierung und zunehmender Migration sind kulturelle Diversität und sprachliche Vielfalt Charakteristika der Gesellschaft. Dies wird in den meisten europäischen Staaten insbesondere in und um städtische Ballungszentren erlebbar. Der förderliche Umgang mit der sprachlichen Komplexität und die gezielte Nutzung aller sprachlichen Ressourcen der Bevölkerung werden daher als bedeutsame Aufgaben des 21. Jahrhunderts gesehen. Kommunikative Kompetenzen in der Bildungssprache, in Englisch als internationale Sprache und in mindestens einer weiteren Sprache werden neben anderen Fertigkeiten als grundlegende 21st Century Skills gesehen und für das Erreichen professioneller und sozialer Sicherheit vorausgesetzt. Menschen, deren sprachliche Ressourcen Barrieren im Zugang zu Bildung, Schulabschluss oder beruflicher Qualifikation darstellen, bedürfen daher der besonderen sprachlichen Förderung.

Internationale Vernetzung der PH NÖ

Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich widmet sich im Rahmen des Erasmus+ Projekts PALM, Promoting Authentic Language Acquisition in Multilingual Contexts, dieser Aufgabe und baut gemeinsam mit neun nationalen und internationalen Partnern eine multimediale Plattform auf, die Kindern und Jugendlichen Spracherwerb in acht Sprachen möglich macht: wann immer, wo immer und sooft sie dies wollen.

Die Plattform PALM wird mit Fördergeldern der Europäischen Union aufgebaut und bietet Texte und Videos von 6-14-Jährigen für den Spracherwerb gleichaltriger Lerner und Lernerinnen in Verbindung mit Aufgaben und Lernmaterialien, die in den Projektsprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch von mehrsprachigen Studierenden der PH NÖ erstellt werden.

Die Schule im Südtiroler St. Ulrich, die von den Teilnehmerinnen mit großem Interesse besucht  wurde,  sieht die Mehrsprachigkeit nicht erst seit dem 21. Jahrhundert als oberstes Ziel. Bereits seit 1948 wird dort der Unterricht zu gleichen Teilen in deutscher und italienischer Sprache gestaltet und das Ladinische wird zusätzlich als eigenes Fach unterrichtet sowie als Verständigungssprache benutzt.
Schülerinnen und Schüler werden in allen drei Sprachen alphabetisiert und (er)leben ihre Mehrsprachigkeit aktiv und bewusst.

15. Februar 2017, Erstellt von Claudia Mewald | International | Forschung