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Life Design – Design your future!

Bei der ibobb-Fachtagung 2025 (Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf) an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (PH NÖ) drehte sich alles um innovative Ansätze zur Bildungs- und Berufsorientierung. Im Rahmen der spannenden Vorträge und interaktiven Workshops standen Praxisnähe, innovative Ansätze und neue Perspektiven in Bezug auf die Bildungsberatung im Fokus. Das facettenreiche Programm umfasste Keynotes, Workshops, Markstände, Podiumsdiskussionen und Netzwerk-Möglichkeiten, die sowohl theoretische Grundlagen als auch praxisnahe Methoden vermittelten und aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt aufzeigten. Den krönenden Abschluss der jährlich stattfindenden Fachtagung, die von Lothar Rentschler moderiert wurde, bildete die feierliche Zertifikatsübergabe an die Absolvent*innen der Hochschulehrgänge BOKO (Berufsorientierung-Koordination) und BOLE (Bildungs- und Berufsorientierung) der PH NÖ sowie die Verleihung des BBO- (Bildung- und Berufsorientierung) Awards.

Die Teilnehmenden konnten im Rahmen der ibobb-Fachtagung viele wertvolle Impulse für die eigene Arbeit mitnehmen – möglicherweise auch diese Gedanken: Die Zukunft ist keine ferne Vision. Sie ist kein Versprechen, das irgendwann eingelöst wird. Zukunft beginnt, sobald wir sie denken. Nicht Abwarten, sondern verantwortungsvolles Handeln formt das Morgen! Wer nur bewahrt, verhindert Wandel. Zukunft kommt nicht, Zukunft wartet nicht: Sie beginnt jetzt. Wer aus der Vergangenheit lernt, um heute für morgen zu handeln, gestaltet die Zukunft aktiv: Design Your Future!

Erwin Rauscher, Rektor der PH NÖ, rückte in seiner Rede die Thematik Zukunftsgestaltung in den Mittelpunkt seiner Erläuterungen. Zukunft sei kein passives Ereignis, sondern entstehe durch kreatives Denken, Zusammenarbeit und verantwortungsbewusstes Handeln, betonte er. Gandhis Zitat aufgreifend, formulierte er: „Sei selbst die Veränderung, die Du in der Welt sehen willst.“ Darüber hinaus beschäftigte er sich in diesem Zusammenhang mit Work-Life-Planning. Es gelte, fließende Übergänge zu ermöglichen, die Raum für Freiheit, Spontaneität und persönliches Wachstum lassen, sagte er. Wer nur Traditionelles bewahren wolle, verhindere Wandel; wer Veränderung anstrebe, müsse selbst Teil davon sein: „Design Your Future heißt: Wer will, dass sie so bleibt, will nicht, dass sie bleibt. Wer von gestern lernt, heute für morgen zu tun, der gestaltet“, so Rauscher. 

Wissen prägt Zukunft, Orientierung schafft Wege

Ein zentraler Programmpunkt der Fachtagung war die Keynote „Innovations in Career & Life Design – Theorie & Praxis“, die von Barbara Wolf (Ludwig-Maximilians-Universität München), Georg Adlmaier-Herbst (Universität der Künste Berlin), Bettina Maisch (Hochschule München) und Michael Kurz (Fachhochschule St. Pölten) gehalten wurde. Die Keynote beleuchtete Life Design als innovativen Ansatz zur Lebens- und Karrieregestaltung; es gelte individuelle Ressourcen zu erkennen und diese gezielt einzusetzen, um Ziele zu verwirklichen: Neben theoretischen Grundlagen wurden in der Keynote auch praktische Methoden vorgestellt und durch interaktive Übungen für die Teilnehmenden erlebbar gemacht.  

Schlag nach bei Alice und frag den Dschinn

Im Rahmen seines Vortrags setzte sich Marcus Ambrosch mit Effectuation auseinander. Während klassische Planung auf festen Zielen beruhe, sei die Haltung von Effectuation eine andere: Das Leben sei kein vorgezeichneter Weg; es gäbe keine perfekte Route – nur die Bereitschaft, sich auf den Weg zu machen, sagte er. Darüber hinaus zitierte er in diesem Zusammenhang u.a. Steve Jobs: „Du kannst die Punkte nicht vorausschauend verbinden; Du kannst sie nur rückblickend verbinden“. Darüber hinaus zog Marcus Ambrosch Parallelen zwischen der Geschichte von Alice im Wunderland, einem wunscherfüllenden Dschinn und den Prinzipien der Effectuation, um die Dynamik zwischen kreativer Entscheidungsfindung, Unsicherheit und der aktiven Gestaltung der eigenen Zukunft zu veranschaulichen: „Sei wie Alice – spring ins Ungewisse und finde Deinen eigenen Weg. Warte nicht auf das perfekte weiße Kaninchen in der Zukunft: Starte mit dem, was Du hast. Jetzt“, betonte Ambrosch. 

Das PERMA-Modell im Schulalltag

Sonja Käferböck, Expertin für Positive Psychologie, befasste sich in ihrem Workshop mit dem PERMA-Modell, um das Wohlbefinden im Alltag zu stärken und die Lebensqualität in Schule und Beruf zu fördern. Das PERMA-Modell von Martin Seligman fußt auf fünf zentralen Dimensionen des Wohlbefindens: Positive Emotionen erhöhen die Resilienz, Engagement steigert die Motivation und Leistungsfähigkeit durch Flow-Erlebnisse, Beziehungen stärken soziale Verbundenheit und Lebenszufriedenheit, Sinn verleiht dem Handeln Orientierung und Bedeutung, Erfolg erhöht das Gefühl von Kompetenz und Selbstwirksamkeit: Dieses Modell unterstützt Lehrkräfte dabei, ein motivierendes Lernumfeld zu gestalten, Schüler*innen nachhaltig zu fördern und gleichzeitig die eigene Gesundheit und Zufriedenheit im schulischen Alltag zu stärken. Sonja Käferböck ließ die Teilnehmenden ihres Workshops u.a. reflektieren, wann sie sich zuletzt im „Flow“ gefühlt oder worüber sie vor kurzem herzlich gelacht hätten. Als Trainerin für Positive Psychologie und Gründerin von „Positive Psychology in action“ weiß sie, wie wichtig es ist, sich auf positive Emotionen zu fokussieren: „Die Fragestellungen könnte man auch z.B. zu Beginn einer Schulstunde mit Schüler*innen realisieren und sich erkundigen, was sie begeistert und was ihnen Freude bereitet“, erklärte Käferböck. 

Im Kajak durch die Arbeitswelt navigieren

Michael Kurz ist Life Design Coach und erläuterte sein Konzept, das auf Design Thinking basiert und Menschen unterschiedlicher Altersgruppen hilft, ihr Leben aktiv zu gestalten, persönliche Wachstumsprozesse zu fördern und neue Perspektiven zu entwickeln; das von ihm beschriebene Konzept kombiniert Selbstreflexion, Werteklärung und praktische Umsetzung mit schnellen Lernzyklen. Er wies u.a. darauf hin, dass sich unsere Berufs- und Lebenswelt grundlegend verändert habe: Früher verliefen die Karrieren unserer Großeltern meist geradlinig, vergleichbar mit einem Dampfschiff. Die Generation unserer Eltern konnte ihren Weg noch mit strategischer Navigation – ähnlich einem Segelboot – steuern. Heute hingegen erfordere die Arbeitswelt eine völlig neue Herangehensweise, erläuterte er. „Wir bewegen uns heute in einem Kajak – wir müssen schnell analysieren, flexibel reagieren und uns an ein stetig wandelndes Umfeld anpassen“, so Kurz.

Feierliche Zertifikatsübergabe & BBO-Award 2025

Die Absolvent*innen der BOKO- und BOLE-Hochschullehrgänge der PH NÖ erhielten am Samstag, den 22. Februar 2025, feierlich ihre Zertifikate. Als krönender Abschluss der zweitägigen Fachtagung fand außerdem die feierliche Verleihung des BBO-Awards statt. Der BBO-Award wird im Rahmen der ibobb-Fachtagung vergeben und würdigt herausragende Masterarbeiten, die sich mit Themen der Bildungs- und Berufsorientierung befassen. Beim BBO-Award 2025 wurde Agnes Schwarzl für ihre Masterarbeit „Geschlecht und Berufswahl – wie geschlechtsspezifische Sozialisierung in der Volksschule präsent ist und Berufsvorstellungen prägt“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Den zweiten Preis erreichte Nina-Mercedes Birrei mit ihrer Masterarbeit „Berufe in Schulbüchern der österreichischen Volksschule – eine empirische Untersuchung“. Philip Narovnigg wurde mit seiner Masterarbeit „Sozialökonomischer Status und Bildungsaspiration – eine empirisch-quantitative Vergleichsstudie an zwei Schulen in Wien“ mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Die PH NÖ gratuliert den Preisträger*innen und Absolvent*innen. Danke an dieser Stelle an alle Organisator*innen, Vortragenden und Mitwirkenden, die zum Gelingen dieser spannenden Tagung beigetragen haben.

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22. Februar 2025 | Weiterbildung | PH NÖ