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Baum der "Lernseitigkeit" gepflanzt

Der diesjährige "Tag der Lehrenden" zum Auftakt des Studienjahres an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich ist gestern mit einer Baumpflanzung gestartet. Mit dem "Baum der Lernseitigkeit" setzt die PH NÖ ein sichtbares Zeichen der Anerkennung für das Engagement des Innsbrucker Erziehungswissenschafters Michael Schratz, der den Begriff der "Lernseitigkeit" geprägt hat.

"Einen Baum zu pflanzen ist jene Grenze, in der die Natur auf Kultur stößt. Ihn auch zu gießen, macht aus seiner göttlichen Natur menschliche Kultur." - Mit diesen Worten begrüßt Rektor Erwin Rauscher zum "Tag der Lehrenden", der dieses Jahr auch gleichzeitig die Feierlichkeiten zum fünfjährigen Bestehen des Bundeszentrums für schulische Kulturbildung an der PH NÖ abschließt. Nach ironischen Vergleichen zum Kulturverständnis und einer mehrstufigen Definition von Schulkultur, die nicht nur nachhaltig, politisch und entgrenzend sein solle, sondern auch Freiheit und Vision brauche, schließt er: "Nur wenn wir unsere Visionen bewahren und zu verwirklichen suchen, sterben wir nicht an der Wirklichkeit, weil wir die Kraft haben, diese Wirklichkeit zu verändern."

Kerngedanken der "Lernseitigkeit"

Veränderung, und zwar mit dem Kern guten Unterrichts im Blick, fordert auch der Gründungs¬dekan der Fakultät für Lehrerbildung an der Universität Innsbruck Michael Schratz, der zur Pflanzung "seines" Baumes der Lernseitigkeit am Campus Baden persönlich anwesend ist. In einer Keynote erklärt er seinen Ansatz der "lernseitigen Orientierung" als Grundlage für ein personalisiertes Verständnis von Lernen und zeigt auf, welche Auswirkungen diese Erkenntnis auf das Lehren habe: "Lernseits" zu denken heiße, das Lehren vom Lernen her zu gestalten. Lernseitigkeit sei somit der Perspektivenwechsel von "Ich habe gelehrt" zu "Meine Schüler/innen haben gelernt".

"Wir haben das Problem, dass viele Lehrpersonen noch immer alles lehrseitig sehen. Dieses Lehrseitige ist für den einen oder anderen Schüler aber nicht geeignet", so Schratz. Wichtig sei daher, "wahrzunehmen, wie der Schüler oder die Schülerin ist, und nicht wie ich ihn oder sie haben möchte." Im lehrseitigen Blick liege die Aufgabe für Schüler/innen im Fokus; im lernseitigen Ansatz stehe die Auseinandersetzung der Schüler/innen mit der Sache im Mittelpunkt.

Literatur und Museumsführungen

Mit einem ausgewählten Potpourri an Texten von Heinrich Heine bis Trude Marzik begeistert der Wiener Burgschauspieler Robert Reinagl die Pädagoginnen und Pädagogen. Nach der Mittagspause sind die Besucher/innen zu Spezialführungen in den Badener Museen eingeladen.

Nähere Infos zum Baum der Lernseitigkeit

1. Oktober 2018, Erstellt von Walter Fikisz | MA-News | Weiterbildung | PH NÖ | Ausbildung | Fortbildung | Forschung