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UNESCO-Lehrstuhl

UNESCO Chair in Learning and Teaching Futures Literacy in the Anthropocene

UNESCO-Lehrstuhl „Futures Literacy – Zukünfte lernen und lehren im Anthropozän“

Chairholder: HS-Prof. Mag. Dr. Carmen Sippl

Co-Chairholder: Prof. Karin Tengler, BEd MA PhD

Das UNITWIN/UNESCO-Lehrstühle-Programm fördert seit 1992 Forschung und Wissenstransfer durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Heute beteiligen sich rund 950 UNESCO-Lehrstühle und 45 UNITWIN-Netzwerke in 120 Ländern an dem Programm. In Österreich unterstützen 13 Lehrstühle die Arbeit der UNESCO in allen Bereichen ihres Mandats. Sie arbeiten dabei eng mit der Österreichischen UNESCO-Kommission zusammen.

Futures Literacy ist ein Bildungskonzept, das Menschen zur Bewältigung einer unsicheren Zukunft im Zeichen des Klimawandels befähigen will. Imagination als die Fähigkeit des Menschen, sich Unbekann­tes vorzustellen, ist die Grundlage für Futures Literacy; denn die Zukunft existiert nur in unserer Vor­stellung. Unsere Zukunftsvorstellungen zur Antizipation möglicher, wünschenswerter Zukünfte zu nutzen, ist der erste Schritt zur aktiven Gestaltung der Transformation. Zukünftebildung ermöglicht transformative Lernerfahrungen in partizipativen Lernräumen – um miteinander, füreinander und zueinander Zukunft mitverantwortlich zu gestalten.

Zukünftebildung öffnet Räume zum Denken, Erzählen, Träumen, Erkunden von Zukunft in der Vielfalt der Möglichkeiten – um Imagination zu fördern, Antizipation zu stärken, Partizipation zu leben. Der UNESCO Chair in Learning and Teaching Futures Literacy in the Anthropocene an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich hat sich zum Ziel gesetzt, Futures Literacy in der Pädagog*innenbildung zu verankern. Dafür entwickeln wir didaktische Konzepte, die

  • das Lernen von Zukunft und das Lehren von Zukünften ermöglichen
  • kreative, kulturelle, künstlerische, mediale Praktiken nutzen
  • ökologische Bewusstseinsbildung unterstützen
  • transformative Lernerfahrungen bieten
  • Zukunftsdenken fördern.

Kulturelle Nachhaltigkeit in der Bildung ist ein Schlüsselkonzept für Futures Literacy. Wenn wir die Zukunft antizipieren, imaginieren, denken, erzählen oder visualisieren, nutzen wir dafür kulturelle Praktiken. Sie helfen uns, im Miteinander-Tun und Voneinander-Lernen Kreativität und Empathie zu entwickeln, Werte und Mitverantwortung aufzubauen. Erzählungen und Visualisierungen bieten einen kreativen, kognitiven, emotionalen und ästhetischen Zugang zu faktischem Wissen über die Verfloch­tenheit und die Wechselwirkungen von Mensch und Natur, Kultur und Technologie. Kulturelle Nach­haltig­keit spielt eine Schlüsselrolle beim transformativen Lernen, das auf eine zukunftsorientierte, nachhaltige Neugestaltung der Mensch-Natur-Beziehungen im Anthropozän abzielt und dabei SDG 4, Hochwertige Bildung, als Schlüssel zur Erreichung aller UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) nutzt.

Das Anthropozän, das Erdzeitalter des Menschen, bietet einen impulsgebenden transdisziplinären Denk­­rah­men für Futures Literacy. Als wissenschaftliches Konzept liefert es das Faktenwissen über die Verflochtenheit allen Lebens und aller Materie auf der Erde und die folgenschweren Auswirkungen des menschlichen Eingreifens in das Erdsystem. Als kulturelles Konzept fordert es zur kritischen Refle­xion der komplexen ethischen, kulturellen und sozialen Fragen auf, die daraus resultieren. Als Brücken­konzept zwischen Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften unterstützt es bei der Wissenschafts­kommunikation. Es ermutigt dazu, einer ungewissen Zukunft im Zeichen des Klimawandels fakten­basiert, resilient und lösungsorientiert zu begegnen.

Die Umweltgeisteswissenschaften (Environmental Humanities) bieten den interdisziplinären fach­wissenschaftlichen Schirm, unter dem Kulturen, Gesellschaften, Sprachen, Lite­ra­tu­ren und die in ihnen kodierten kulturellen Annahmen, Werte, Haltungen, Bedeutungen der Mensch-Natur-Beziehungen im Anthropozän erforscht werden. Auf ihre Forschung kann sich die fachdidaktische Übertragung in trans­formative Bildungsprozesse stützen, sowohl für Unterricht als auch Hoch­schullehre.

Futures Literacy als Bildungskonzept für das Lernen und Lehren im Anthropozän ermöglicht ein neues Verständnis unserer Fähigkeiten, positive Bilder und kreative Lösungen in einer zukunftsorientierten, mitverantwortlichen Weise zu entwickeln: lokal, regional, global. Der UNESCO Chair in Learning and Teaching Futures Literacy in the Anthropocene an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich kooperiert mit UNESCO-Lehrstühlen in Europa, Afrika und Asien ebenso wie Gemeinden an den Schul­standorten. Denn Kinder und Jugendliche auf eine unbekannte Zukunft vorzubereiten, steht als Auf­trag im Zentrum der Zukünftebildung als Beitrag zur Friedensbildung.

UNESCO Chairs in Futures Studies and Futures Literacy