Um Rückmeldungen zu einer gezeigten Leistung geben zu können, braucht es eine Bezugsmarke und eine wiederkehrende gleiche Formulierung. Die Bezugsmarken bilden z.B. Skalen. Mit einer einfachen Formel (Zusammenfassen und verdichten, Erklären, Aufmerksam machen und Neu erreichen) kann im Sinne von Barnes (2015) und Wiggins (2012) Feedback gegeben werden.
Diese Rückmeldungen müssen aber nicht unbedingt schriftlich erfolgen. Feedback kann auch verbal und als symbolische Rückmeldung erfolgen. Es geht einzig und allein um Informationen darüber, wie wir in unseren Bemühungen tun, ein Ziel zu erreichen.
Die Skala als Bezugsmarke bietet klare Kriterien dafür, was gute Leistung ausmacht.
Dieser kann auch aus Lernendensicht dazu genutzt werden, um zu kontrollieren „Habe ich alles erledigt?“ und „Was will die Lehrperson noch von mir?“
Wichtig dabei ist zu erkennen, dass beobachtbares Lernverhalten fachspezifisch und situativ ist. Es wird auch von Beziehungen beeinflusst. Wir arbeiten vielleicht sehr konzentriert zu bestimmten Uhrzeiten bei bestimmten Aufgaben, sind aber bei uninteressanten oder scheinbar schwierigen Aufgaben leicht abgelenkt. Manche Inhalte erkennen wir aus eigener Erfahrung und wir wollen bei uns bleiben während bei manchen Themen Diskussion mit anderen uns sinnvoll und wichtig ist. Auch die Beziehungswelt hat hier einen wesentlichen Einfluss: Wenn wir in der Gruppe integriert sind, sind wir offen für Gruppenarbeit. Wenn wir uns als Außenseiter fühlen, halten wir uns zurück.
GEEIGNETE FAKTOREN FÜR DIE RÜCKMELDUNG VON LEISTUNGSSTÄRKEN
Solche Faktoren wurden von Costa und Kallick (2009) zusammengefasst. Es sind diese Faktoren, die aus den Forschungsergebnissen vieler Jahre verdichtet wurden. Sie stehen in Verbindung mit Lernerfolg in allen Lebensbereichen und Fächern und stellen eine prinzipielle Haltung und Einstellung zur Lebensumwelt und ihren Herausforderungen dar. Es erscheint folglich sinnvoll, Costa und Kallicks 16 Dispositionen als Grundlage heranzuziehen.
Geben sie Schüler*innen Informationen über ihre Stärken bzw. Dispositionen (habits of mind) und thematisieren sie diese im Unterricht. Diese anschließenden Textbausteine sollen eine Hilfe darstellen, um diese Wahrnehmungen leichter sichtbar zu machen und Rückmeldungen differenzierter zu ermöglichen.
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Kinder-Eltern-Lehrer*innen-Gespräche (KEL-Gespräche)
KEL-Gespräche sind Kinder-Eltern-Lehrpersonen-Gespräche, die regelmäßig stattfinden. Schüler*innen führen mit ihren Eltern und Lehrkräften gemeinsam ein Gespräch über Lernerfolge, Lernfortschritte und Lernprozesse. Die Schüler*innen werden auf diese Form der Rückmeldung in der Schule vorbereitet.
BeWERTungsgespräche in der Volksschule
Das Bewertungsgespräch ist ein Gespräch zur Lern- und Entwicklungssituation des Kindes. Es wird von der Lehrperson zusammen mit dem Kind und den Erziehungsberechtigen geführt und fokussiert auf das bisher Erreichte und die erbrachten Leistungen, daraus gemeinsam die nächsten Lernschritte zu definieren. Die Kinder lernen dabei sich selbst einzuschätzen, zu artikulieren, zu argumentieren und sich selbst zu präsentieren. Die Hauptaufgabe der Lehrperson in diesem Zusammenhang ist das Herausarbeiten der Stärken und Potentiale der Kinder. Gemeinsam mit den Eltern werden die nächsten Lernschritte festgelegt.
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Ergänzende differenzierende Leistungsbeschreibung (EDL)
Die Ergänzende differenzierende Leistungsbeschreibung hält in schriftlicher Form die Leistungsstärken sowie die Lernfortschritte der Schülerin bzw. des Schülers fest. Sie wird in der 5. bis 7. Schulstufe zusammen mit dem Jahreszeugnis, in der 8. Schulstufe gemeinsam mit der Schulnachricht ausgehändigt.
Als Basis können die sechzehn Dispositionen von Costa & Kallick (2009) genommen werden.